Quintessenz* und Prävention

Über den Tellerrand hinaus

 

Entgiften & Entschlackung

Von Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich

Band 22 der Präventions-Buchreihe

 

 Quintessenz (von lateinisch quinta essentia, „das fünfte Seiende“) ist im übertragenen Sinne das Wesentliche, das Hauptsächliche, das Wichtigste. Ursprünglich wurde die quinta essentia von dem griechischen Philosophen und Naturforscher Aristoteles in Form des Äthers den vier Elementen hinzugerechnet.

 

ISBN: 9783955777289


Gebot der Stunde: Entgiften!

 

Eil-Meldung vom 15. Dezember 2013: Eine im Einsatz gegen Infektionen verschreibungspflichtige und weit verbreitete Antibiotika-Kombination (Vancomycin, Piperacillin/Tazobactam) schädigte in zahlreichen Fällen unerwartet das Nierengewebe der Patienten.

Eil-Meldung vom 16. Dezember 2013: Trinkwasserproben aus einer Fracking-intensiven Gegend in Colorado (USA) weisen erhöhte Spuren von Molekülen mit hormonstörenden Wirkungen auf. Bei der Erdgas-Gewinnung mit der Fracking-Technik werden unter hohem Druck spezielle Chemikalien tief in das Erdreich gepumpt.

Eil-Meldung vom 17. Dezember 2013: Europäische Gesundheitsbehörden warnen davor, dass zwei der häufigsten Insektizid-Substanzen, (Aetamiprid, Imidacloprid) das menschliche Gehirn schädigen können. Die Chemikalien gehören zu einer Gruppe, die seit Langem im Zusammenhang mit dem dramatischen Bienensterben weltweit untersucht werden.

Meldungen, wie sie im Wochenrhythmus für Aufsehen sorgen und rasch wieder vergessen werden.

Vitamin D-Mangel im Augenblick einer Operation erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich im Krankenhaus eine Infektion einzufangen. Bewohner im Umfeld von riesigen Tierzuchtanlagen haben eine hohe Belastung mit den gefürchteten Krankenhausbakterien MRSA zu verkraften. Die Luft in unterirdischen U-Bahnhöfen ist so stark mit Metallmolekülen belastet, dass sie bereits mit den Zuständen in einem Stahlwerk verglichen wird. Fast so ungesund wie Passivrauch sind Passivchemikalien, die in unseren eigenen vier Wänden aus Teppichen, Möbelmaterialien und Raumduftsprays ausgedünstet werden.

…und dann diese Eil-Meldung vom 21. Dezember 2013: Nahrungsergänzungsmittel sind nach neuesten Zahlen für etwa 20 Prozent jener Leberschädigungen verantwortlich, die zu einer Einweisung ins Krankenhaus führen. Vor einem Jahrzehnt waren es noch sieben Prozent. Besonders Präparate mit dem Versprechen, schnell Fett zu verbrennen oder Gewicht zu verlieren, sind im Visier der Gesundheitsbehörden – es ist ein schwacher Trost, dass noch viel mehr Leberschäden durch Medikamente gegen Krebs, Herzleiden oder Diabetes verursacht werden. Während die meisten Nahrungsergänzungsmittel als sicher gelten, muss dennoch eingeräumt werden, dass manche Hersteller die gelockerte Überprüfung missbrauchen und heimlich Substanzen verwenden, die nur für verschreibungspflichtige Medikamenten zugelassen sind, unsaubere Inhaltsstoffe in Verkehr bringen oder Risikogruppen nicht ausreichend über mögliche Nebenwirkungen informieren. Auch hier schließt die Eigenverantwortung jedes Einzelnen mit ein, kritisch zu entscheiden, welchen Produkten, welchen Versprechungen, welchem Unternehmen er sein Vertrauen schenkt.

Doch es gibt auch den einen oder anderen Lichtblick, wie diese Erkenntnis vom Januar 2014: Ein Algen-Extrakt kann negative Effekte einer fettreichen, übersüßten oder stark salzhaltigen Ernährung vermindern, weil er im Verdauungstrakt den Transport derartiger Moleküle behindert. Ergebnis: weniger LDL-Cholesterine, weniger Schadstoffe, mehr HDL-Cholesterine im Blut. Die gel-artigen Algensubstanzen binden noch vor der Absorption von Nährstoffen Nahrungsbestandteile und eliminieren sie unverdaut.

Keiner muss erst unbedingt zum Pessimisten werden, um sich einzugestehen, dass sein Organismus durch Umweltgifte, Alltagschemikalien und Nahrungsmittelzusätzen zusätzlich zu seinen eigenen Abfallstoffen extrem gefordert wird.

Zur Bewältigung dieser Bedrohung werden nachts fast sämtliche Organe auf Regenerieren, Entgiften und Reparieren umgepolt. Erst kürzlich verglich eine wissenschaftliche Veröffentlichung das nächtliche Gehirn mit einer Steuerzentrale für Müllabfuhr. Doch immer öfter schaffen die körpereigenen Entgiftungssysteme es ohne fremde Unterstützung nicht mehr, diese Erschwernisse zu erkennen und abzufedern.

Diese Form der körpereigenen Abwehr wird zunehmend schwieriger. Keiner ist sicher. 2009 hat die Europäische Union das hoch riskante Schwermetall Kupfer als Pestizid sogar für die Bio-Landwirtschaft zugelassen. Besondere Belastungen durch Quecksilber, Eisen, Thallium, Cadmium, Blei und Aluminium sind medizinisch belegt.

Nicht selten blockieren Dioxine im Körper schwangerer Frauen die Vorbereitung der Brustzellen auf das Stillen. Die Ansammlung solcher Substanzen im Körper ist viel häufiger, als allgemein angenommen wird.

Überraschung ist es keine.

Zum Beispiel entstehen in unserem Körper Säuren und Schlacken auf ganz natürliche Weise. Milchsäure aus der Muskelkraft, Harnsäure aus dem Fleischkonsum, Essigsäure aus Fetten und Süßigkeiten, Gerbsäure aus Kaffee und Tee. Diese ätzenden Substanzen, sowie Schadstoffe aus der Umwelt können in ihrer ursprünglichen Form weder ausgeschieden noch abgebaut werden. Damit diese aggressiven Moleküle Gewebe, Drüsen und Organe nicht zerstören, sollten sie wenigstens zügig neutralisiert werden. So dass unser Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht kommt. Dafür werden Spurenelemente und Mineralstoffe aus bestimmten Depots abgerufen. Durch sie werden Giftmoleküle in kristalline, ausscheidungsfähige Salze transformiert. Sie tragen die Bezeichnung Schlacken.


Hilferuf wird überhört

 

Übersteigt das Volumen der Schadstoffbelastung die Kapazität der körpereigenen Entgiftung, werden die Gifte zwischengelagert. Besonders der Bindegewebsraum mit den haarfeinen Blutgefäßen zur Versorgung der Zellen wird zur Müllhalde. Langsam dämmert ein Riesenproblem: Der Hilferuf des Körpers nach Entgiftung wird oft überhört. Denn die Schadstoff-Belastung maskiert sich mit ganz normalen Wehwehchen.

Zu den daraus resultierenden Störungen im Zellstoffwechsel zählen Einschränkungen der Sauerstoffversorgung und der Energiegewinnung. Damit werden die Grundlagen für eine Reihe von chronischen Erkrankungen gelegt. Allergien, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Arthritis und Nervenentzündungen sind noch die harmloseren. Auch Schmerzen der Gelenke und Muskeln, sowie im Kreuz werden als Warnsignal gesehen.