In Gedenken an Norbert Werner
„Wenn ihr mich sucht, sucht in euren Herzen.
Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in
euch weiter.“
(Rainer Maria Rilke)
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Nationalbibliothek:
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Daten sind im Internet über www.dnb.de
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1. Auflage 2021
Copyright © Jessica Ravenwood 2021
Alle Rechte vorbehalten
Coverdesign:
Jessica Ravenwood
https://www.canva.com/
Lektorat:
Lektorat Steigenberger
https://www.lektoratsteigenberger.de/
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN Nr. 9783753436333
http://jessicaravenwood.jimdo.com/
Brianna rannte durch die einsame, unberührte Wildnis südlich des Chippewa Lakes. Wo war Richard?
Unter anderen Umständen hätte sie die kühle Brise der sternenklaren Nacht genossen, doch dieser verdammte Schamane und seine Jäger hatten ihr eine Falle gestellt. Sie waren einfach aufgetaucht und hatte Richard von ihr getrennt. Richard, ihren Gefährten, den sie erst vor ein paar Monaten gewandelt hatte.
Brianna beschleunigte ihre Schritte. War das nicht ein Schrei gewesen? Richard war hitzköpfig und impulsiv. Als unerfahrener Vampir fehlte ihm die nötige Erfahrung, um sich gegen die Jäger zur Wehr zu setzen. Normale Menschen stellten für einen Vampir keine Gefahr dar, aber erfahrene Jäger wussten, dass Sonnenlicht und eine scharfe Klinge einem Vampir ein schnelles Ende bereiten konnten. Und diese Jäger hatten auch noch den Schamanen dabei. Den Schamanen, der ihr und Richard ewige Rache geschworen hatte. In Brianna stieg Panik auf. Sie musste Richard finden. So schnell wie möglich. Er hatte die Familie des Schamanen getötet, aus purer Lust am Töten und das obwohl Brianna ihn davor gewarnt hatte. Auf gar keinen Fall durfte Richard etwas passieren!
Da hörte sie erneut einen Schrei.
Sie bog ab, stürmte zwischen den Bäumen hindurch, Äste schlugen ihr ins Gesicht. Die Geräusche wurden lauter, jemand brüllte wie ein verwundetes Tier, die anderen Stimmen feuerten sich gegenseitig an.
Da! Da waren sie.
Die Bäume weiteten sich und Brianna konnte eine kleine Lichtung sehen, vielleicht hundert Meter entfernt. Die Jäger hatten Richard bereits eingekreist und hielten ihn mit Macheten in Schach. Richard sprang wild herum, versuchte einen Ausweg zu finden, doch immer wieder traf ihn die Spitze eine Waffe.
Brianna rannte noch schneller. Sie raste geradezu über den Waldboden. Sie würde sie alle töten!
Da hob der Schamane einen Gegenstand. Brianna warf einen Blick darauf, konnte aber nicht erkennen, was es war.
Ein gleißend helles Licht schoss aus dem Gegenstand hervor und machte die Nacht zum Tag.
Geblendet taumelte Brianna weiter, von irgendwo her hörte sie Richards Schreie.
Sie blinzelte, da sah sie ihn. Er lag bereits am Boden, schrie vor Schmerzen und wälzte sich hin und her. Seine Haut schlug Blasen und zerfiel vor ihren Augen. Hautfetzen lösten sich und gingen in kleinen Flammen auf. Brianna rannte weiter. Sie musste ihm helfen! Sie musste ihn retten!
Doch die Lichtung kam näher, aber nicht rechtzeitig. Hilflos musste Brianna mitansehen, wie sich der Körper ihres Geliebten auflöste.
„Richard, nein! Richard, verlass mich nicht, mein Geliebter“, schrie sie.
Richard sah ein letztes Mal in ihre Richtung, dann zerfiel sein Körper zu Staub.
„Nein! Richard, nein!“
Die letzten Lichtstrahlen erfassten sie. Sie krümmte sich vor Schmerzen. Das Licht fraß sich durch ihre Eingeweide. Dicke Brandblasen bildeten sich auf ihrer Haut und fraßen sich Zentimeter um Zentimeter durch ihr Fleisch. Der Schmerz war unbeschreiblich und raubte ihr fast den Verstand.
„Richard, nein! Ich werde deinen Tod rächen. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue“, flüsterte sie.
Langsam verlor sie das Bewusstsein. Wie durch einen Schleier vernahm sie Schritte, hörte Stimmen, die sich ihr näherten.
„Sollen wir der Schlampe den Kopf abschlagen?“
Ein harter Tritt traf sie.
„Nein, die Schlampe rührt sich nicht mehr. Falls sie noch lebt, erledigt der Sonnenaufgang den Rest.“
*
Donnerstag, 29. April 2021
Gabriel gab Gas und raste direkt auf Eskil zu. Der rotblonde Hüne sprang wutschnaubend zur Seite. Mit quietschenden Reifen kam Gabriels Harley direkt neben Eskil zum Stehen.
„Gabriel, du gottverdammter Vollidiot! Irgendwann schenk ich dir ein Zehner-Abo fürs Solarium, du Penner“, rief Eskil und streckte ihm den Mittelfinger entgegen.
Lachend stieg Gabriel ab und schlug ihm auf die Schulter. „Reg dich ab mein Freund! Bevor du noch zum Berserker mutierst, gebe ich dir lieber einen aus. Komm lass uns reingehen, der Abend ist noch jung.“
Zusammen mit Eskils ständigen Begleitern, seinen beiden Wolfshunden betraten sie das Moonwalker, eine Bikerkneipe am Rande von Calgary.
Schon im Eingangsbereich hallte ihnen lautstarkes Gebrüll entgegen. Eine Bierflasche flog auf sie zu, Gabriel drehte gerade noch den Kopf zur Seite. Mit einem lauten Knall ging sie an der Wand hinter ihm zu Bruch.
Wie so oft hatten sich ein paar Biker in die Haare bekommen und trugen nun ihre Streitigkeiten mit fliegenden Fäusten aus. Hier steppte wortwörtlich der Bär, was vor allem an den heißen Barkeeperinnen lag, die auf dem Tresen Shows wie im Hollywoodstreifen „Coyote Ugly“ abzogen.
Gabriel und Eskil gingen an der Schlägerei vorbei und setzten sich an den Tresen. Sofort eilte die Kellnerin herbei und schenkte ihnen ihr schönstes Lächeln.
„Savannah, meine kleine Blume! Es freut mich dich zu sehen. Bringst du uns eine Flasche und drei Gläser?“, fragte Gabriel.
Sie nickte und grinste ihn frech an.
Gabriel dachte zurück an letztes Halloween, als er noch die Hoffnung gehegt hatte, sie wäre seine Auserwählte. Als er dann ihr Blut gekostet hatte, hatte er enttäuscht feststellen müssen, dass dem nicht so war.
Gabriel wusste nicht viel über den Ursprung seiner Art außer, dass ein Vampir seine Auserwählte nur an den vier keltischen Mondfesten finden konnte. Trafen die beiden dann aufeinander, war die gegenseitige Anziehungskraft enorm.
Dann blieb ihm nur drei Tage Zeit, die Blutsverbindung mit ihr einzugehen, denn nur an Beltane, Lughnasadh, Samhain und Imbolc hatte ihr Blut diese besondere Wirkung.
Savannahs Blut hatte jedoch wie das jedes anderen Menschen geschmeckt. Sie war nicht seine Auserwählte gewesen. Sie war nur ein Mensch und einen normalen Menschen konnte er nicht in einen Vampir transformieren, um dann die Ewigkeit mit ihm zu verbringen.
Dieser Umstand hielt Gabriel allerdings nicht davon ab, sich an Savannah zu nähren, wenn ihm danach war. Sie war etwas Besonderes, und als Angehörige der Tsuut’ina-Nation, den in Calgary ansässigen Ureinwohnern Kanadas, hatte sie einen enorm starken Willen. Zudem weigerte sie sich bis zum heutigen Tag, mit ihm ins Bett zu gehen, und es fiel ihm zunehmend schwerer, nach dem Nähren ihr Gedächtnis zu löschen.
Heute jedoch wollte er diesen Umstand ändern und nicht nur von ihr trinken. Heute wollte er ihren Willen brechen.
Eskil gab ihm einen Stoß und sagte etwas.
„Was? Was hast du gesagt?“, fragte Gabriel.
„Du träumst schon wieder“, sagte Eskil und warf einen Blick auf Savannah. „Kannst du das arme Ding nicht in Ruhe lassen? Sie steht einfach nicht auf dich“, sagte Eskil gerade, als sie zurück an den Tresen kam.
Savannah stellte das Tablett ab, ging um den Tresen herum und begrüßte Eskils Hunde. Die beiden freuten sich, wedelten mit dem Schwanz und sprangen Savannah regelrecht auf den Schoß, was wohl an den Leckerlis in ihrer Tasche lag.
„Hund müsste man sein“, sagte Gabriel grinsend. „Komm meine Schöne, trink mit uns“, sagte er und füllte die Gläser. „Der Abend ist noch jung.“
Savannah stand auf, griff sich eines der Gläser, erhob es zum Gruß und kippte es in einem Zug weg. „Tut mir leid Jungs, aber heute Abend gibt es nur diesen einen Drink für mich. Ich habe gleich Feierabend. Meine Schwester kommt jeden Moment, um mich abzuholen. Wir fahren noch heute Nacht für ein paar Tage in die Rockys. Großvater feiert in Banff seinen achtzigsten Geburtstag, da kommt die ganze Familie zusammen.“
„Ach nein, nicht du auch noch. Ich dachte, wenigstens du würdest mich morgen zum Canadian Beltane Fire begleiten, nachdem Eskil eine einsame Berghütte den heißen Partys vorzieht. Ihr seid meine besten Freunde und könnt mich doch nicht allein zum Festival gehen lassen.“
Savannahs Blick glitt an Gabriel vorbei. Sie hob die Hand und winkte jemandem zu. „Tut mir leid, meine Schwester ist da, ich muss los.“ Nach einer eiligen Umarmung verschwand sie hinter dem Tresen, schnappte sich ihre Sachen und eilte nach draußen.
Frustriert, griff Gabriel nach der Flasche und schenkte nach. „Verdammter Mist, erst du und jetzt auch noch sie. Ihr nehmt einem echt jeden Spaß.“
„Oh Mann, jetzt tue bloß nicht so, als ob du ohne uns keinen Spaß hättest. Die Weiber bieten dir ihren Hals doch wie am Fließband an“, sagte Eskil lachend.
„Du ziehst ja den Schwanz ein und verkriechst dich in deiner Hütte, nur um nicht deiner Auserwählten über den Weg zu laufen.“
„Ich brauche keine Auserwählte, ich komme gut ohne sie klar. Und ganz sicher will ich nicht wie mein Vater enden!“, sagte Eskil und kippte sein Glas hinter.
Eskil war ein Einzelgänger, seit Gabriel ihn kannte. Er verbrachte die drei Tage des Mondfestes immer abgeschieden von der Menschheit, weil er nicht riskieren wollte, seine Auserwählte zu treffen. Eskils Mutter wurde schon vor langer Zeit von Jägern getötet. Schon immer hatte es Jäger gegeben, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten alles Andersartige auszurotten. Eskils Vater war nie über ihren Tod hinweggekommen. Ihr Verlust hatte ihn so sehr geschmerzt, dass er seiner Existenz ein Ende bereitete, indem er sich den tödlichen Strahlen der Sonne aussetzte. Vampire starben nicht, nicht einmal durch Nahrungsmangel. Tödlich war für sie nur das Sonnenlicht und wenn ihnen jemand den Kopf abschlug. Gabriel bereute seine Worte und füllte die Gläser. Eskil war entschlossen, das Schicksal seines Vaters zu vermeiden und keine Frau zum Dasein als Vampir zu verdammen. „Keinen Streit mein Freund, lass uns einen trinken, auch wenn uns dieses Gesöff so überhaupt nicht flasht, außer wir suchen uns eine willige Spenderin mit genügend Promille im Blut.“
Als Vampir konnte er menschliche Nahrung zu sich nehmen, sie hatte allerdings keinerlei Wirkung auf ihn, nur Blut nährte ihn und gab ihm die benötigte Kraft. Mit Alkohol angereichertes Blut jedoch verlieh ihm ein besonderes Hochgefühl. Er wurde nicht betrunken wie die Menschen, nein, es stimulierte ihn und schärfte seine Sinne. Gabriel sah sich um. Ein paar Tische weiter erspähte er drei Frauen, die ihn ebenfalls ins Visier genommen hatten. Eine davon war eine vollbusige Blondine, die sein Interesse weckte.
Er stieß Eskil an. „Los komm mit“, sagte Gabriel, griff sich Flasche und Gläser, und ging zum Tisch der Frauen.
„Hallo Ladys, dürfen wir euch einen ausgeben?“, fragte er und schenkte ihnen ein Lächeln, von dem er wusste, dass sie ihm nicht würden widerstehen können. Meist musste er nicht mal seine vampirischen Fähigkeiten einsetzen, die Frauen liefern ihm regelrecht hinterher. Und so auch hier, die Frauen nickten ihm freudig zu und Gabriel nahm neben der Blondine Platz.
In den langen Jahren seiner Existenz war Gabriel nie längere Beziehungen eingegangen. Die Gefahr einer Entdeckung war einfach zu groß. Unsterblichkeit war Segen und Fluch zugleich. Wie sollte er auch erklären, dass er nicht alterte oder im Sonnenlicht in Flammen aufging?
„Nanuk! Lakota! Platz!“, befahl Eskil seinen Hunden, während er gegenüber von Gabriel Platz nahm.
Eine der Frauen wollte die Tiere streicheln und zog erschrocken die Hand zurück, als die Hunde zu knurren begannen.
„Sorry Ladys! Eskils Hunde mögen keine Frauen, im Gegensatz zu mir. Ich bin Gabriel und wer seid ihr Hübschen?“
*
„Hey Tony, das Tuch zu deiner Linken muss noch gut einen Meter höher, dann sollte es passen“, rief Mystique einem der Roadies zu, der in fast acht Meter Höhe ihren Auftritt vorbereitete. Sie war extra den weiten Weg von Los Angeles nach Calgary gefahren, um zwei ihrer Luftakrobatik-Shows aufzuführen. Schon lange hegte sie den Wunsch, Urlaub in Kanada zu machen. Die Landschaft zog sie geradezu magisch an. Sie liebte die Schönheit der wilden Natur, die hohen Berge und die tiefen, kristallklaren Bergseen. Und dann waren da natürlich ihre Träume.
„Wie ist es jetzt?“, rief Tony von oben herab.
Mystique trat ein paar Schritte zurück und betrachtete die roten Tücher, die Tony an einem der dickeren Äste der alten Eiche befestigt hatte.
„Ja, genau so hängen sie richtig“, rief sie und gab Tony zwei Daumen hoch. Diese wunderschöne Eiche mitten im Indian Village war perfekt für einen ihrer Auftritte morgen Abend beim Canadian Beltane Fire Festival geeignet.
„Bist du so weit, Liebes?“, fragte jemand und Mystique spürte eine Hand auf der Schulter.
Sie drehte sich um und lächelte ihrer Freundin zu. Seraphine war ihre Mitbewohnerin und mit nach Kanada gekommen, weil sie Mystiques Sehnsucht nach diesem Ort ebenfalls kannte. Seraphine würde in ihrem Zelt den Besuchern die Zukunft deuten.
Das ist alles so perfekt, dachte Mystique und betrachte zufrieden die alte Eiche, die gesäumt war von den Tippis der First Nations. Dahinter erhoben sich die Berge des Banff Nationalparks. Das ist wie in meinen Träumen. Jetzt fehlt nur noch einer, der Mann meiner Träume. Oder besser, der Mann aus meinen Träumen, dachte sie.
Zufrieden lächelte Mystique.
*
Keine dreißig Minuten später war Gabriel mit der Blondine in einem der Lagerräume verschwunden. Er hatte leichtes Spiel mit ihr gehabt. Bereits nach dem dritten Drink war sie beschwipst genug gewesen, um ihm bereitwillig zu folgen.
Jetzt stand sie mit dem Rücken an der Tür und sah ihn mit halb geschlossenen Augen an. Er legte die Hand unter ihr Kinn und hob es an. Ihre Wangen waren rosig, die Lippen voll und einladend.
Gabriel küsste sie. Sie schmeckte nach Lipgloss und Whiskey. Langsam schob er seine Hand in ihren Nacken, strich ihr Haar beiseite und ließ seine Fingerspitzen über die empfindliche Stelle unterhalb ihres Ohres gleiten. Er spürte das sanfte Pochen ihres Pulses unter seinen Fingern.
Sie ließ ihre Hände über seinen Rücken wandern und presste ihren Körper gegen den seinen. Er spürte ihre Erregung, ihr Herzschlag hatte sich beschleunigt und das Blut raste durch ihre Adern. Es war ein leises stetes Summen, das nach ihm zu rufen schien.
Gabriel küsste ihren Nacken und fuhr den Weg zu ihrem Ohr mit der Zunge nach. Ihre Haut war weich und warm. Der Duft ihres Parfums stieg ihm in die Nase. Er überzog ihre Haut mit sanften Bissen und Küssen.
Ein leises Stöhnen kam über ihre Lippen. „Oh ja, beiß mich! Das ist ja irre”, hörte er ihre erregte Stimme an seinem Ohr. „Beiß mich, fester!”
Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Seine Fänge waren bereits ausgefahren und augenblicklich vergrub er sie in ihrem Hals. Ihren abrupten Aufschrei erstickte er mit der Hand. Er trank in tiefen, festen Zügen. Ihr Blut schoss durch seine Eingeweide und versetzte ihm einen regelrechten Adrenalinschub. Der Alkohol in ihrem Blut stieg ihm zu Kopf.
Er fühlte sich leicht und befreit. Dieses Gefühl war sagenhaft.
Als er genug getrunken hatte, strich er mit der Zunge über die Wunde, welche sich sogleich verschloss. Gabriel blickte ihr in die Augen und gab ihr einen mentalen Befehl, der sie die letzten Minuten vergessen ließ. Durch den Blutverlust geschwächt, geriet sie ins Wanken. Er packte sie und führte sie zurück an den Tisch zu ihren Freundinnen.
„Ihr solltet sie nach Hause bringen, sie hat den letzten Drink wohl nicht vertragen”, sagte er und drückte sie ihren Freundinnen in die Arme.
Die sprangen auf, offenbar hatte Eskil seine Abwesenheit genutzt, um wie üblich jedes weibliche Wesen zu vergraulen.
Allein mit Eskil am Tisch grinste er zufrieden vor sich hin.
„Und mein Freund, wann machst du dich auf den Weg in die Berge? Das Mondfest beginnt bereits morgen Abend. Ich kann dich wohl immer noch nicht überreden, mit mir zum Canadian Beltane Fire zu kommen?”, fragte Gabriel.
„Keine Chance! Ich ziehe die Einsamkeit der Berge vor und werde nur die Gesellschaft meiner Hunde genießen. Ich werde morgen Abend fahren, deshalb muss ich jetzt los und heute Nacht noch jagen.”
„Du gehst ein großes Risiko ein. Wenn du es nicht schaffst dich heute zu nähren, wirst du zu schwach sein, um die vier Tage zu überstehen. ”
„Diese Predigt hältst du mir jedes Mal, du weißt doch, dass ich auf mich aufpassen kann”, sagte Eskil lachend.