Mit Jane Austen die Welt verstehen
Witzig und weise, genial und gemein, klug und mitunter bitterböse kann Jane Austen sein, wenn sie mit ihrer scharfen Beobachtungsgabe, ihren geschliffenen und zielsicher gesetzten Pointen und ihrer leisen, fast beiläufigen Ironie die Welt und das zwischenmenschliche Miteinander kommentiert. Ihre besten, hilfreichsten und lustigsten Sprüche versammelt dieser Band.
Jane Austen (1775-1817) ist bis heute eine der weltweit meistgelesenen englischen Autorinnen – was nicht zuletzt daran liegt, dass ihre Romane gleichermaßen von Gefühl, Intellekt und Witz getragen sind und auch noch 200 Jahre nach Erscheinen höchst modern sind.
Witziges und
Weises,
Geniales
und Gemeines von
Insel Verlag
eBook Insel Verlag Berlin 2017
Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe des insel taschenbuchs 4571.
© Insel Verlag Berlin 2017
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Umschlagillustration: Kat Menschik, Berlin
Umschlaggestaltung: hißmann, heilmann, hamburg
eISBN 978-3-458-75187-8
www.insel-verlag.de
Frauen und Männer
Das ideale Paar
Herzensangelegenheiten
Vom (Un)Glück der Ehe
Ewige Schönheit und Jugend
Die wahren Werte – Bildung und Charakter
Die eigentlichen Werte – Reichtum und Karriere
In bester Gesellschaft
Aus dem Leben gegriffen
Die schönste Nebensache der Welt
Quellenverzeichnis
Der Kontrast, der zwischen der Bedeutung einer Mrs. Churchill und der einer Jane Fairfax bestand, wurde ihr schlagartig bewusst; die eine war alles, die andere nichts – und sie saß da und sann über die Verschiedenheit weiblicher Schicksale nach.
Als Bruder, als Gutsherr, als Vorgesetzter, wie vieler Menschen Glück hielt er in seiner Hand! Wie viel Freude, wie viel Schmerz konnte er bereiten! Wie viel Gutes, wie viel Böses konnte durch ihn geschehen!
Wir sind anmutig, sehr anmutig, liebe Charlotte, und die vortrefflichste unserer vortrefflichen Eigenschaften ist, dass wir ihrer nicht im Geringsten gewahr sind.
Gerade eine Frau, die das Unglück hat, viel zu wissen, täte gut daran, es möglichst zu verbergen.
Ich hatte gemeint, gerade du seist frei von Eigensinn, Überheblichkeit und jenem Hang zu geistiger Unabhängigkeit, der heutzutage so überhandnimmt, sogar bei jungen Frauen, und der bei jungen Frauen derart empörend und widerwärtig ist, dass er alles, was sonst Anstoß erregt, in den Schatten stellt.
Wenn irgendetwas Unangenehmes geschieht, ziehen die Männer sich aus der Affäre.
Nach den landläufigen Vorstellungen war er eigentlich nicht gerade liebenswert, er redete keinen Unsinn, machte keine Komplimente, hielt an seinen Ansichten fest und war in seinen Aufmerksamkeiten zurückhaltend und unprätentiös.
»Er ist gerade so, wie ein junger Mann sein soll: vernünftig, vergnügt und lebhaft. Ich habe noch nie so angenehme Umgangsformen erlebt. Er ist so ungezwungen und dabei doch vollkommen wohlerzogen!«
»Außerdem sieht er sehr gut aus«, erwiderte Elizabeth. »Wie es sich ja auch für einen jungen Mann gehört.
Es ergänzt seinen Charakter.«
Sir Edwards großer Ehrgeiz im Leben war es, unwiderstehlich zu sein. Mit so vielen persönlichen Vorzügen, wie er sie besaß und deren er sich bewusst war, und solchen Talenten, die er zu besitzen sich einbildete, betrachtete er es sozusagen als eine Ehrensache. Er fühlte sich dazu geschaffen, ein gefährlicher Mann, ganz in der Art solcher Lovelaces zu sein. Schon der Name Sir Edward, meinte er, trage bereits einen gewissen Grad von Faszination in sich.
Was ließ sich von einem Mann erwarten, welcher nicht ein Gran Empfindsamkeit besaß, kaum wusste, was das Wort Sympathie bedeutet, u. es wagte zu schnarchen –.