Dein Name ist Jeremiah Cotton. Du bist ein kleiner Cop beim NYPD, ein Rookie, den niemand ernst nimmt. Aber du willst mehr. Denn du hast eine Rechnung mit der Welt offen. Und wehe, dich nennt jemand »Jerry«.
Eine neue Zeit. Ein neuer Held. Eine neue Mission. Erleben Sie die Geburt einer digitalen Kultserie: COTTON RELOADED ist das Remake von JERRY COTTON, der erfolgreichsten deutschen Romanserie, und erzählt als E-Book-Reihe eine völlig neue Geschichte.
COTTON RELOADED erscheint monatlich. Die einzelnen Folgen sind in sich abgeschlossen. COTTON RELOADED gibt es als E-Book und als Audio-Download (ungekürztes Hörbuch).
Folge 43.
Als ein prominenter Stadtrat nach einem Vipernbiss stirbt, läuten beim G-Team sämtliche Alarmglocken. Denn er ist nur ein weiteres Opfer in einer Reihe mysteriöser Unfälle. Alle Todesopfer stehen mit der Gerichtsverhandlung gegen den Mafia-Boss Tony Brentano in Zusammenhang. Doch ohne Zeugen droht der Prozess zu platzen.
Mit aller Kraft versuchen die Special Agents Jeremiah Cotton und Philippa Decker die letzten zwei Zeuginnen zu schützen. Doch der geheimnisvolle Killer ist ihnen bereits auf der Spur – und bisher hat er noch nie sein tödliches Ziel verfehlt…
COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie JERRY COTTON und erscheint monatlich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und Audio-Download.
Christian Weis, Jahrgang 1966, lebt im Norden Bayerns. Seine Erzählungen wurden in Magazinen und Anthologien veröffentlicht und für den Deutschen Science Fiction Preis sowie den Fränkischen Krimipreis nominiert. Mehr über Christian Weis in seinem Blog »Schreibkram & Bücherwelten« unter: www.chweis.wordpress.com
Das Gift der Viper
BASTEI ENTERTAINMENT
Digitale Originalausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Textredaktion: Uwe Voehl
Projektmanagement: Stephan Trinius
Covergestaltung: Thomas Krämer unter Verwendung von Motiven von © shutterstock: DmitryPrudnichenko| Pavel K | matyas
E-Book-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf
ISBN 978-3-7325-1871-5
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Der Hinterhof war noch trostloser als die dunklen Ecken in der Bronx, in denen Gino zuletzt immer seinen Stoff gekauft hatte. Mülltonnen in Zweierreihen, dazwischen Bauschutt. Der Asphalt übersät mit Zigarettenkippen, als würde hier jeder Idiot den Aschenbecher seines Autos ausleeren. Und wenn man nicht aufpasste, rutschte man schneller auf einem gebrauchten Kondom aus, als man Wichser sagen konnte.
Akron, Ohio. Was für ein Scheißkaff.
Immerhin hatte Gino in der Stadt einen heißen Tipp erhalten, wo er bezahlbares Koks in guter Qualität bekam. Hoffentlich war das keine Verarsche. Das Zeug, das ihm letzte Woche irgend so ein Schulhofdealer angedreht hatte, war dermaßen stark gestreckt gewesen, dass er selbst bei doppelter Dosis kaum etwas gespürt hatte. Aber wenn man so weit weg von zu Hause war und keine Sau kannte, war es verdammt schwierig, verlässliche Quellen aufzutun.
Der Kerl, der Gino an der Ecke erwartete, war einen halben Kopf kleiner als er und verdeckte sein Gesicht mit der Kapuze seiner Joggingjacke. Er trippelte nervös von einem Bein aufs andere. Oh Mann, dem Typen sah man den Dealer auf eine Meile Entfernung an. Vermutlich war er selbst sein bester Kunde. Außerdem schien er allein zu sein. In der Bronx würde er keine Nacht durchstehen, ohne eins auf die Fresse zu kriegen oder von den Cops hochgenommen zu werden.
Als Gino sich vorsichtig näherte, bemerkte er aus dem Augenwinkel eine weitere Gestalt, die sich im Mondschatten hinter den Mülltonnen postiert hatte. Sie wirkte zwar eher schmächtig, trug aber vermutlich eine Waffe. Also hatte der Kapuzenjohnny doch für Rückendeckung gesorgt. Gut, denn mit Profis machte man im Allgemeinen die besseren Geschäfte. Jedenfalls nach Ginos Erfahrung.
»Quazar schickt mich«, sagte Gino aus mehreren Metern Sicherheitsabstand. »Quazar mit ›z‹.« Das war das Codewort. Hoffentlich war er an die Richtigen geraten.
»Warte hier«, nuschelte der Kapuzenträger und verschwand zwischen den Mülltonnen.
Gino blickte sich nervös um, konnte jedoch keine weitere Menschenseele entdecken. Lediglich in dem Gebäude ganz vorne brannte Licht, ansonsten wirkten die Häuser ringsum verlassen. Nur der Mond schien sich dafür zu interessieren, welche Geschäfte hier abgewickelt wurden.
Endlich kehrte der Dealer zurück und hielt ihm eine Papiertüte hin. Gino nahm sie entgegen, knipste sein Feuerzeug an und warf einen Blick hinein. Als er den Inhalt gesichtet hatte, nickte er zufrieden.
»Hier ist die Kohle.« Er reichte dem Dealer das Dollarbündel, das mit einer Büroklammer zusammengeheftet war.
Der Kapuzenträger zählte geschickt nach, als hätte er das schon tausendmal gemacht. »Okay, wenn du wieder was brauchst – du weißt, über wen du uns findest.«
»Ja, klar. Danke, Mann! Und gute Geschäfte noch!« Gino machte sich schleunigst vom Acker.
Als er die erste halbwegs belebte Straße erreichte, grinste er breit. Das war doch wie am Schnürchen gelaufen! Der Typ aus dem Internetforum lieferte also brauchbare Tipps. Blieb nur noch der Test, den sich Gino im Angesicht der Dealer verkniffen hatte.
Er zog sich in den Hauseingang eines Wohnblocks zurück, öffnete die Tüte und entnahm ihr eins der Briefchen. Mit der Nagelfeile seines Taschenmessers führte er eine Prise von dem weißen Pulver an seine Nase und schnupfte sie.
Ahh, war das guter Stoff! Viel reinerer Schnee als der verschnittene Dreck von letzter Woche, das merkte Gino sofort. Er bediente auch noch das andere Nasenloch und verschloss das Briefchen sorgfältig, bevor er es in die Tüte zurücksteckte.
Auf dem Gehweg kamen ihm zwei junge Frauen entgegen, die ihr kicherndes Geplapper einstellten, als sie ihn erblickten. Nachdem er sie passiert hatte, tuschelten sie angeregt weiter, wobei sie ihn einbezogen, da war er sich fast sicher. Er blickte über die Schulter zurück und stellte zufrieden fest, dass auch sie sich nach ihm umgedreht hatten. Ja, er hatte es noch drauf, und er fühlte sich gut. Wäre doch gelacht, wenn es ihm in diesem Kaff nicht gelänge, eine Braut aufzureißen. Zwar hatte man ihm geraten, er solle Bars und öffentliche Plätze meiden, aber – scheiß drauf! Nach wochenlanger Isolation war es an der Zeit, wieder mal am blühenden Leben zu schnuppern, zumindest für einen Abend. Oder für eine Nacht.
Gino verfiel in seinen Wiegeschritt, den er als Jugendlicher zusammen mit seinen Kumpels in Little Italy perfektioniert hatte. Er schwebte nahezu über den Bürgersteig, umtänzelte ein knutschendes Pärchen und wich im letzten Moment einer älteren Frau aus, die ihren weißen Pudel Gassi führte.
Das Adrenalin durchströmte ihn, puschte ihn vorwärts. Er fühlte sich dazu in der Lage, Bäume auszureißen.
Etwas kitzelte in seinem Rachen, das ihn zum Husten reizte. Er blieb stehen, bis die Attacke vorüber war, und blickte zu der Pudeldame zurück. Plötzlich sah er doppelt. Oder waren es vorhin schon zwei Köter gewesen? Er blinzelte, doch dadurch erhielt er kein klareres Bild. Im Gegenteil, es verschwamm vor seinen Augen.
Er atmete tief durch und schüttelte den Kopf. He, war das Zeug stark, das er geschnieft hatte. Oh Mann! Als er seinen Weg fortsetzte, begann seine Oberschenkelmuskulatur zu zucken. Er bekam den Wiegeschritt nicht mehr hin, stattdessen stolperte er vorwärts und wäre beinahe mit einem Mann zusammengeprallt, der gerade aus seinem Auto stieg. Der Mann starrte ihn an, als hätte Gino ihm einen unsittlichen Antrag gemacht. Seine Augen funkelten abwechselnd gelb und rot. Oder war das nur Licht, das seine Brillengläser reflektierten? Gino sah zu, dass er weiterkam.
Das Muskelzucken pflanzte sich über seinen Rücken und die Arme fort. An der nächsten Kreuzung blieb er stehen und hielt sich an einer Straßenlaterne fest. Zwar nahm er die erstaunten Blicke und das Kopfschütteln einiger Passanten wahr, aber das erschien ihm nun als sein geringstes Problem. Er musste die kleinen Käfer irgendwie vertreiben, die unter seiner Haut entlangkrabbelten, sonst würde ihn das Jucken in den Wahnsinn treiben. Mit den Fingernägeln kratzte er seinen Hals und den Nacken blutig, bekam die Biester jedoch nicht zu fassen.
Und dann das Sodbrennen! Als hätte jemand seinen Rachen flambiert.
Er heulte auf wie ein geschlagener Hund und trat vom Gehsteig auf die Straße. Das Aufheulen einer Hupe fräste sich in seine Gehörgänge. Bremsen quietschten. Das Letzte, das er wahrnahm, war ein Minivan mit irrsinnig hellen Scheinwerfern, deren Licht in seine Augen stach wie das Flammenschwert des Erzengels.
»Gino Scalia ist tot«, eröffnete John D. High ohne Umschweife die morgendliche Besprechung im Konferenzraum des G-Teams. Obwohl es heute im Tiefgeschoss des Cyberedge-Bürogebäudes, das dem Sondereinsatzteam des FBI zur Tarnung diente, relativ kühl war, wurde allen schlagartig warm.
»Unser Gino Scalia?«, fragte Special Agent Philippa Decker ungläubig.
Special Agent in Charge John D. High nickte mit todernster Miene. »Er wurde überfahren, als er im Drogenrausch auf eine Straße torkelte. In seinem Körper hat man hochreines Kokain gefunden, das zudem mit Strychnin versetzt worden war. Hätte ihn der Wagen nicht getötet, wäre er daran gestorben.« Er blickte in die Runde. »Und das ist leider noch nicht alles. Lindsay Harris ist verschwunden. Unsere Kollegen in Cincinnati suchen fieberhaft nach ihr, aber seit heute Morgen fehlt jede Spur.«
Jetzt beugte sich Philippa Decker nach vorn und wechselte kurze Blicke mit Steve Dillagio, der durch seinen Undercovereinsatz maßgeblich zur Verhaftung des Mafiabosses Tony Brentano beigetragen hatte.
»Kann mich mal einer aufklären?«, bat Jeremiah Cotton, der kein Wort verstand.
Decker seufzte vernehmlich. »Stimmt, da waren Sie ja im Urlaub auf Waschbärenjagd in Kanada. Bei unseren Ermittlungen gegen den Mafioso Tony Brentano ist es uns gelungen, drei Angestellte aus seiner Baufirma dazu zu bewegen, gegen ihren Chef auszusagen. Brentano sitzt seit einigen Wochen im Untersuchungsgefängnis und wartet auf seinen Prozess. Gino Scalia, einer der Angestellten, die gegen ihn aussagen wollten, ist nun tot. Bleiben noch zwei Zeuginnen: Lindsay Harris und Deborah Greene.«
Dr. Sarah Hunter als Spurenexpertin und der IT-Spezialist Zeerookah komplettierten die Besprechungsteilnehmer. Während Hunter direkt in die Ermittlungsarbeit involviert gewesen war, hatte Zeerookah sie nur am Rande verfolgt.
Daher wandte sich High an ihn und fragte: »Sind Sie mit den Fakten des Falles Brentano vertraut?«
Zeerookah ruckte auf seinem Sessel herum und nickte halbherzig. »Ich habe die Akte gelesen, also, äh, jedenfalls die Zusammenfassung. Ich weiß, dass Brentano beschuldigt wird, die Ermordung zweier Stadträte in Auftrag gegeben zu haben, weil sie sich von ihm nicht bestechen lassen wollten.«
»Genau«, bestätigte High. »Brentanos millionenschweres Bauprojekt drohte zu scheitern, weil ihm die entscheidenden Stimmen im Bauausschuss gefehlt haben.«
»Das waren die sogenannten Unfallmorde, von denen ich Ihnen erzählt habe«, klärte Decker ihren Partner Cotton auf. »Ein Stadtrat wurde vor einem Restaurant in Manhattan überfahren. Es sah zunächst nach einem gewöhnlichen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht aus.«
»Ah, ja«, erinnerte sich jetzt auch Zeerookah. »Der andere Stadtrat wurde während einer Wanderung beim Wochenendurlaub durch einen Schlangenbiss getötet.«
»Fast richtig«, antwortete High. »Er starb zwar am Gift der Diamantklapperschlange, die Bissmale wurden ihm jedoch mit künstlichen Fangzähnen beigebracht. Nur durch unsere Zeugen wissen wir, dass es sich in beiden Fällen um geschickt getarnte Auftragsmorde handelte.« Er umrundete beim Reden den Konferenztisch. »Unsere Kollegen vom Zeugenschutzprogramm haben Scalia, Harris und Greene sowie deren achtjährigen Sohn an verschiedenen Orten untergebracht. Die Staatsanwaltschaft arbeitet auf Hochtouren, aber bis zum ersten Gerichtstermin werden vermutlich noch einige Monate ins Land ziehen. Ohne die Zeugenaussagen würde der Prozess platzen.«
»Und jetzt bringt jemand die Zeugen um, um genau das zu erreichen?«, fragte Cotton interessiert.
»Das steht noch nicht fest«, entgegnete High. »Scalias Obduktion und eine Schnelluntersuchung des Rauschgifts, das man bei der Leiche gefunden hat, haben ergeben, dass das Kokain einen für Straßenstoff unüblich hohen Reinheitsgrad aufweist. Dass es mit Strychnin versetzt ist, muss noch nichts bedeuten. Das Zeug wird gelegentlich als Streckmittel verwendet. Vielleicht ist Scalia einfach nur an die Falschen geraten. Das zeitgleiche Verschwinden von Lindsay Harris lässt allerdings das Schlimmste befürchten.«
Cotton nickte. »Als Erstes sollten wir herausfinden, wie Scalia an das Koks gekommen ist.«
»Vielleicht hätten wir ihn vor sich selbst beschützen müssen«, murmelte Decker vor sich hin.
»Für Schutzhaft bestand keine Veranlassung«, widersprach High.
»Was ist mit Lindsay Harris?«, fragte Dillagio. »Ist damit zu rechnen, dass sie ebenfalls irgendwo in der Gosse gefunden wird?«
»Sie kam mir jedenfalls vernünftiger vor als dieser Scalia«, entgegnete Decker.
Cotton warf ihr einen skeptischen Seitenblick zu. »Wenn sie verschwunden ist, war sie vielleicht doch nicht so vernünftig, wie Sie annehmen.«
»Die Suche nach ihr wurde auf die gesamte Region um Cincinnati herum ausgeweitet«, erklärte High. »Unsere dritte Zeugin und ihr Sohn werden gerade an einem anderen Ort untergebracht – sicher ist sicher. Falls die Tarnidentitäten aufgeflogen sind, gehen wir ansonsten ein zu großes Risiko ein.«
Dillagio seufzte. »Gepanschtes Koks … also, das sieht mir verdammt noch mal nach Brentano aus. Es passt zu dem getürkten Verkehrsunfall und dem Schlangengift. Auf den ersten Blick natürliche Todesursachen – die Masche von Brentanos Killer, dem großen Unbekannten.«
»Brentano gehört zwar der Cosa Nostra an, aber seine Methoden sind durchaus unkonventionell«, stimmte High zu. »Deshalb müssen wir auf alles gefasst sein. Wir teilen uns auf. Dr. Hunter wird in unserem Speziallabor das Kokain analysieren, das Scalia geschnupft hat. Eine Probe ist bereits hierher unterwegs. Wenn wir Glück haben, gibt die Datenbank des National Crime Information Center etwas her, und das tödliche Koks lässt Rückschlüsse auf die Dealer und deren Großhändler zu – immerhin war es kein straßenüblicher Stoff.« Sein Blick wanderte von Hunter zu Dillagio. »Sie werden Deborah Greene in ihrem neuen Versteck aufsuchen und befragen. Möglicherweise hat sie irgendetwas Außergewöhnliches bemerkt. Und Sie beide«, er wandte sich an Cotton und Decker, »fühlen Brentanos Leuten hier in New York auf den Zahn. Wir lassen zwar auch Brentano selbst in der Untersuchungshaft überwachen, aber er dürfte zu clever sein, um sich zu verraten. Bleibt zu hoffen, dass wir Lindsay Harris lebend finden. Vielleicht gibt es ja einen harmlosen Grund für ihr Verschwinden.«
Dillagio grinste. »Sie sieht verteufelt gut aus. Vielleicht hat sie sich in der neuen Stadt einen Typen angelacht, mit dem sie um die Häuser zieht. Im Zeugenschutz muss sie ja nicht leben wie eine Nonne.«
»Wäre aber gesünder«, versetzte Decker, »wie man an Gino Scalia sieht.«
»Agent Zeerookah«, fuhr High fort, »Ihre Aufgabe besteht darin herauszufinden, mit wem Gino Scalia und Lindsay Harris zuletzt Kontakt hatten. Nehmen Sie dazu Verbindung zum Zeugenschutzteam auf. Die Kollegen sind vor Ort bereits dabei, die Tarnwohnungen zu durchsuchen. Überprüfen Sie Telefonverbindungen, E-Mails, Chat-Kontakte – das komplette Programm. Vielleicht haben Scalia und Harris gegen unsere Anweisungen Verbindung zu Freunden oder Verwandten aufgenommen, die ihre Aufenthaltsorte – absichtlich oder unabsichtlich – verraten haben.« Er blickte in die Runde. »Ich brauche nicht zu betonen, wie wichtig die Zeugen für den Prozess gegen Brentano sind. Sollten ihre Tarnidentitäten aufgeflogen sein, würde das der ganzen Sache allerdings eine wesentlich größere Dimension verleihen. Falls wir eine undichte Stelle im Zeugenschutzprogramm haben, steht noch viel mehr auf dem Spiel als der Prozess oder das Leben der beiden Frauen. Also hängen wir uns mit allem in den Fall rein, was wir aufbieten können! Machen Sie Dampf, wenn nötig. Setzen Sie die kleinen Fische unter Druck. Das NYPD wird uns dabei helfen. Wir müssen schnellstens herausfinden, was da läuft.«