„Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ von Richard Osman



„Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ von Richard Osman

Was lest ihr lieber, humorvolle Romane oder Krimis? Egal wie die Antwort bisher lautete – warum jetzt nicht gleich beides auf einmal? Nicht umsonst wird der Donnerstagsmordclub als das scharfsinnigste Seniorenquartett der Krimigeschichte bezeichnet. Beste Unterhaltung und spannend noch dazu!

Wer ist der Donnerstagsmordclub und was bisher geschah

Zunächst wollen wir euch sagen, dass ihr Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel, den inzwischen schon dritten Band der Reihe von Richard Osman, auch lesen könnt, ohne die ersten beiden Fälle zu kennen.

Der Donnerstagsmordclub: Das sind Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim. Elizabeth ist eine ehemalige Spionin, Ron war mal Gewerkschaftsführer und Ibrahim Psychiater. Tja und Joyce? Die ist eigentlich nur eine liebe ältere Dame, die sich unseren Spürnasen angeschlossen hat – zu unserer besten Unterhaltung, müssen wir sagen.

Die vier treffen sich jeden Donnerstag zur genau selben Uhrzeit im Puzzlestübchen (keine Minute später, denn nach ihnen ist der Französischkurs mit der Raumnutzung dran!), um bisher ungelöste Kriminalfälle unter die Lupe zu nehmen. Dabei haben sie tatkräftige Unterstützung durch die Polizei und andere Bekannte in allen möglichen Kreisen. Auf manche Lesende mag das stellenweise vielleicht etwas unrealistisch wirken, urig und süß ist es aber allemal. Cosy Crime vom Feinsten!

„Elizabeth hasst es, in ein Geheimnis nicht eingeweiht zu sein. Spione sind wie Hunde. Sie ertragen keine geschlossene Tür.“

 

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel – Band 3 der Reihe

Der Cold Case, den unser Donnerstagsmordclub sich dieses Mal ausgesucht hat, ist schon zehn Jahre alt. Zehn Jahre, in denen die Polizei den Fall nicht klären konnte und das Opfer Bethany Waites immer mehr in Vergessenheit geraten ist.

Die ehemalige Produktionsassistentin und spätere Moderatorin war vor ihrem Tod scheinbar einer großen Sache auf der Spur. Sie hat zwar ein paar vage Andeutungen gemacht, aber niemanden so richtig eingeweiht. Drohbotschaften hat die junge Frau auf der Arbeit außerdem auch erhalten.

Als ihr Auto dann am Shakespeare Cliff in die Tiefe stürzte und ihre Leiche vom Meer verschluckt wurde, war zunächst nicht so ganz klar, ob es sich um einen Unfall, Selbstmord oder sogar Mord gehandelt haben könnte. Doch verschwommene Videoaufnahmen belegen, dass Bethany erst ein paar Stunden von der Bildfläche verschwand und dann kurz vor ihrem Tod nicht allein in ihrem Wagen saß.

Dem Donnerstagsmordclub ist klar, dass hier mehr dahintersteckt! Und wenn jemand diesen zehn Jahre alten Fall heute noch aufklären kann, dann sind es unsere geliebten Rentner. Es wäre doch aber fast langweilig, wenn das schon alles wäre, oder was meint ihr?

Damit uns Lesenden auch ja genug geboten wird, hat Richard Osman noch eine großartigen zweiten Handlungsstrang für uns, in dem Elizabeth und ihr Mann Stephen entführt werden.

Der Wikinger – wie sie den großen Schweden nennen – verlangt von der ehemaligen Agentin, dass sie seinen ärgsten Widersacher umbringt, den Elizabeth von früher gut kennt. Sollte sie sich weigern, was sie natürlich direkt tut, würde er die unschuldige Joyce umbringen. Das ist aber eine echte Zwickmühle, wie kann sie da nur wieder rauskommen?

 

„»Ich bringe keine Menschen um, tut mir leid.«

Der Wikinger lächelt sie an. »Wir wissen beide, dass das nicht stimmt, Elizabeth Best.«

Das muss Elizabeth zugeben. »Das Problem ist nur, dass ich ausschließlich Menschen umgebracht habe, die mich töten wollten.«“

 

Der Donnerstagsmordclub – An jedem Wochentag eine gute Lektüre

Der Witz und der Charme der Figuren machen diese Buchreihe wirklich einmalig. Wer typisch britischen Humor mag, sich gern auch mal ausschweifende Erzählungen von skurrilen Senioren anhört und nebenbei einen 1A Kriminalfall serviert bekommen möchte, MUSS einfach zu dieser Buchreihe greifen.

Der Donnerstagsmordclub ist immer für eine Überraschung gut! Interessante Erzählstränge – denn neben dem aktuellen Fall passieren hier noch weitere brisante Dinge – und ungewöhnliche Ermittlungsmethoden unterhalten uns bestens. Richard Osman hält die Spannung stetig hoch und hat uns mit seiner Auflösung doch tatsächlich so richtig überraschen können.

Ein gelungenes Zusammenspiel für alle Fans von etwas seichteren Krimis, die gerne miträtseln und zwischendurch auch gerne mal laut lachen. Toll!

„Mit Stephens Demenz wird es schlimmer, das weiß sie. Aber je mehr er ihr entgleitet, desto fester will sie ihn halten. Wenn sie ihn nicht aus dem Blick lässt, dann kann er doch auch nicht verschwinden, oder?“

  


 

Über Richard Osman

Der britische Fernsehmoderator und Regisseur Richard Osman hat ein wahres Talent für das Erzählen von Geschichten. Mit seinem ersten Kriminalroman rund um den Donnerstagsmordclub landete er einen so großen Hit, dass er 2021 zum britischen „Author of the Year“ gekürt wurde.

Mehr über den Autor und die ersten beiden Bände könnt ihr auch hier lesen.

 

Donnerstagsmordclub: