Copyright © der deutschen Ausgabe: Junfermann Verlag, Paderborn 2019
Copyright © der Originalausgabe: „Communicare con empatia“: Edizioni Esserci 2011
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Übersetzung: Petra Quast
Coverfoto: © Karina Braduliene – iStock
Covergestaltung / Reihenentwurf: Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, Paderborn
Satz, Layout & Digitalisierung: Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, Paderborn
Alle Rechte vorbehalten.
Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2019
ISBN der Printausgabe: 978-3-95571-768-1
ISBN dieses E-Books: 978-3-95571-863-3 (EPUB), 978-3-95571-865-7 (PDF), 978-3-95571-864-0 (MOBI).
Ich möchte dir
Empathie schenken
und mich
von den Vorurteilen befreien,
die meine Sicht einschränken.
Es hat mich einige Zeit gekostet,
aber endlich habe ich erkannt,
wie sehr ich in der Gegenwart fehle,
weil meine Augen
vernebelt sind von der Vergangenheit.
Wenn ich mir etwas mehr Zeit nehme,
bevor ich antworte,
befreie ich mich von den Projektionen,
die meinen Blick entmenschlichen.
Wenn wir den Austausch von Ressourcen fördern und Konflikte auf gewaltfreie Weise lösen möchten, müssen wir auch in der Lage sein, von unserem Gegenüber Auskunft über diese vier Punkte einzuholen:
Ich kommuniziere gerne mit Menschen, die darin geübt sind und das nötige Vertrauen haben, diese vier Punkte auszudrücken. Doch oft treffe ich auf Menschen, denen es an Übung fehlt und an dem Zutrauen, die gefragten Informationen beizusteuern.
Diesen Begegnungen mit anderen Menschen verdanke ich es, dass ich zwei Wege gefunden habe, an die vier Informationen zu kommen:
Ich habe nämlich folgende Erfahrung gemacht: Wenn ich Fragen wie: „Wovon sprichst du?“ oder: „Was habe ich getan / nicht getan?“ stelle, interpretiert mein Gesprächspartner in der Regel meine Gründe dafür falsch und vermutet bei mir eine Abwehrhaltung oder einen Versuch, ihn ins Kreuzverhör zu nehmen.
Eine solche Wiederholung des Gesagten könnte ich folgendermaßen einleiten:
„Reagierst du auf …?“ oder „Fühlst du dich …, weil du …?“ oder auch: „Möchtest du, dass ich…?“.
In welchen Situationen würde ich mich entscheiden, meinem Gesprächspartner zu wiederholen, was er mir soeben gesagt hat? Hierzu einige Beispiele:
Wenn jemand mir etwas Intimes mitteilt, würde ich aufgrund dieses letzten Punktes dazu tendieren, ihm das, was ich gehört habe, zu wiederholen. Auch dann, wenn er mir keine spezifischen Hinweise darauf gibt, dass er das möchte, und ich mir ziemlich sicher bin, ihn richtig verstanden zu haben.
Übung Nr. 5
In der folgenden Übung finden Sie jeweils eine Aussage und deren Wiederholung. Sie können für sich überprüfen, ob die verwendete Wiederholung es Ihnen leichter macht, an Informationen über die vier Punkte zu kommen. Kreuzen Sie die Sätze an, die Situationen ausdrücken, bei denen „B“ auf eine Weise antwortet, die dem entspricht, was ich beschrieben habe. Danach können Sie ihre Antworten mit meinen vergleichen.
B: Das ist lächerlich, die Preise von Koger sind niedriger.
B (fühlt sich sicher, A verstanden zu haben, und ist sich außerdem sicher, dass A das klar ist): Wenn du das sagst, fühle ich mich genervt, weil ich das ganz anders sehe.
B: Willst du damit sagen, du glaubst, die Filme verlieren ihre Wirkung, wenn die Werbung die Handlung unterbricht?
B: Denkst du, ich sollte mehr Zeit mit Lernen verbringen?
B: Meinst du, du bist für so ein Urteil kompetent?
B: Warum sagst du das?
B: Sprichst du von den Dimensionen meines Geschenks an Dorothea?
B: Bist du genervt, weil du denkst, ich hätte wissen müssen, wie man dieses Wort schreibt?
B: Bedeutet das, du bist enttäuscht, weil ich dir gesagt habe, dass ich über die Feiertage nicht nach Hause komme?
B: Langweilst du dich, weil meine Ausführungen zu lang sind?
B: Willst du sagen, du wünschst dir, ich wäre liebevoller?
B: Meinst du damit, ich sollte abnehmen?
B: Du meinst, du möchtest, dass ich dir sage, ob ich damit einverstanden bin, meine Arbeit pünktlich zu beginnen?
B: Du meinst, du bist froh, nicht zu verreisen? Ich würde sogar zweimal hinfahren, nicht nur einmal.
Meine Antworten zu Übung Nr. 5: