Ich hoffe, dass Sie dieses Buch schon oft in die Hand genommen haben, dass es Ihnen Freude macht und hilft, Ihre Enkelkinder besser zu verstehen.
Während des Schreibens habe ich immer wieder an meine eigenen Großväter gedacht, die ich nicht kennen lernen konnte, und an meine beiden Großmütter, die nun schon lange tot sind. Zu keiner habe ich leider je ein inniges Verhältnis gehabt. Sie waren einfache alte Frauen, Frauen wie aus einer anderen Welt, die mich nicht verstanden. Pflichtschuldig besuchte ich sie, wenn meine Eltern es verlangten, und langweilte mich dort.
Ich wünsche mir, dass ich meinen Enkelkindern eine besonders gute und verständnisvolle Oma bin, dass ich sie wirklich ins Leben begleite, dass ich ihre Kindheit, eine Zeit, die nie mehr wiederkehrt, bewusst erlebe und genieße.
Unseren vielen glücklichen Enkelkindern wünsche ich, dass sie in mir und in Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, lebenskluge, geduldige, fröhliche Großeltern finden, die ihnen lebenslange Erinnerungen mitgeben. Mein Buch soll dazu beitragen, dass Sie durch eine lebendige und tiefe Beziehung zu Ihren Enkeln und durch viele gute gemeinsame Erlebnisse einander auf die liebste Art unvergesslich werden.
Ihre Eva Meinerts
Die Großeltern, die mit dem Enkelkind allein im Haus sind, erschrecken, wenn es sich erbricht, Schüttelfrost oder Atemnot bekommt. Wenn die Eltern nicht erreichbar sind, werden sie an den Kinderarzt oder den Notarzt denken. Es ist gut, wenn Sie sich deren Telefonnummern notieren.
Im Zweifel sollten Sie lieber einen Arzt rufen, denn viele Symptome können auf schwerere, akute Erkrankungen hinweisen.
Erbrechen ist nicht immer eine Reaktion auf einen »verdorbenen Magen«, auf irgendeine falsche Speise. Es kann auch eine nervöse Reaktion auf die Veränderung der täglichen Routine sein, eine Infektion oder gar eine Vergiftung. Sie müssen das erschreckte Kind beruhigen und umziehen, den Raum säubern, das Bett neu beziehen. Geben Sie dem Kind etwas Wasser oder Tee zu trinken, bleiben Sie in seiner Nähe, und warten Sie ruhig den nächsten Morgen ab. Wahrscheinlich ist alles wieder normal, doch Sie geben dem Kind nur ein schmales Frühstück, keine Milch, sondern ein trockenes Brötchen oder Haferflockenbrei, mit Wasser gekocht und mit ein wenig Zucker, einer Prise Salz und einer Messerspitze Butter gewürzt. Zum Trinken geben Sie verdünnten Tee mit ein wenig Zucker. Wenn das Erbrechen anhält, wenn ein Unfall oder Sturz vorangegangen ist oder wenn das Kind zusätzlich noch Durchfall oder hohes Fieber hat, wenden Sie sich unbedingt an den Kinderarzt.
Durchfall kann ebenso wie das Erbrechen viele Ursachen haben. Eine beliebte »Kur« – aber nur für ältere Kinder! – besteht darin, Salzstangen zu essen und Cola zu trinken, natürlich nicht eisgekühlt; auch Bananen und geriebene Äpfel helfen, die Verdauung zu beruhigen. Wichtig ist, dass das Kind viel trinkt! In der Apotheke oder über den Kinderarzt kann man Ihnen ein wirksames Medikament gegen Durchfall empfehlen. Hat ein Säugling Durchfall, müssen Sie immer einen Arzt konsultieren.
Schüttelfrost und plötzlich auftretendes Fieber können eine Erkältung ankündigen. Packen Sie das Kind ins Bett, decken Sie es nur leicht zu, und geben Sie ihm viel zu trinken, etwa einen heißen Tee mit Honig. Wenn das Fieber hoch ist (ca. 39 Grad) und die Beine warm sind, beginnen Sie mit Wadenwickeln: Sie tränken zwei große Taschentücher oder Servietten in lauwarmes Wasser, wringen sie aus und wickeln sie um die Waden, darüber trockene Handtücher, und befestigen alles mit Sicherheitsnadeln. Nach einer halben Stunde wiederholen. Wenn das Fieber anhält, kann ein fiebersenkendes Mittel erforderlich sein. Sollte das Fieber bis zum nächsten Tag anhalten, rufen Sie den Arzt.
Vergiftungen können sich im Garten ereignen, zum Beispiel mit den Beeren der Maiglöckchen, oder im Haus mit verdorbenen Lebensmitteln, giftigen Flüssigkeiten, Putzmitteln, Zigaretten oder Medikamenten. Rufen Sie sofort die Giftnotrufzentrale an! Dort erhalten Sie Auskunft über die Giftigkeit von Stoffen und mögliche Gegenmittel, und man sagt Ihnen auch, was Sie selbst direkt tun können und ob Sie einen Arzt rufen müssen. Dort können Sie auch anrufen, wenn das Kind etwas gegessen hat, dessen Gefährlichkeit Sie nicht einschätzen können: Giftnotrufzentrale Berlin 030/19240.
Notieren Sie, was das Kind gegessen hat, wie viel und wann, oder bewahren Sie Reste der giftigen Substanz auf, wenn Sie nicht wissen, worum es sich handelt.
Atemnot, bei der das Kind plötzlich nach Luft ringt, kann von einem Fremdkörper verursacht sein, den das Kind verschluckt hat. Greifen Sie ihm schnell in den Mund, und bringen Sie heraus, was es darin hat, oder legen Sie es übers Knie, den Oberkörper nach unten, und klopfen Sie ihm kräftig auf den Rücken. Wenn der Fremdkörper nicht herauskommt, verständigen Sie sofort den Rettungsdienst.
Babys können so intensiv schreien, dass ihnen für Sekunden der Atem wegbleibt, das rote Gesicht wird plötzlich blau. Solche »Affektkrämpfe« gehen auf »Anpusten«, Ansprache oder Klopfen rasch vorüber.
Bei einem nächtlichen Hustenanfall kann ein kaltes Getränk, frische Luft oder die feuchte Luft im Badezimmer helfen, wenn Sie die heiße Dusche öffnen. Bewährt hat sich auch das Aufhängen nasser Tücher zum Befeuchten der Raumluft im Schlafzimmer.
Kleine Wunden und Blessuren. Bei kleinen Schrammen und Blessuren helfen Sie dem Kind, über den Schreck hinwegzukommen, indem Sie pusten und es beruhigen. Oberflächliche Schürf- oder Schnittwunden soll man reinigen, desinfizieren und eventuell verbinden. Zum Reinigen halten Sie die Wunde unter kaltes fließendes Wasser, dann tupfen Sie sie mit einem sauberen Lappen trocken und tragen eins der neuartigen Jodersatzmittel auf, die nur ganz wenig brennen; erkundigen Sie sich beim Arzt oder in der Apotheke nach einem geeigneten Mittel. Ein Pflaster ist nur nötig, wenn die Wunde geschützt werden muss. Wählen Sie es groß genug, sodass das Mullkissen die Wunde bedeckt. Erkundigen Sie sich, am besten vor der Betreuung, ob das Kind einen ausreichenden Tetanusinfektschutz hat.
Größere oder stark blutende Wunden, Platzwunden und Wunden im Gesicht, die Narben hinterlassen können, muss der Arzt versorgen.
Verbrennungen kühlen Sie, indem Sie kaltes Wasser über die Haut laufen lassen oder den Körperteil in kaltes Wasser tauchen, und zwar mindestens zehn Minuten lang. Am besten ist es, gar nichts auf die Wunde zu tun, und im Zweifel gehen Sie zum Kinderarzt.
Kopfverletzungen wie nach Stürzen oder Schlägen können äußerlich unsichtbar sein und doch ärztliche Behandlung erfordern. Beobachten Sie das Verhalten des Kindes: Wenn es schläfrig wirkt, sich erbricht, sich ungewöhnlich verhält oder über Kopfschmerzen klagt, bringen Sie es in jedem Fall zum Arzt.
Insektenstiche in Mund oder Hals können sehr gefährlich werden, weil sie eine Schwellung bewirken und zu Atemnot führen können. Kühlen Sie von innen und außen, mit einem kalten Halswickel und mit Eis oder Eiswürfeln, die Sie dem Kind zum Lutschen geben. Immer häufiger treten auch allergische Schockreaktionen nach Insektenstichen auf (Gesichtsrötungen, Ausschlag, Atemnot, Bewusstseinstrübungen). In einem solchen Fall sofort den Arzt rufen!
Elektrischer Schlag kann auch Sie gefährden, wenn Sie ungeschützt nach dem betroffenen Kind greifen. Benutzen Sie einen hölzernen Kochlöffel oder hölzernen Stuhl, um das Kind von der Stromquelle zu trennen. Schalten Sie sofort den Strom ab, oder drehen Sie die Sicherungen heraus. Verbrennungen, Schock, Atemnot muss ein Arzt behandeln. Sprechen Sie bitte unbedingt mit dem Arzt, auch wenn keine äußeren Verletzungen zu erkennen sind. (Stromschläge können Herzrhythmusstörungen zur Folge haben.)
Der Rettungsdienst bietet bei einem schweren Unfall oder Notfall die beste Versorgung! Wenn Sie das Kind in Ihr Auto packen und sich auf die Suche nach einem Arzt machen, vergeht kostbare Zeit! Auch wenn die Minuten des Wartens auf den Krankenwagen qualvoll sind, so ist das Kind dann doch sofort in der Obhut von gut ausgebildeten Helfern und damit schneller und besser versorgt, als wenn Sie versuchen, den Transport selbst zu übernehmen.
Steve Biddulph: Das Geheimnis glücklicher Kinder, Heyne Verlag
Marion Küstenmacher: Simplify your life. Mit Kindern einfacher und glücklicher leben, Campus Verlag
Remo H. Largo: Babyjahre, Piper Verlag
Remo H. Largo, Monika Czernin: Jugendjahre, Piper Verlag
Cornelia Nitsch, Gerald Hüther: Kinder gezielt fördern, Graefe und Unzer Verlag
Cornelia Nitsch: Pubertät? – Kein Grund zur Panik, Goldmann Verlag
Jan-Uwe Rogge: Das neue Kinder brauchen Grenzen, rororo
100 spannende Experimente für Kinder, Bassermann Verlag
Duden: Kennst Du das?, Tiere, Bibliographisches Institut
Erstaunliche Experimente, Bassermann Verlag
Im Wald – Tiere und Pflanzen erkennen und bestimmen, Schwager und Steinlein
Michel Luchesi: Blumentopf und Gartenschere – 50 Tricks für ein grünes Paradies, Velber Buchverlag
Hans Jürgen Press: Spiel, das Wissen schafft, Ravensburger Buchverlag
Spannende Experimente, Ravensburger Buchverlag
Sabine Lohf, Regina Bestle-Körfer, Annemarie Stollenwerk: Komm, wir gehen raus – Mit Kindern aktiv sein, Kösel Verlag
Eva Sommer, Tanja Wechs, Sabine Koch, Rena Cornelia Lange: Basteln mit den Allerkleinsten, frechverlag
Ulrich Steen: Kinderspiele, Bassermann Verlag
Gisela Walter: Von Kindern selbstgemacht, Ökotopia Verlag
Monika Arndt, Ingmar Gregorzewski: Das Ravensburger Kochbuch für Kinder, Ravensburger Buchverlag
Barbara Rüttings Koch- und Spielbuch für Kinder, Mary Hahn Verlag
Annabel Karmel: Mein allererstes Kochbuch, Dorling Kindersley Verlag
Kochen und Backen mit der Maus, Verlag Zabert Sandmann