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Startschuss Abi 2019/2020

Tipps zu Studium, Ausbildung, Finanzierung, Praktika und Ausland

e-fel­lows.net

Das On­line-Sti­pen­dium und Kar­rie­re­netz­werk

Seit mehr als 15 Jah­ren un­ter­stützt e-fel­lows.net Stu­die­rende und Dok­to­ran­den mit ei­nem Sti­pen­dium und bringt sie ih­rem Traum­job nä­her. Men­to­ren­pro­gramme, Kar­riere­ver­an­stal­tun­gen so­wie An­ge­bote für Prak­tika und Ein­stiegs­jobs bie­ten ei­nen di­rek­ten Draht in die Wirt­schaft und ga­ran­tie­ren den mü­he­lo­sen Kar­rie­re­start. Zu­dem sind e-fel­lows.net-Sti­pen­dia­ten dank kos­ten­freier Abos von Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten, Zu­griff auf fach­spe­zi­fi­sche Da­ten­banken und Fach­bü­cher frei Haus im­mer ei­nen Schritt vor­aus. In der ex­klu­si­ven On­line-Com­mu­nity und bei re­gel­mä­ßi­gen Tref­fen in zahl­rei­chen Uni­städ­ten tau­schen sich Stu­die­rende un­ter­einan­der aus. Jetzt in­for­mie­ren: www.e-fel­lows.net/Sti­pen­diat-wer­den

e-fel­lows.net wis­sen

Die Buch­reihe von e-fel­lows.net

Mit die­ser Buch­reihe in­for­miert e-fel­lows.net über at­trak­tive Be­rufs­bil­der und in­teres­sante Wei­ter­bil­dun­gen, dar­un­ter das LL.M.-Stu­dium, Be­rufs­per­spek­ti­ven für Ju­ris­ten, MINT-Frauen und In­for­ma­ti­ker so­wie die Tä­tig­keit in ei­ner Un­ter­neh­mens­be­ra­tung, im In­vest­ment Bank­ing oder im As­set Ma­nage­ment. Die Bü­cher bie­ten wert­volle Ex­per­ten­tipps und ei­nen fun­dier­ten Über­blick über die je­wei­lige Branche. Per­sön­li­che Er­fah­rungs­be­richte und aus­führ­li­che Un­ter­neh­men­sporträts po­ten­zi­el­ler Ar­beit­ge­ber hel­fen bei der ei­ge­nen Ent­schei­dungs­fin­dung. Wei­tere In­for­ma­tio­nen zu den ein­zel­nen Ti­teln der Reihe e-fel­lows.net wis­sen fin­dest du am Ende des Bu­ches.

Um die Les­bar­keit zu ver­bes­sern, wird in die­sem Buch auf ge­schlechts­­spe­zi­fi­sche Per­so­nen­be­zeich­nun­gen ver­zich­tet. Alle An­ga­ben be­zie­hen sich je­doch im­mer auf alle Ge­schlech­ter glei­cher­ma­ßen.

Inhalt

Vor­wort
Die Au­to­ren
1. Nütz­li­che In­fos rund um Aus­bil­dung und Stu­dium

Nütz­li­che In­fos rund um Aus­bil­dung und Stu­dium

Aus­bil­dung – der Start ins Be­rufs­le­ben

Dua­les Stu­dium – Stu­dium und Be­ruf im Dop­pel­pack

Aus­bil­dung vs. Dua­les Stu­dium

Stu­die­ren – Wie geht das über­haupt?

Grund­satz­fra­gen: Was muss ich bei der Stu­di­en­wahl be­den­ken?

Die Ent­schei­dung: Wie finde ich den rich­ti­gen Stu­di­en­gang?

Cha­rak­ter­frage: Wel­cher Hoch­schul­typ passt zu mir?

Die Qual der Wahl: An wel­cher Hoch­schule soll ich stu­die­ren?

Ba­che­lor, Mas­ter, Di­plom, Ma­gis­ter – Wie baue ich mein Stu­dium auf?

Ohne Moos …: Wie fi­nan­ziere ich mein Stu­dium?

Stu­die­ren ohne Geld­sor­gen – Sti­pen­dien ma­chen’s mög­lich

Si­cher dir das Schü­ler-Sti­pen­dium von e-fel­lows.net und sei im­mer ei­nen Schritt vor­aus

Stu­di­en­in­fo­tag Start­schuss Abi

Hin­der­nispar­cours Be­wer­bung: Wie komme ich an mei­nen Stu­di­en­platz?

Wer nicht klagt, der nicht ge­winnt – mit dem An­walt zum Stu­di­en­platz

Der Weg zum ei­ge­nen Zu­hause: die Woh­nungs­su­che

Stu­die­ren, wo an­dere Ur­laub ma­chen: ab ins Aus­land

Geld­los in Se­at­tle – so be­kommst du Un­ter­stüt­zung fürs Aus­lands­stu­dium

Übung macht den Meis­ter: Was brin­gen Prak­tika?

Gap Year – dein freies Jahr zwi­schen Schule und Stu­dium

2. Stu­di­en­gänge im Por­trät

Wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en­gänge

Be­triebs­wirt­schafts­lehre mit in­ter­na­tio­na­ler Kom­po­nente

Be­triebs­wirt­schafts­lehre mit Schwer­punkt Fi­nance

Be­triebs­wirt­schafts­lehre mit Schwer­punkt Ma­nage­ment (Busi­ness Ma­nage­ment)

Be­triebs­wirt­schafts­lehre mit Schwer­punkt Mar­ke­ting

Volks­wirt­schafts­lehre

Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten/Öko­no­mie

Tech­ni­sche Stu­di­en­gänge

Che­mie

Elek­tro­tech­nik

In­for­ma­tik

Ma­schi­nen­bau

Ma­the­ma­tik

Phy­sik

Wirt­schafts­in­for­ma­tik

Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen

Rechts­wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en­gänge

Rechts­wis­sen­schaf­ten/Jura

Dein Stu­di­en­gang war nicht da­bei?

3. Aus­ge­wählte Un­ter­neh­men und Hoch­schu­len im Por­trät

ALDI GMBH & Co. KG

Bay­ernLB (Baye­ri­sche Lan­des­bank)

Ge­ne­ral­zoll­di­rek­tion

ESB Busi­ness School Hoch­schule Reut­lin­gen

ESCP Eu­rope Ber­lin

Fach­hoch­schule We­del

Freie Uni­ver­si­tät Bo­zen

Hoch­schule für Life Sci­en­ces FHNW

Hoch­schule für Wirt­schaft und Um­welt Nür­tin­gen-Geis­lin­gen, Fa­kul­tät Wirt­schaft und Recht

Hoch­schule Karls­ruhe – Tech­nik und Wirt­schaft

ISM In­ter­na­tio­nal School of Ma­nage­ment

Kühne Lo­gistics Uni­ver­sity – KLU

Uni­ver­si­dad Car­los III

WHU – Otto Beis­heim School of Ma­nage­ment

Wei­tere Ti­tel aus der Reihe e-fel­lows.net wis­sen
Im­pres­sum

Vor­wort

Das Abi kommt nä­her, und bald hast du die Schul­zeit hin­ter dir! Jetzt liegt dir die Welt zu Fü­ßen, und ein neuer, auf­re­gen­der Le­bens­ab­schnitt be­ginnt.

Die vie­len Mög­lich­kei­ten, die du jetzt hast, kön­nen dich aber auch un­ter Druck set­zen, und es ist gar nicht so leicht, den Über­blick zu be­hal­ten. Aus­bil­dung, Stu­dium oder doch erst mal ein Jahr ins Aus­land? Die Ent­schei­dun­gen, die du jetzt triffst, bil­den schließ­lich die Ba­sis für dein Be­rufs­le­ben.

Wie fin­dest du da den rich­ti­gen Weg für dich? In­for­miere dich recht­zei­tig, und mach dir be­wusst, wo deine In­teres­sen und Stär­ken lie­gen. Im zwei­ten Schritt über­legst du, wel­ches Stu­di­en­fach oder wel­cher Be­ruf sie am ehes­ten ab­deckt.

Start­schuss Abi 2019/2020 hilft dir bei der Ori­en­tie­rung und be­ant­wor­tet die wich­ti­gen Fra­gen nach dem Ab­itur: Du er­fährst zum Bei­spiel, wel­cher Hoch­schul­typ zu dir passt, was dich in ei­nem dua­len Stu­dium er­war­tet, und wel­che Mög­lich­kei­ten es gibt, ins Aus­land zu ge­hen. Un­sere Link-Tipps am Ende ei­nes Bei­trags zei­gen dir, wo du wei­ter­füh­rende In­fos fin­den kannst. Au­ßer­dem lernst du Stu­di­en­gänge aus Wirt­schaft, Tech­nik und Recht ken­nen. Stu­die­rende und Ab­sol­ven­ten er­klä­ren, warum sie sich für ihre Fach­rich­tung ent­schie­den ha­ben und be­rich­ten von ih­ren per­sön­li­chen Er­fah­run­gen. Zu­letzt stel­len aus­ge­wählte Hoch­schu­len und Un­ter­neh­men ihre Stu­dien- und Aus­bil­dungs­pro­gramme vor.

Auch auf un­se­ren Start­schuss Abi-Ver­an­stal­tun­gen bie­ten wir dir Tipps zur Stu­dien- und Aus­bil­dungs­wahl. Dort triffst du Hoch­schu­len und Un­ter­neh­men und kannst deine Fra­gen di­rekt stel­len. Wei­tere In­fos dazu fin­dest du un­ter Stu­di­en­in­fo­tag Start­schuss Abi“.

Ich wün­sche dir viel Er­folg bei dei­nen Ab­itur­prü­fun­gen und viel Spaß beim Le­sen un­se­res Buchs!

Ju­lia Was­ser­mann

e-fel­lows.net

Die Au­to­ren

The­resa Ei­tel stieg nach ih­rem Stu­dium als Pro­jekt­ma­na­ge­rin für den Exe­cu­tive MBA an der TU Mün­chen ein. Da­vor ab­sol­vierte sie ihr Di­plom in Spra­chen, Wirt­schafts- und Kul­tur­raum­stu­dien an der Uni­ver­si­tät Pas­sau und ein Prak­ti­kum in der Re­dak­tion von e-fel­lows.net.

Ma­xi­mi­lian Flesch­hut hat von 2010 bis 2016 das Team Con­tent & Com­mu­nity bei e-fel­lows.net un­ter­stützt. Da­vor stu­dierte er Neu­ere Deut­sche Li­te­ra­tur an der Lud­wigs-Ma­xi­mi­lian-Uni­ver­si­tät in Mün­chen und war in ver­schie­de­nen Re­dak­tio­nen und Ver­la­gen so­wie als freier Re­dak­teur und Buch­au­tor tä­tig.

Kris­tina Folz, M. A., ar­bei­tet als freie Lek­to­rin, Re­dak­teu­rin und Au­to­rin. Nach ih­rem Stu­dium der Ger­ma­nis­tik, Po­li­tik­wis­sen­schaft und eu­ro­päi­schen Kunst­ge­schichte an der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg ar­bei­tete sie in ei­nem Sach­buch­ver­lag. Seit 2015 ist sie mit ih­rem Lek­to­rats­büro „Per­flekt“ selbst­stän­dig.

Ju­lia Jung ab­sol­vierte ein Prak­ti­kum in der Re­dak­tion von e-fel­lows.net, ehe sie ihr Stu­dium in Po­li­tik- und Ver­wal­tungs­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Kon­stanz be­gann.

Vic­to­ria Mro­sek hat ih­ren Mas­ter in Jour­na­lism, Me­dia & Glo­ba­li­sa­tion an der Uni­ver­sity of Aar­hus und der Da­nish School of Me­dia and Jour­na­lism ge­macht. Um zwi­schen Ba­che­lor und Mas­ter Be­rufs­er­fah­rung zu sam­meln, ab­sol­vierte sie 2015 ein Prak­ti­kum in der Re­dak­tion von e-fel­lows.net. Zu­vor hat sie im Ba­che­lor Kul­tur­wirt­schaft an der Uni­ver­si­tät Mann­heim stu­diert.

Ka­tha­rina Schlott­hauer hat vor ih­rem ge­plan­ten Mas­ter in Geo­gra­fie ein Gap Year in Eng­land und auf den Phil­ip­pi­nen ein­ge­legt. Vor dem Ab­itur hat sie be­reits ein Frei­wil­li­ges Kul­tu­rel­les Jahr ab­sol­viert. Vom Juni 2014 bis März 2015 hat sie ein Prak­ti­kum in der Re­dak­tion von e-fel­lows.net ge­macht.

Ju­lia Schmid­pe­ter lei­tet das Team Con­tent & Com­mu­nity bei e-fel­lows.net. Zu­vor hat sie Eu­ro­pa­stu­dien (B.A.) an der KU Eich­stätt-In­gol­stadt und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft (M.A.) an der Uni­ver­si­tät Bam­berg stu­diert und ein Vo­lon­ta­riat im Per­so­nal­mar­ke­ting ei­nes Ver­sand­händ­lers ab­sol­viert.

Kay Szan­tyr ar­bei­tet als Buch­au­to­rin und freie Re­dak­teu­rin, ins­be­son­dere in den Be­rei­chen Lek­to­rat und On­line-Re­dak­tion. Be­vor sie den Sprung in die Selbst­stän­dig­keit wagte, war sie 2007/08 freie Mit­ar­bei­te­rin bei e-fel­lows.net mit den Schwer­punk­ten Ar­beit­ge­ber-PR und Fi­nan­zen. Sie hat Po­li­to­lo­gie an der Lud­wig-Ma­xi­mi­lian-Uni­ver­si­tät Mün­chen stu­diert.

Ju­dith Weigl ar­bei­tete wäh­rend ih­res Ba­che­lor-Stu­di­ums der Text- und Kul­tur­se­mio­tik in der Re­dak­tion ei­ner Ta­ges­zei­tung so­wie in der Mar­ke­ting­ab­tei­lung ei­nes glo­bal agie­ren­den Tech­no­lo­gie­kon­zerns. Von Juli bis Ok­to­ber 2013 ab­sol­vierte sie ein Prak­ti­kum im Team Con­tent & Com­mu­nity bei e-fel­lows.net.

1. Nütz­li­che In­fos rund um Aus­bil­dung und Stu­dium

Nütz­li­che In­fos rund um Aus­bil­dung und Stu­dium

Stu­dium oder Aus­bil­dung – bei­des ist eine kluge Wahl

Mit dem Abi in der Ta­sche ste­hen dir un­zäh­lige Tü­ren für deine Zu­kunft of­fen. Du kannst zwi­schen ver­schie­de­nen Hoch­schul­ty­pen, Unis und Stu­di­en­fä­chern wäh­len. Aber: Dass du stu­die­ren darfst, heißt nicht, dass du stu­die­ren musst – auch eine Aus­bil­dung ist eine Mög­lich­keit. So­wohl für ein Stu­dium als auch für eine Aus­bil­dung gibt es gute Gründe. Mit wel­chen du dich eher iden­ti­fi­zie­ren kannst, sollte ganz al­lein deine Ent­schei­dung sein.

Aka­de­mi­sche Wei­hen und For­scher­geist

508.828 Stu­di­en­an­fän­ger gab es im Stu­di­en­jahr 2018 – 508.828 junge Men­schen, die ih­ren For­scher­geist aus­le­ben wol­len. Wenn dich nicht nur in­teres­siert, dass et­was funk­tio­niert, son­dern auch das Warum, bist du an ei­ner Hoch­schule gut auf­ge­ho­ben. Selbst ei­gene Theo­rien kannst du wäh­rend des Stu­di­ums oder spä­tes­tens in dei­ner Dok­tor­ar­beit ent­wer­fen. Und pro­mo­vie­ren darf in Deutschland der­zeit nur, wer auf ei­ner Hoch­schule war.

Gute Zu­kunfts­aus­sich­ten mit dem Stu­dium

Na­tür­lich ist auch ein Hoch­schul­be­such kein Kar­rie­re­ga­rant. Die Ar­beits­lo­sen­quote un­ter Aka­de­mi­kern liegt aber deut­lich un­ter dem Durch­schnitt. Zwar hän­gen die Job­chan­cen im­mer auch vom Stu­di­en­fach und dem Ar­beits­markt ab: Als Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler oder In­ge­nieur hast du ge­ne­rell gute bis sehr gute Aus­sich­ten auf ei­nen zü­gi­gen Job­ein­stieg; für Geis­tes­wis­sen­schaft­ler kann das schon et­was schwie­ri­ger wer­den. Wer al­ler­dings nach dem Stu­dium ei­nen Job fin­det, darf mit ei­nem hö­he­ren Ein­stiegs­ge­halt rech­nen und ge­langt leich­ter in eine Füh­rungs­po­si­tion.

Gut aus­ge­bil­det ist auch nicht ver­kehrt

Im Jahr 2018 ha­ben sich 531.414 Ju­gend­li­che für eine Aus­bil­dung ent­schie­den. Auch die­ser Weg hat un­leug­bar Vor­teile: Du lernst und ver­dienst gleich­zei­tig Geld. Das geht na­tür­lich auch in ei­nem dua­len Stu­dium – aber mit ei­ner Aus­bil­dung kannst du noch schnel­ler in den Job star­ten. Zu­dem über­neh­men viele Aus­bil­dungs­be­triebe ihre Lehr­linge gerne, schließ­lich ha­ben sie viel Zeit und Geld in de­ren Aus­bil­dung ge­steckt. Ein Wech­sel des Ar­beit­ge­bers wird da­ge­gen schon schwie­ri­ger. Auf viele Stel­len kön­nen sich Aka­de­mi­ker ebenso be­wer­ben und wer­den dann oft be­vor­zugt, weil man ih­nen mehr Fle­xi­bi­li­tät zu­traut und sie für ge­eig­ne­ter hält, Mit­ar­bei­ter zu füh­ren.

Eine schwie­rige Ent­schei­dung

Letzt­end­lich kann dir kei­ner ra­ten, was für dich der ge­eig­nete Weg in den Be­ruf ist. Wenn du dir un­si­cher bist, schnup­pere über Prak­tika in ein, zwei Be­triebe hin­ein und setze dich in der nächst­ge­le­ge­nen Uni in Vor­le­sun­gen. Wenn du dir gar nicht vor­stel­len kannst, noch ein­mal drei Jahre über Bü­chern zu ver­brin­gen, dann soll­test du die pra­xis­ori­en­tierte Lehre wäh­len. Wenn du aber wei­ter­ler­nen, for­schen und ent­de­cken willst, und wenn dich das Stu­den­ten­le­ben in­teres­siert, dann fin­dest du hier al­les, was du als zu­künf­ti­ger Stu­dent wis­sen musst.

Aus­bil­dung – der Start ins Be­rufs­le­ben

In die­sem Ka­pi­tel er­fährst du,

Aus­bil­dung ist nicht gleich Aus­bil­dung. Auf den ers­ten Blick wirkt das deut­sche Aus­bil­dungs­sys­tem ein we­nig wie ein Dschun­gel. Du stößt auf Be­griffe wie be­trieb­li­che, schu­li­sche und duale Aus­bil­dung, Son­de­raus­bil­dung, Vor­be­rei­tungs­dienst, Be­rufs­schule und Be­rufs­fach­schule. Aber was ver­birgt sich ei­gent­lich da­hin­ter? Die­ses Ka­pi­tel soll dir hel­fen, Licht ins Dun­kel zu brin­gen.

Was be­deu­tet „staat­lich an­er­kannt“?

Der­zeit gibt es in Deutschland rund 326 staat­lich an­er­kannte Aus­bil­dungs­be­rufe. Sie alle ha­ben eine Aus­bil­dungs­ord­nung, die ent­we­der auf dem Be­rufs­bil­dungs­ge­setz oder der Hand­werks­ord­nung be­ruht. Da­rin sind be­stimmte Rechte fest­ge­legt, die je­der Aus­zu­bil­dende hat: Du darfst (bis auf ei­nige Aus­nah­men, zum Bei­spiel in der Gas­tro­no­mie) nicht an Sonn- und Fei­er­ta­gen ar­bei­ten, brauchst keine Ar­bei­ten zu ver­rich­ten, die nicht dem Aus­bil­dungs­ziel die­nen, be­kommst deine Aus­bil­dungs­mit­tel vom Be­trieb be­zahlt und er­hältst am Ende dei­ner Aus­bil­dung ein Zeug­nis. Eine nicht an­er­kannte Aus­bil­dung muss das al­les nicht ge­währ­leis­ten. Aber keine Sorge: Un­ter diese Ka­te­go­rie fal­len nur die we­nigs­ten Aus­bil­dun­gen und keine, über die du hier liest.

Be­trieb­lich, prak­tisch, gut: die duale Aus­bil­dung

Hin­ter dem Be­griff „Aus­bil­dung“ ste­cken ver­schie­dene Aus­bil­dungs­for­men. Die be­trieb­li­che bzw. duale Aus­bil­dung ist in Deutschland die mit Ab­stand häu­figste Aus­bil­dungs­art und fin­det auf der gan­zen Welt Nach­ah­mer. In ihr ar­bei­test du zwei bis drei­ein­halb Jahre in ei­nem Be­trieb und lernst dort al­les, was du prak­tisch kön­nen musst. Da­mit alle Azu­bis in­ner­halb ei­ner Branche und ei­nes Fach­ge­biets das­selbe Know-how mit­be­kom­men, sind die Lehr­in­halte bun­des­weit ge­re­gelt. Sollte sich dein Be­trieb zu sehr spe­zia­li­siert ha­ben, schnup­perst du in zu­sätz­li­chen, au­ßer­be­trieb­li­chen Lehr­gän­gen auch in an­dere Be­rei­che hin­ein.

Für die Theo­rie ist die Be­rufs­schule zu­stän­dig, in der du an ein bis zwei Ta­gen in der Wo­che oder im Block­un­ter­richt Fach­wis­sen und All­ge­mein­bil­dung ver­mit­telt be­kommst. Die meis­ten Aus­bil­dun­gen star­ten zum 1. Au­gust oder 1. Sep­tem­ber, was je­doch nicht heißt, dass du in den Mo­na­ten zwi­schen Abi und Lehr­jah­res­be­ginn noch schnell auf Aus­bil­dungs­platz­su­che ge­hen kannst. Da­mit soll­test du min­des­tens ein Jahr vor­her an­fan­gen – bei gro­ßen Un­ter­neh­men soll­test du dich so­gar ein­ein­halb Jahre vor­her be­wer­ben. Für eine Aus­bil­dung be­wirbst du dich je­weils bei den Un­ter­neh­men di­rekt. Wel­che freien Plätze es gibt, er­fährst du bei­spiels­weise bei der Ar­beits­agen­tur oder über den In­ter­net­auf­tritt des je­wei­li­gen Be­triebs.

Wie viel ver­dienst du wäh­rend ei­ner Aus­bil­dung?

Ei­ner der größ­ten Vor­teile ei­ner be­trieb­li­chen Aus­bil­dung ge­gen­über ei­nem Stu­dium oder ei­ner schu­li­schen Aus­bil­dung ist ganz klar das Ge­halt. Es wird als „Aus­bil­dungs­ver­gü­tung“ be­zeich­net, und die Höhe ist in dei­nem Aus­bil­dungs­ver­trag fest­ge­legt. Wie viel du ver­dienst, hängt stark von Branche und Re­gion ab und au­ßer­dem da­von, ob dein Be­trieb ta­rif­lich ge­bun­den ist. Doch selbst wenn er das nicht ist, muss er min­des­tens 80 Pro­zent des Ta­rif­lohns zah­len. Da du mit zu­neh­men­der Er­fah­rung mehr und schwie­ri­gere Auf­ga­ben über­neh­men kannst, steigt die Aus­bil­dungs­ver­gü­tung mit je­dem Lehr­jahr an: Durch­schnitt­lich lie­gen zwi­schen dem ers­ten und dem vier­ten Jahr 200 Euro.

Wenn dir dein Ar­beit­ge­ber Wohn­raum be­reit­stellt oder dich mit an­de­ren Sach­leis­tun­gen un­ter­stützt, kann er diese von dei­nem Ge­halt ab­zie­hen – 25 Pro­zent dei­nes Netto­lohns be­kommst du aber auf je­den Fall. Wei­tere Ab­züge wer­den ab be­stimm­ten Ein­kom­mens­gren­zen fäl­lig: Ab 325 Euro brutto musst du So­zi­al­ab­ga­ben zah­len und ab 945 Euro kom­men Steu­ern hinzu.

An­spruch auf Be­rufs­aus­bil­dungs­bei­hilfe (BAB) hast du dann, wenn du von zu Hause aus­zie­hen musst, weil deine Aus­bil­dungs­stelle zu weit weg ist und dich deine Eltern nicht aus­rei­chend un­ter­stüt­zen kön­nen.

Ge­wusst wie: viel Know-how in der schu­li­schen Aus­bil­dung

Al­ter­na­tiv gibt es die schu­li­sche Aus­bil­dung. Sie über­wiegt vor al­lem in Ge­sund­heits­be­ru­fen, Päd­ago­gik, Ge­stal­tung und Fremd­spra­chen; sie kommt aber auch in kauf­män­ni­schen und tech­ni­schen Be­ru­fen vor. Hier ver­bringst du den über­wie­gen­den Teil dei­ner ein- bis drei­ein­halb­jäh­ri­gen Aus­bil­dungs­zeit in ei­ner Be­rufs­fach­schule. Da Schu­len den ein­zel­nen Län­dern und nicht dem Bund un­ter­stellt sind, kann sich eine Aus­bil­dung von Bun­des­land zu Bun­des­land stark un­ter­schei­den. Bei dei­ner Ent­schei­dung für eine be­stimmte Ein­rich­tung soll­test du des­halb un­be­dingt dar­auf ach­ten, dass der Ab­schluss auch in an­de­ren Bun­des­län­dern an­er­kannt ist.

Pra­xis­kennt­nisse er­hältst du ent­we­der in Prak­ti­kums­pha­sen oder eben­falls an dei­ner Schule. Im Ge­gen­satz zur be­trieb­li­chen Aus­bil­dung be­kommst du hier­für kein Ge­halt – es sei denn, du hast ei­nen be­son­ders ho­hen Pra­xi­s­an­teil, wie bei­spiels­weise in der Al­ten- und Kran­ken­pflege. Eine wei­tere Rolle für dei­nen Geld­beu­tel spielt der Trä­ger dei­ner Be­rufs­fach­schule: Wäh­rend du für Pri­vat­schu­len zah­len musst, sind staat­li­che Ein­rich­tun­gen kos­ten­los. Be­wer­ben oder zu­min­dest in­for­mie­ren soll­test du dich ein Jahr vor Aus­bil­dungs­be­ginn.

Bei­spiele für schu­li­sche Aus­bil­dun­gen
Aus eins mach zwei: die Ab­itu­ri­en­ten­aus­bil­dung

Eine Son­de­raus­bil­dung für Ab­itu­rien­ten, auch dop­pelt qua­li­fi­zierte Erst­aus­bil­dung oder Ab­itu­ri­en­ten­aus­bil­dung genannt, ist spe­zi­ell für Schul­ab­gän­ger mit Hoch­schul­reife kon­zi­piert. Sie wird von dei­nem Be­trieb be­zahlt, dau­ert meist drei Jahre und läuft zwei­stu­fig ab. Dei­nen ers­ten Ab­schluss hast du nach ein­ein­halb bis zwei Jah­ren in der Ta­sche. Da­nach ab­sol­vierst du eine Wei­ter­bil­dung, die dich fit macht für kom­ple­xere Auf­ga­ben und Füh­rungs­po­si­tio­nen. Viele die­ser Aus­bil­dungs­stu­fen kön­nen zwar auch Azu­bis ohne Ab­itur er­lan­gen; ihr Weg dort­hin ist aber um ei­ni­ges stei­ni­ger. Sie müs­sen erst eine drei­jäh­rige Aus­bil­dung ab­sol­vie­ren, an­schlie­ßend Be­rufs­er­fah­rung sam­meln und ihre ein­ein­halb­jäh­rige Wei­ter­bil­dung aus ei­ge­ner Ta­sche be­zah­len.

Lei­der sind Ab­itu­ri­en­ten­aus­bil­dun­gen nicht bun­des­ein­heit­lich ge­re­gelt, son­dern wer­den nur in be­stimm­ten Bun­des­län­dern an­ge­bo­ten. Da­her musst du un­ter Um­stän­den zu ei­nem Um­zug be­reit sein.

Son­de­raus­bil­dun­gen, die für dich in­teres­sant sein könn­ten:
Ge­schäfts­sinn ge­fragt: Han­dels­fach­wirt, Han­del­sas­sis­tent, Be­triebs­wirt

Ge­mein­sam ist al­len drei Be­ru­fen, dass du zu­erst eine kauf­män­ni­sche Lehre ab­sol­vierst und da­nach ver­tie­fende BWL-Kennt­nisse so­wie Ma­nage­ment-Skills er­wirbst. Als an­ge­hen­der Han­dels­fach­wirt und -as­sis­tent lernst du Ein­zel­han­dels- und in manchen Fäl­len auch Groß- oder Au­ßen­han­dels­kauf­mann. In dei­ner Fach­wir­t­aus­bil­dung kon­zen­trierst du dich auf das Hin­ter­grund­ge­sche­hen in ei­nem Be­trieb, also auf Ein­kauf, Mar­ke­ting und Lo­gis­tik. Han­del­sas­sis­ten­ten spe­zia­li­sie­ren sich auf den klas­si­schen Ver­kauf: Sie be­schäf­ti­gen sich mit Kun­den­ori­en­tie­rung, Ver­triebs­steue­rung und Per­so­nal­ma­nage­ment so­wie -füh­rung. Auch als Be­triebs­wirt bist du in der Pla­nung, Or­ga­ni­sa­tion und Ver­wal­tung ei­nes Un­ter­neh­mens tä­tig. Der theo­re­ti­sche Teil dei­ner Aus­bil­dung zum Be­triebs­wirt fin­det meist an ei­ner Ver­wal­tungs- und Wirt­schafts­aka­de­mie (VWA) statt und be­wegt sich auf Hoch­schul­ni­veau. Die Art dei­nes Er­st­abschlus­ses hängt da­von ab, ob du dich für eine Aus­bil­dung zum Be­triebs­wirt für Au­ßen­han­del, all­ge­meine Be­triebs­wirt­schaft, Tex­til oder Ver­kehr und Lo­gis­tik ent­schei­dest. Bei Ers­te­rer star­test du zum Bei­spiel als Au­ßen­han­dels­kauf­mann, bei Letz­te­rer als Kauf­mann für Spe­di­tion und Lo­gis­tik­dienst­leis­tung.

Ret­ter in der Not statt Nerd: Fach­be­ra­ter für in­te­grierte Sys­teme/für Soft­ware­tech­nik

Für Com­pu­ter­freaks, die lie­ber pro­gram­mie­ren als schnöde Theo­rie an der Uni zu büf­feln, bie­ten sich die Aus­bil­dun­gen zum Fach­be­ra­ter für in­te­grierte Sys­teme oder für Soft­ware­tech­nik an. Be­reits in dei­ner Aus­bil­dung zum Fach­in­for­ma­ti­ker ent­schei­dest du dich für ei­nen der bei­den Ar­beits­schwer­punkte, in den du an­schlie­ßend in dei­ner Zu­satz­aus­bil­dung noch tie­fer ein­steigst. Als Ex­perte für in­te­grierte Sys­teme kennst du dich vor al­lem mit Rech­ner­sys­te­men und -net­zen so­wie mit Fest- oder Funk­net­zen aus. Ne­ben der tech­ni­schen Pla­nung bist du für Ser­vice und Sup­port zu­stän­dig und ver­bringst des­halb ei­nen Teil dei­ner Zeit beim Kun­den vor Ort. In der Soft­ware­tech­nik kommt der Kun­den­kon­takt eben­falls nicht zu kurz. Du ent­wi­ckelst Pro­gramme, die die per­fekte Ant­wort auf ein kon­kre­tes Pro­blem sind: bei­spiels­weise Da­ten­banken, be­nut­zer­freund­li­che Be­dien­ober­flä­chen oder In­ter­net­sei­ten.

Für Sprach­ta­lente: Eu­ro­kauf­mann

Als Eu­ro­kauf­mann bist du für die Kom­mu­ni­ka­tion mit aus­län­di­schen Kun­den und Ge­schäftspart­nern zu­stän­dig – dein Ar­beits­be­reich ist da­her meist der Im­port und Ex­port. Du über­setzt Ver­träge, Briefe und an­dere kauf­män­ni­sche Texte, bist für Zoll­for­ma­li­tä­ten zu­stän­dig und wirkst bei der Pla­nung und Um­set­zung von Pro­jek­ten mit. In der Re­gel legst du nach 18 bis 24 Mo­na­ten deine Prü­fung zum Büro- oder In­dus­trie­kauf­mann ab und spe­zia­li­sierst dich wäh­rend der üb­ri­gen zwölf bis 18 Mo­nate auf eine Fremd­spra­che.

Ab­ge­ho­ben und doch am Bo­den ge­blie­ben: Flug­lotse

Flug­lot­sen tra­gen jede Menge Ver­ant­wor­tung: Vom Tower aus hilfst du Pi­lo­ten bei Start und Lan­dung, hältst Kon­takt zum Wet­ter­dienst und sorgst da­für, dass die Flug­zeuge nicht kol­li­die­ren. Das Ab­itur und ein nor­ma­les Be­wer­bungs­ge­spräch rei­chen lei­der nicht aus, um Lotse zu wer­den. Du musst dar­über hin­aus in ver­schie­de­nen Tests deine in­tel­lek­tu­elle, psy­chi­sche und kör­per­li­che Eig­nung un­ter Be­weis stel­len.

Darf’s ein biss­chen mehr sein? – Zu­satz­qua­li­fi­ka­tio­nen

Nicht in je­der Fach­rich­tung gibt es eine Ab­itu­ri­en­ten­aus­bil­dung. Wenn du trotz­dem auch in ei­ner nor­ma­len be­trieb­li­chen Aus­bil­dung das ge­wisse biss­chen Mehr willst, kannst du Zu­satz­qua­li­fi­ka­tio­nen er­wer­ben. Dazu zäh­len Spe­zia­li­sie­run­gen auf ein be­stimm­tes Fach­ge­biet dei­nes Be­rufs, Com­pu­ter­kennt­nisse, Fremd­spra­chen und be­triebs­wirt­schaft­li­che Kennt­nisse. Da sie alle be­rufs­be­glei­tend er­wor­ben wer­den, soll­test du ein ho­hes Maß an Mo­ti­va­tion und Leis­tungs­be­reit­schaft mit­brin­gen. Für Ab­itu­rien­ten bie­tet es sich an, Zu­satz­qua­li­fi­ka­tio­nen mit ei­ner Aus­bil­dungs­zeit­ver­kür­zung zu kom­bi­nie­ren: Du be­en­dest deine Lehre bis zu zwölf Mo­nate frü­her und kon­zen­trierst dich im An­schluss ganz auf die Zu­satz­qua­li­fi­ka­tio­nen dei­ner Wahl.

Auf Num­mer si­cher: die Be­am­ten­aus­bil­dung

Wenn du dir vor­stel­len kannst, Beam­ter im mitt­le­ren öf­fent­li­chen Dienst zu wer­den, ab­sol­vierst du keine Aus­bil­dung, son­dern ei­nen so­ge­nann­ten Vor­be­rei­tungs­dienst. Du bist auch kein Azubi, son­dern „An­wär­ter“. Dein Aus­bil­dungs­be­trieb und spä­te­rer Ar­beit­ge­ber ist eine Be­hörde oder Ver­wal­tung des Bun­des, von ei­nem der Län­der oder ei­ner Kom­mune. Hier reicht das Spek­trum vom Rat­haus über Ge­richte, den Wet­ter­dienst und das So­zi­al­amt bis hin zum Bun­des­nach­rich­ten­dienst oder zum Aus­wär­ti­gen Amt. Wie in je­der an­de­ren Be­am­ten­lauf­bahn wird im mitt­le­ren Dienst zwi­schen dem tech­ni­schen und nicht­tech­ni­schen Dienst un­ter­schie­den. Zum tech­ni­schen Dienst zäh­len die Feu­er­wehr, das Ver­mes­sungs­we­sen und die Fern­melde- und elek­tro­ni­sche Auf­klä­rung. Im nicht­tech­ni­schen Dienst sind Ver­wal­tungs- und Sach­be­ar­bei­tungs­auf­ga­ben an­ge­sie­delt, zum Bei­spiel die Steu­er­ver­wal­tung, der Ar­chiv­dienst, die Deut­sche Bun­des­bank und So­zi­al­ver­si­che­run­gen, Zoll und Po­li­zei.

Da der Be­am­ten­be­ruf viele Si­cher­hei­ten bie­tet und du be­reits im Vor­be­rei­tungs­dienst deut­lich mehr ver­dienst als ein Durch­schnittsa­zubi, sind die Aus­bil­dungs­plätze be­gehrt. Dem­ent­spre­chend auf­wen­dig ist das Aus­wahl­ver­fah­ren: Du musst dich be­reits ein Jahr im Vor­aus be­wer­ben und an­spruchs­volle Aus­wahl­tests durch­lau­fen. Die Fä­hig­kei­ten, die du aus dem Gym­na­sium oder der FOS mit­bringst, ge­ben dir hier aber ei­nen Vor­sprung ge­gen­über dei­nen Mit­be­wer­bern mit mitt­le­rer Reife.

Auf und da­von: Aus­bil­dung im Aus­land

Für Aus­zu­bil­dende gilt nicht we­ni­ger als für Stu­den­ten, dass der­je­nige, der Fremd­spra­chen spricht und mit frem­den Kul­tu­ren um­ge­hen kann, sich auf dem Ar­beits­markt leich­ter tut. Das Be­rufs­bil­dungs­ge­setz legt fest, dass du bis zu ei­nem Vier­tel dei­ner Aus­bil­dungs­zeit im Aus­land ver­brin­gen kannst und wäh­rend­des­sen wei­ter­hin Ge­halt von dei­nem Be­trieb be­kommst. Al­ler­dings musst du Reise- und Un­ter­brin­gungs­kos­ten selbst zah­len und den ver­pass­ten Un­ter­richts­stoff ei­gen­stän­dig nach­ho­len. Bis­her wa­gen al­ler­dings nur etwa fünf Pro­zent der deut­schen Azu­bis den Schritt über die Bun­des­gren­zen hin­aus. Da­her hat sich die Re­gie­rung zum Ziel ge­setzt, die­sen Pro­zent­satz bis 2020 auf zehn zu er­hö­hen und un­ter­stützt ver­schie­dene Pro­jekte wie Lift, Let’s go oder Be­rufs­bil­dung ohne Gren­zen.

Wenn du deine Chan­cen auf ei­nen Aus­lands­auf­ent­halt stei­gern und dir die Or­ga­ni­sa­tion er­leich­tern möch­test, soll­test du dich für eine Aus­bil­dung bei ei­nem in­ter­na­tio­nal tä­ti­gen Un­ter­neh­men ent­schei­den. Dies kann dir hel­fen, ein Prak­ti­kum in ei­ner Nie­der­las­sung in ei­nem an­de­ren Land zu ab­sol­vie­ren; manch­mal gibt es auch ei­gene Aus­lands­pro­gramme für die Azu­bis. Bei schu­li­schen Aus­bil­dun­gen ist es zwar oft nicht mög­lich, ei­nen Ab­ste­cher in ein an­de­res Land zu ma­chen, aber auch hier bie­ten ver­ein­zelte Be­rufs­fach­schu­len ei­gene Pro­jekte an.

In Be­ru­fen, in de­nen in­ter­kul­tu­relle Kom­pe­tenz das A und O ist, sind Aus­lands­prak­tika häu­fig von vornherein in der Aus­bil­dung vor­ge­se­hen, so bei­spiels­weise in der Aus­bil­dung zum Eu­ro­kauf­mann, Fremd­spra­chen­kor­re­spon­den­ten oder kauf­män­ni­schen As­sis­ten­ten. Sollte dein Fern­weh so groß sein, dass du deine Aus­bil­dung kom­plett im Aus­land ma­chen möch­test, ist die je­wei­lige Au­ßen­han­dels­kam­mer dei­nes Wunschlan­des die rich­tige An­laufstelle. Sie stellt den Kon­takt zu Fir­men her, die eine in Deutschland an­er­kannte Aus­bil­dung an­bie­ten.

Link-Tipps:

Va­nessa Furs

Kauf­frau für Bü­ro­ma­nage­ment

KPMG

Warum hast du dich für eine Aus­bil­dung ent­schie­den?

Nach dem Ab­itur habe ich erst mal ein Jahr in Austra­lien ver­bracht und an­schlie­ßend mein Stu­dium im Be­reich Per­so­nal­ma­nage­ment be­gon­nen. Schnell habe ich fest­ge­stellt, dass mir der Pra­xis­be­zug fehlt und ich ei­nen an­de­ren Weg ein­schla­gen möchte. Da ich mich für Eng­lisch und BWL be­geis­tere, kam für mich nur eine Aus­bil­dung in ei­nem gro­ßen und in­ter­na­tio­na­len Un­ter­neh­men wie KPMG in­frage. Letzt­end­lich wa­ren es meine In­ter­view­part­ner bei KPMG, die mich im per­sön­li­chen Ge­spräch von der Kom­pe­tenz und der Ver­ant­wor­tung des Un­ter­neh­mens über­zeugt ha­ben. So bin ich dann im letz­ten Jahr von Mann­heim nach Ber­lin ge­zo­gen, um dort meine Aus­bil­dung zu be­gin­nen.

Wie läuft deine Aus­bil­dung ab?

Im schu­li­schen Teil mei­ner Aus­bil­dung ver­bringe ich zwei Tage die Wo­che in der Be­rufs­schule und lerne die be­triebs­wirt­schaft­li­chen Auf­ga­ben und Zu­sam­men­hänge theo­re­tisch ken­nen. Die Be­rufs­schule bie­tet die Zu­satz­qua­li­fi­ka­tion der Eu­ro­pa­kauf­frau an, wel­che von KPMG ge­för­dert wird. Da­bei lerne ich wei­tere Mo­dule wie SAP, Eu­ro­pa­recht und In­ter­na­tio­na­les Mar­ke­ting ken­nen und ab­sol­viere ein vier­wö­chi­ges Prak­ti­kum in ei­nem eu­ro­päi­schen Land mei­ner Wahl.

Die rest­li­chen drei Tage der Wo­che ver­bringe ich in der Nie­der­las­sung von KPMG di­rekt im Zen­trum Ber­lins und wende mein er­lern­tes Wis­sen prak­tisch an. Von Be­ginn an durfte ich span­nende Ab­tei­lun­gen ken­nen­ler­nen und wurde di­rekt in die je­wei­li­gen Teams und die an­fal­len­den Auf­ga­ben ein­ge­bun­den. Meine Wahl­qua­li­fi­ka­tio­nen sind „Per­so­nal­wirt­schaft“ und „Öf­fent­lich­keits­ar­beit und Ver­an­stal­tungs­ma­nage­ment“. In die­sen Be­rei­chen er­halte ich tiefe Ein­bli­cke in Pro­zesse und Struk­tu­ren. Aber auch ne­ben der ei­gent­li­chen Aus­bil­dung en­ga­giert sich KPMG für seine Azu­bis. So hal­ten bei­spiels­weise die Aus­bil­der re­gel­mä­ßige Tref­fen mit al­len Aus­zu­bil­den­den des je­wei­li­gen Standor­tes ab. Das ist eine gute Mög­lich­keit, sich un­ter­einan­der ken­nen­zu­ler­nen, Er­fah­run­gen aus an­de­ren Ab­tei­lun­gen mit­zu­be­kom­men, sein ei­ge­nes Netz­werk zu spin­nen und sich über Fra­ge­stel­lun­gen rund um die Aus­bil­dung aus­zu­tau­schen. Man fühlt sich also von der ers­ten Se­kunde an bes­tens ab­ge­holt und als Teil ei­nes Gan­zen.

Wem wür­dest du deine Aus­bil­dung emp­feh­len?

Je­dem, der gerne Ver­ant­wor­tung für ei­gene Auf­ga­ben und Pro­jekte über­neh­men möchte und Spaß daran hat, viele ver­schie­dene Ab­tei­lun­gen ken­nen­zu­ler­nen. Sie bie­tet ei­nen tol­len Über­blick in den ge­sam­ten be­triebs­wirt­schaft­li­chen Zu­sam­men­hang und Ab­lauf des Un­ter­neh­mens. Wer mo­ti­viert ist, Ei­gen­in­itia­tive zeigt und gute Kar­rie­re­mög­lich­kei­ten durch op­ti­male För­de­rung er­hal­ten möchte, ist bei KPMG genau rich­tig.

Für mich war es die beste Ent­schei­dung, meine Aus­bil­dung bei KPMG zu be­gin­nen. Meine Mög­lich­kei­ten nach der Aus­bil­dung sind viel­fäl­tig. Ver­mut­lich werde ich im An­schluss ein dua­les Stu­dium bei KPMG ab­sol­vie­ren oder sammle zu­nächst wei­tere Jahre Be­rufs­er­fah­rung in ei­ner Ab­tei­lung mei­ner Wahl, be­vor ich mich wei­ter­bilde.

Wolf­ram Baier

Per­so­nal­ent­wick­lung und Ta­lent­ma­nage­ment

Lan­des­bank Ba­den-Würt­tem­berg

Warum bie­ten Sie Aus­bil­dungs­plätze für Ab­itu­rien­ten an?

Die Lan­des­bank Ba­den-Würt­tem­berg (LBBW) ist mit ei­ner Bi­lanz­summe von 241 Mrd. Euro so­wie über 10.000 Mit­ar­bei­tern im Kon­zern ei­nes der größ­ten deut­schen Kre­dit­in­sti­tute. Zu­sam­men mit ih­rer Kun­den­bank BW-Bank stellt die LBBW in ei­ner Viel­zahl von Fi­lia­len und Stütz­punk­ten alle Ge­schäftsar­ten ei­ner mo­der­nen Groß­bank be­reit.

Auf dem Ge­biet der Lan­des­haupt­stadt Stutt­gart er­füllt die BW-Bank dar­über hin­aus die Auf­ga­ben ei­ner Spar­kasse. Über eine erst­klas­sige Aus­bil­dung su­chen wir stän­dig Nach­wuchs­kräfte, die mit Freude un­sere an­spruchs­vol­len Kun­den in al­len fi­nan­zi­el­len An­ge­le­gen­hei­ten be­ra­ten. Ent­spre­chend gut ge­stal­ten sich die Über­nah­me­chan­cen nach ei­ner Aus­bil­dung bzw. nach ei­nem Stu­dium. Für Ab­itu­rien­ten ist eine nur zwei­jäh­rige Aus­bil­dung oder ein Stu­dium an der Dua­len Hoch­schule eine in­teres­sante Al­ter­na­tive zu ei­nem Voll­zeit­stu­dium.

Wem emp­feh­len Sie eine Ab­itu­ri­en­ten­aus­bil­dung?

Wir bie­ten den Schü­lern (oder Stu­di­en­ab­bre­chern) mit Fach­hoch­schul­reife oder Abi­tur zum ei­nen das Be­rufs­bild Bank­kauf­mann mit der spe­zi­el­len Zu­satz­qua­li­fi­ka­tion Fi­nanz­as­sis­tent an. Zum an­de­ren ste­hen bei gu­ten schu­li­schen Leis­tun­gen auch die Stu­di­en­gänge Bank oder Wirt­schafts­in­for­ma­tik an den Dua­len Hoch­schu­len in Ba­den-Würt­tem­berg und Sach­sen zur Ver­fü­gung. Wer viel Pra­xis­er­fah­rung er­lan­gen möchte, Freude im Um­gang mit Men­schen hat und ein na­tür­li­ches, si­che­res Auf­tre­ten mit­bringt, der wird von un­se­ren Aus­bil­dungs­pro­gram­men vom ers­ten Tag an be­geis­tert sein.

Was sind die Per­spek­ti­ven nach der Aus­bil­dung?

Nach ei­ner Aus­bil­dung zum Fi­nanz­as­sis­tent ist nicht Still­stand an­ge­sagt. Ziel ist es, un­sere Nach­wuchs­kräfte schnell in eine qua­li­fi­zierte Be­ra­ter­tä­tig­keit wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Hier­für ste­hen viele Wege zur Ver­fü­gung. Sei es über den Bank­fach­wirt und den Bank­be­triebs­wirt zum ver­kürz­ten be­rufs­be­glei­ten­den Ba­che­lor-Stu­dium oder gleich di­rekt nach der Aus­bil­dung zum Ba­che­lor.

Die Stu­die­ren­den an der DHBW im Stu­di­en­gang Bank kön­nen di­rekt nach dem Stu­dium viele Tä­tig­kei­ten er­grei­fen, z. B. in der Be­ra­tung un­se­rer Pri­vat­kun­den, im Pri­va­ten Ver­mö­gens­ma­nage­ment, im Un­ter­neh­mens­kun­den­ge­schäft, in der Im­mo­bi­lien-/Pro­jekt­fi­nan­zie­rung, im Spar­kas­sen­ge­schäft oder im Ka­pi­tal­markt­ge­schäft. Eine be­rufs­be­glei­tende Wei­ter­bil­dung zum Mas­ter ist da­bei mög­lich. Der Stu­di­en­gang Wirt­schafts­in­for­ma­tik er­öff­net viel­fäl­tige Mög­lich­kei­ten in un­se­rem IT-Be­reich.