Herzlichen Dank der alten Mannschaft – Rick, Chris und Mark – für ihre frühzeitig geäußerten Kommentare zu diesem Roman. Und an Courtney, Cam und David Keck für ihre Freundschaft. Dank auch wie immer an Clare und Bowen, an Simon Taylor und seine Landsleute bei Transworld; an Steve Donaldson, Ross und Perry; an Peter und Nicky Crowther, Patrick Walsh und Howard Morhaim. Und an das Team von Tony’s Bar Italia, die nun schon den zweiten Roman mit ihrem Kaffee befeuert haben.
Steven Erikson, in Kanada geboren, lebte viele Jahre in der Nähe von London, ehe er kürzlich in seine Heimat nach Winnipeg zurückkehrte. Der Anthropologe und Archäologe hat sich mit seiner Fantasy-Saga »Das Spiel der Götter« weltweit eine riesige Fangemeinde erobert.
Und es ist dieser Augenblick, meine Freunde,
In dem ihr wegsehen müsst,
Wenn die Welt sich neu entfaltet
In Formen, die sowohl strahlend wie schäbig
angekündigt werden, in Dunkel und Licht
Und jenem weit verstreuten Dasein,
Das dazwischen liegt.
Fisher kel Tath
Das Loch war groß und tief. Die beiden Kenryll’ah-Dämonenfürsten standen an seinem Rand und starrten in die Tiefe, wie sie es schon einige Zeit getan hatten.
Schließlich sagte einer der beiden: »Was glaubst du, Bruder, wie weit geht es runter?«
»Bruder, ich vermute«, antwortete der andere, »wenn wir unsere Blasen in diesen Abgrund entleeren würden, würden die Strahlen sich in Nebel verwandelt haben, lange bevor sie auf dem Grund aufkommen.«
»Ich vermute, du hast Recht. Und dieser Forkrul Assail ist da runter, oder?«
»Das ist er. Kopfüber.«
»Nun, du hättest ihn vielleicht nicht werfen sollen.«
»Das stimmt nicht, Bruder. Ich habe ihn einfach nur in die falsche Richtung geworfen.«
»Entweder das – oder die Welt hat sich plötzlich gedreht.«
»Das ist unwahrscheinlich. An diesem Ort geschehen solche Dinge nicht.«
»Stimmt. Er erweist sich als überaus langweilig.«
»In höchstem Maße.«
»Nun, sollen wir?«
»Warum nicht?«
Die beiden Dämonen machten sich daran, Riemen an ihren verzierten Gehenken zu lösen. Laschen nach unten zu klappen. Sich entsprechend breitbeinig hinzustellen.
Und dann standen sie da, Seite an Seite, bis zum genau gleichen Zeitpunkt ihre Blasen leer waren.
Der Sturm war überraschend aufgekommen, und draußen auf dem Meer wütete er beeindruckend heftig. Mit drei Naechts zu seinen Füßen zusammengekauert, stand Withal am Strand und spürte die schwachen Windstöße, die irgendwie die magische Barriere um die Insel herum durchdrangen, wie den Atem einer Frau über sein Gesicht streichen.
Einer süßen Frau, um genau zu sein. Nicht so eine wie die, die neben ihm stand. Diese große, unflätige, humorlose Erscheinung mit dem harten Blick, die ihm überallhin folgte und niemals zu schlafen schien und ganz bestimmt ihn niemals schlafen ließ, ihn keine einzige verdammte Nacht durchschlafen ließ, nicht ein einziges Mal. Die immer fragte und fragte und fragte. Was hast du vor? Außer zu beten?
Nun, was sonst konnte er tun?
Rhulad Sengar kam und ging, und jedes Mal war er wahnsinniger. Kreischen, Lachen, Schreie und Weinen. Wie oft konnte ein Mann sterben?
Ich nehme an, wir werden es sehen.
»Dieser Sturm«, sagte Sandalath, »er will durchbrechen, oder?«
Er nickte. Er konnte den Zorn des Sturms spüren – und seine Ohnmacht.
»Er wartet auf etwas«, fuhr sie fort. »Er wartet darauf, dass jemand etwas tut.«
Er unterdrückte den Drang, sie zu schlagen – sie würde ihn umbringen, wenn er das tat – warte. Warte. Warte. »Immer langsam«, flüsterte er. »Schön langsam … Mir ist etwas eingefallen …«
»Ein Wunder!«, rief sie und warf die Arme in die Luft. »Oh, ich weiß. Lasst uns beten!«
Und jetzt sah er es, am äußersten Rand der tobenden Wellen jenseits des Riffs. Er sah es und deutete darauf. »Da! Ein Boot, du schwarzherzige Hexe! Ein Boot!«
»Na und? Na und? Warum unternimmst du dann nicht irgendetwas ?«
Er wirbelte herum, erschreckte damit die Naechts und rannte los.
Da war Wut, sehr viel Wut, die seinen Schritten Kraft verlieh. Oh, so viel Wut. Diejenigen, die anderen Leid zufügten, verdienten, was über sie kam, oder? Oh ja, das taten sie gewiss. Die Naechts hatten es ihm gezeigt. Wieder und wieder hatten sie es ihm gezeigt, diese verrückten, grinsenden Affen. Wieder und wieder.
Bau ein Nest.
Mach es kaputt.
Bau ein Nest.
Mach … es … kaputt!
Er sah die Hütte, diese schmutzige, verwahrloste Bruchbude, die da vorne auf der toten Ebene hockte. Spürte die plötzliche Aufmerksamkeit des Verkrüppelten Gottes, spürte die tastenden Finger in seinem Geist. Aber oh nein, lachte er im Stillen, er konnte es nicht erkennen. Konnte den unaufhörlichen Refrain, der durch seinen Schädel hallte, nicht ergründen.
Bau ein Nest! Mach es kaputt!
Er erreichte die Hütte, aber nicht da, wo ein Schlitz in der Zeltwand den Eingang bildete, sondern von einer blinden Seite. Und dann warf sich der Schwertschmied mit all seinem Gewicht gegen das dürftige Bauwerk.
Es stürzte in sich zusammen, Withal, obenauf, landete auf der zeternden Gestalt darunter. Die vor Wut und Empörung spuckte und fauchte.
Withal packte verfaulten Zeltstoff, wuchtete sich wieder hoch und zerrte das Zelt weg. Pflöcke flutschten aus dem Boden, Schnüre rissen. Und er zerrte es weiter weg, immer weiter weg von dem schrecklichen kleinen Scheißkerl von einem Gott.
Der Gott kreischte auf, die Kohlenpfanne stürzte um, Funken fielen auf seine zerlumpten Kleider, schwelten dort weiter –
»Dafür wirst du sterben, Sterblicher!«
Withal stolperte rückwärts. Er lachte.
Und von hinten kam plötzlich der Wind.
Warf ihn beinahe um.
Er drehte sich zu ihm um, blickte wieder zum Strand, und sah, wie die Gewitterwolken sich auftürmten, heranrasten, immer höher und drohender wurden und ihren Schatten auf die Insel warfen.
Gegen den Sturm gestemmt, rannte Withal zurück zum Strand.
Tosende, schäumende Wogen an allen Seiten – doch da, vor ihm, war ein Streifen ruhigen Wassers. Ein Streifen genau gegenüber von Sandalath und den herumtollenden, tanzenden Naechts.
Ein Streifen, auf dem das Boot anmutig durch das Riff schlüpfte; sein einziges Segel luvte leicht, als es auf das Ufer zuglitt und fünf Schritt vor der Wasserlinie knirschend zum Stehen kam.
Withal erreichte den Strand gerade noch rechtzeitig, um einen gedrungenen, unauffälligen Mann über die Bordwand klettern und ans Ufer waten zu sehen.
»Das hier ist für dich«, sagte er in der Handelssprache der Letherii zu Withal. »Nimm deine Freunde, und setzt das Segel.«
»Wer seid Ihr?«, wollte Sandalath wissen.
»Oh, sei still!«, schnaubte Withal. »Klettere an Bord, Frau!«
Die Naechts hatten genau das bereits getan und turnten in der Takelage herum.
Mit finsterem Gesicht eilte die Tiste Andii auf das Boot zu.
Withal starrte den Mann an.
Der das Gesicht zu einer Grimasse verzog und sagte: »Ja, Withal von den Meckros, du hast inbrünstig genug gebetet …«
»Ich hab’s gewusst.«
»Und jetzt mach, dass du loskommst. Ihr werdet eine ruhige Passage durch das Riff finden.«
»Und was ist mit Euch, Mael?«
»Ich werde später nachkommen. Ich habe einiges für dich zu erledigen, Withal. Aber zunächst einmal«, er blickte in Richtung des Landesinnern, »werde ich einen Gott windelweich prügeln.«
Tomad Sengar – Patriarch der Familie Sengar
Uruth – Matriarchin der Familie Sengar
Forcht Sengar – ihr ältester Sohn, Waffenmeister der Stämme
Trull Sengar – ihr zweiter Sohn
Binadas Sengar – ihr dritter Sohn
Rhulad Sengar – ihr vierter und jüngster Sohn
Mayen – Forchts Verlobte
Hannan Mosag – Hexenkönig des Bundes der Sechs Stämme
Theradas Buhn – ältester Sohn der Familie Buhn
Midik Buhn – zweiter Sohn
Badar – ein Ungebluteter
Rethal – ein Krieger
Canarth – ein Krieger
Choram Irard – ein Ungebluteter
Kholb Harat – ein Ungebluteter
Matra Brith – ein Ungebluteter
Udinaas
Federhexe
Virrick
Im Palast
Ezgara Diskanar – König von Letheras
Janall – Königin von Letheras
Quillas Diskanar – Prinz und Erbe
Unnutal Hebaz – Preda (Kommandantin) der Armee der Letherii
Brys Beddict – Finadd (Hauptmann) und Kämpe des Königs, der jüngste der Gebrüder Beddict
Moroch Nevath – ein Finadd, Leibwächter von Prinz Quillas Diskanar
Kuru Qan – Ceda (Zauberer) des Königs
Nisall – die Erste Konkubine des Königs
Turudal Brizad – Erster Galan der Königin
Nifadas – Erster Eunuch
Gerun Eberict – Finadd in der Königlichen Garde
Triban Gnol – Kanzler
Laerdas – ein Magier im Gefolge des Prinzen
Buruk der Bleiche – ein Kaufmann
Seren Pedac – Freisprecherin für Buruk den Bleichen
Hull Beddict – Wächter im Norden, ältester der Gebrüder Beddict
Nekal Bara – eine Zauberin
Arahathan – ein Magier
Enedictal – ein Magier
Yan Tovis (Zwielicht) – Atri-Preda in Fenthing
Tehol Beddict – ein Bürger der Hauptstadt, mittlerer der Gebrüder Beddict
Hejun – eine Angestellte von Tehol
Rissarh – eine Angestellte von Tehol
Shand – eine Angestellte von Tehol
Chalas – ein Wächter
Biri – ein Händler
Huldo – ein Gastwirt
Bagg – Tehols Diener
Ublala Pung – ein Krimineller
Harlest – Wächter eines Anwesens
Ormly – Meisterrattenfänger
Rucket – Oberste Untersuchungsbeamtin der Rattenfängergilde
Bubryd – Mitglied der Rattenfängergilde
Glisten – Mitglied der Rattenfängergilde
Ruby – Mitglied der Rattenfängergilde
Onyx – Mitglied der Rattenfängergilde
Scint – Mitglied der Rattenfängergilde
Kessel – ein Kind
Shurq Elalle – eine Diebin
Selush – eine Kostümiererin der Toten
Padderunt – Gehilfe von Selush
Urul – Oberster Servierer in Huldos Taverne
Unn – ein Mischling und Mittelloser
Delisp – Matrone des Tempelbordells
Der Starke Rall – ein Halsabschneider
Grünschwein – ein alter, niederträchtiger Magier
Withal – ein Waffenschmied der Meckros
Rind – ein Naecht
Maep – eine Naecht
Puul – ein Naecht
Silchas Ruin – ein Tiste Andii, Wechselgänger und Eleint
Scabandari Blutauge – ein Tiste Edur, Wechselgänger und Eleint
Gothos – ein Jaghut
Rud Elalle – ein Kind
Eisenhart – ein Soldat
Corlo – ein Magier
Halbeck – ein Soldat
Ulshun Pral – ein Imass