EIN ABENTEUER MIT

Von Cavan Scott

Mit Illustrationen von Elsa Charretier

Ins Deutsche übertragen von Marc Winter

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© & TM 2019 LUCASFILM LTD.

Titel der Amerikanischen Originalausgabe: „Star Wars: Choose your Destiny – A Han & Chewie Adventure“ by Cavon Scott, published by Disney, Lucasfilm Press, an imprint of Disney Book Group, April 2018.

Design by Leigh Zieske

Deutsche Ausgabe erschienen 2019 bei Panini Verlags GmbH, Rotebühlstraße 87, 70178 Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.

Geschäftsführer: Hermann Paul, Head of Editorial: Jo Löffler, Head of Marketing: Holger Wiest (E-Mail: marketing@panini.de), Presse & PR: Steffen Volkmer

Übersetzung: Marc Winter, Lektorat: Jürgen Zahn, Umschlaggestaltung: tab indivisuell, Stuttgart, Satz und E-Book: Greiner & Reichel, Köln

YDSWDU001E

ISBN 978-3-7367-9911-0

Gedruckte Ausgabe: 1. Auflage, September 2019

ISBN 978-3-8332-3824-6

Findet uns im Netz:

www.starwars.com

www.paninibooks.de

PaniniComicsDE

AUFGEPASST, LESER! 

Han Solo und sein Co-Pilot, der Wookiee Chewbacca
sind zwei der größten Schmuggler der Galaxis –
aber sie brauchen deine Hilfe!

Doch um Han und Chewie helfen zu können,
musst du im Buch viele Entscheidungen treffen,
die den Verlauf des Abenteuers beeinflussen.

Lies dieses Buch dazu nicht einfach von vorn bis hinten! Wenn du um eine Entscheidung gebeten wirst,
folge den Anweisungen und schau, wohin Han und Chewie das als Nächstes führt.

Entscheide dich weise …
und möge die Macht mit dir sein!

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit,
weit entfernten Galaxis …

„EINS SAG ICH DIR, CHEWIE“, meinte Han Solo und überprüfte die Flugsteuerung. „Das ist leicht verdientes Geld – das reinste Kinderspiel!“

Im Cockpit des Millennium Falken erklang sofort eine Kanonade ungläubiger Knurr- und Grunzlaute.

Han blickte den Wookiee im Co-Pilotensessel an und runzelte die Stirn. „Ehrlich! Wir müssen nichts tun, außer Jabba die Fracht zu bringen. Wo ist da das Problem?“

HRROONK, antwortete Chewie in Shyriiwook, aber zum Glück verstand Han seine Muttersprache.

Das Problem bestand darin, dass Jabba der Hutt einer der grausigsten Verbrecherlords der Galaxis war. Der letzte Schmuggler, der ihn enttäuscht hatte, hatte schnell sein vorzeitiges Ende gefunden. Han ließ die Erinnerung an das Geräusch brechender Knochen, das durch Jabbas Thronsaal hallte, noch immer erschaudern.

Ein Job für Jabba war immer riskant. Schnell konnte etwas schiefgehen – aber diesmal nicht! Im Frachtraum des Falken stapelten sich Kisten voller imperialer Technik. Han wusste nicht, was Jabba damit wollte, und es interessierte ihn auch nicht. Er wollte nur sein Geld.

Han warf einen Blick auf den Navigationscomputer und setzte dazu an, den Kurs zu korrigieren. „Vertrau mir, in Ordnung?“, sagte er zu Chewie. „Ich hab ein gutes Gefühl bei der Sache.“

Ein Hebel wurde umgelegt, der Millennium Falke trat aus dem Hyperraum und ein Meer funkelnder Sterne erstreckte sich vor ihnen, so weit das Auge reichte. Ein traumhafter Anblick – wäre da nicht die Ansammlung imposanter Raumschiffe gewesen, die ihnen den Weg versperrte.

„Eine imperiale Blockade!“, rief Han, während er bereits den Umkehrschub aktivierte und den Falken, so schnell es ging, zum Stehen brachte. „Was hat das Imperium hier zu suchen?“

Drei imperiale Kreuzer der Gozanti-Klasse bildeten einen Kontrollpunkt zwischen dem Falken und den dahinter liegenden Planeten – zusammen mit einem Sternenzerstörer, zwei Fregatten und unzähligen, wie Wespen dazwischen hin und her sausenden TIE-Jägern.

Ein Lämpchen am Kommunikationspult blinkte und eine Nachricht kam rein.

„Unidentifiziertes Schiff, hier Blockadeaufsicht“, ertönte eine weibliche Stimme knisternd über Kom. „Sie senden keinen ID-Code!“

Dafür gab es einen Grund. Alle Schiffe mussten automatisch eine Freund-Feind-Kennung senden, die klar erkennen ließ, auf welcher Seite sie standen. Han jedoch hatte den Sender des Falken schon vor langer Zeit abgeschaltet, nachdem er das Schiff von seinem Schmugglerkollegen Lando Calrissian bei einer Partie Sabacc gewonnen hatte. Er hielt sich lieber bedeckt.

Han drückte einen Knopf, um zu antworten. „Äh, positiv … Wir haben einen defekten Transponder. Wollte ich schon längst reparieren.“

„Senden Sie ihre Kennung jetzt!“

Han konnte förmlich spüren, wie die imperialen Geschütze auf seine Position ausgerichtet wurden. „Klar“, versicherte er und versuchte dabei, locker zu klingen. „Bereithalten für Übertragung.“ Han stellte das Kom stumm und wandte sich an Chewie. „Haben wir irgendwelche ID-Codes griffbereit?“

Chewie antwortete mit einem Knurren.

„Du hast Codes von Azmorigan gekauft? Bist du verrückt? Der Kerl ist ein echter Gauner!“

HRRAARH!“

„Ja, ich weiß, wir auch – aber zumindest sind wir ehrliche Gauner.“

Ebendies konnte man von Azmorigan nicht sagen. Han war von dem Jablogianer öfter übers Ohr gehauen worden, als ihm lieb war, aber die Zeit wurde knapp. Es gab keine Garantie, dass Azmorigans Codes funktionierten, aber sie mussten entweder damit ihr Glück versuchen oder sich den Weg freischießen.

Was soll Han tun?

Wenn du denkst, er sollte Azmorigans Codes benutzen, geht hier weiter.

Denkst du, er sollte die imperiale Blockade durchbrechen, lies hier weiter.

HAN ERÖFFNETE DAS FEUER und beharkte mit den Vierlingsgeschützen den Bug des Kreuzers. Das imperiale Schiff schoss zurück, aber Han wirbelte mit dem Falken herum und wich den leuchtend grünen Plasmaladungen aus. Dann sauste er an dem Kreuzer vorbei auf eine Lücke zwischen zwei Fregatten zu. Es würde eng werden – vielleicht zu eng.

Chewie verstand, was Han vorhatte. Er sah seinen Freund an und schüttelte den zotteligen Kopf.

„Vertrau mir“, erwiderte Han. „Das hat schon mal geklappt – irgendwie …“

Als man an Bord der Fregatten seinen törichten Plan erkannte, rückten die Schiffe sogleich näher zusammen.

Han legte den Falken auf die Seite und schoss durch die enger werdende Lücke hindurch – es war so knapp, dass die Sensorschüssel am Rumpf der Fregatte an Steuerbord kratzte. Doch dann war der Weg frei!

Chewie brummte anerkennend. Sie hatten es geschafft! Nun, wenigstens dachten sie das. Bei all ihrer Begeisterung hatten sie den Sternenzerstörer vergessen. Das mächtige Kriegsschiff feuerte und die Turbolaser verfehlten nicht ihr Ziel.

Tödliche Energiesalven trafen den Falken aus kurzer Entfernung und durchdrangen die Schilde. Von Bug bis Heck sprühten die Bordsysteme Funken, Schaltkreise wurden überlastet und es kam zu Kabelbrand.

Han schrie, als die Konsole über seinem Kopf explodierte und eine schwere Abdeckung herunterfiel, die ihn gegen die Armaturen donnern ließ.

Eilends übernahm Chewbacca das Steuer und flog den Falken von den TIE-Jägern fort, die bereits die Verfolgung aufgenommen hatten.WHRAA?“

„Mir geht’s gut“, schwindelte Han und hievte sich die verbogene Abdeckplatte von der verletzten Schulter. Das Schiff erbebte, als der vorderste Sternenjäger seine Laser abfeuerte. Han stellte sich den TIE-Piloten in seiner schwarzen Montur vor, wie er am Zielcomputer hing, um den Falken in Raumschrott zu verwandeln. Tja, nicht heute, Kumpel, sagte er sich trotz starker Schmerzen. Der Falke würde nicht klein beigeben!

Wer sollte in den Geschützturm
des Falken gehen – Han oder Chewbacca?

Wenn Han es tun sollte,
geht es weiter hier.

Sollte Chewie es tun,
geht es weiter hier.

CHEWIE SCHOB HAN in Richtung der Bäume.

„Na gut, ich geh ja schon, du alter Bloggin!“ Han zog den Blaster. „Wart nur, bis ich Maz davon erzähle.“

Etwas blitzte vor ihm auf. Ein Düsenschlitten stand auf einer kleinen Lichtung! Han erkannte das Modell: ein Skyblade-330 von Caelli-Merced. So einen hatte er seit Jahren nicht gesehen – nicht seit seiner Begegnung mit Enfys Nests Marodeuren. Er schlich sich weiter an und berührte den Antrieb. Er war noch warm.

Plötzlich zischte Han ein Blasterschuss am Ohr vorbei. Er duckte sich und suchte Deckung hinter einem Baum.

Han riskierte kurz einen Blick, um zu sehen, wer da schoss. Es war eine junge Twi’lek, in einem Lederoutfit – und mit Blastergewehr. Aber nicht irgendeins, sondern ein Czerka 4000! Han kannte diese Waffe: Das Magazin musste alle neun Schuss aufgeladen werden. Mit erhobenem Blaster zählte er ihre Schüsse, verließ beim neunten seine Deckung und schoss auf ihr Gewehr.

Landet Han einen Treffer?

Nein – weiter hier.

Ja – weiter hier.

HAN ÖFFNETE ERNEUT DEN KANAL, doch die Imperiale am anderen Ende schien wenig erfreut.

„Nicht identifiziertes Schiff, antworten Sie! Ich wiederhole: Antworten Sie – oder wir eröffnen das Feuer.“

„Schon gut, schon gut“, erwiderte Han. „Sende den Code jetzt.“ Er sah sich die Freund-Feind-Kennungen im Computer an – es standen zwei zur Auswahl …

Der erste Code würde den Falken als Transporter für wichtige medizinische Güter identifizieren, der in die Westlichen Gebiete unterwegs war. Der andere war für ein Konsularschiff in offizieller diplomatischer Mission für den Imperialen Senat. Beide waren wenig glaubhaft.

Welchen Code soll Han benutzen?

Den Code für den Medizintransporter –
weiter hier.

Den Code für das Konsularschiff –
weiter hier.

„HE! PASS AUF!“

Chewbacca war zwar ein hervorragender Co-Pilot, aber ein miserabler Krankenpfleger. Er gab jedoch sein Bestes, um Hans Schulter mit in Bacta getränkten Bandagen zu verbinden.

„Bist du dir sicher, dass du weißt, was du da machst?“

Chewie zog den Verband noch fester.

„Au!“ Han schlug Chewies Hand beiseite. „Weißt du was? Ich mach das selbst!“

Als der Verband saß, zog Han sein Hemd wieder an, während der Rumpf des Falken seltsam knirschte. Han legte eine Hand an die Wand und spürte die Vibrationen.

Die alte Mühle hatte ganz schön was abbekommen. Die meisten Bordsysteme waren offline, aber sie waren in Sicherheit und der Autopilot flog sie durch den Hyperraum. Jedenfalls dachten sie das …

Das Deck wackelte heftig und Han wurde gegen Chewie geworfen. „Der Hyperantrieb ist aus!“, rief er, als sie nach vorn eilten und wiederholt gegen die Schottwände geschleudert wurden. „Ich dachte, du hättest ihn repariert?“ Han stolperte ins Cockpit und hielt inne, als er den riesigen feuerroten Planeten direkt vor ihnen sah. „Wir sind in seinem Gravitationsfeld“, stellte Han fest. Dann ließ er sich sofort in den Pilotensessel fallen. „Umkehrschub! Volle Energie!“

Sie rasten weiter auf den Planeten zu.

„Ich sagte, volle Energie!“ Aber es nützte nichts. Han überprüfte eine Anzeige. „Die Antriebssysteme versagen. Wir haben keine Chance …“

Sie tauchten tief in die Atmosphäre des Planeten ein und stürzten durch die Wolken, die in der Farbe glühender Lava erstrahlten. Wenn sie es irgendwie schaffen wollten, mussten sie halbwegs sicher landen. Doch der Planet war von dichtem Dschungel bewachsen. Hier und da ragte ein zerklüfteter Berg in die Höhe.

Han war besser als alle Piloten, die er kannte, aber auch er konnte kein Schiff landen, das sich kaum steuern ließ. Es gab nur eine Alternative: das Schiff aufzugeben. Vielleicht würde die Rettungskapsel nicht starten, aber für den Fall hatten sie Notausstiegsrucksäcke im Hauptabteil. Könnte er den Falken wirklich verlassen?

Wofür entscheidet sich Han?

Das Schiff aufgeben – weiter hier.

Versuchen, es zu landen – weiter hier.