Vorwort

Im Juni 2009 wurde an der Hochschule Kempten durch Prof. Dr. Christian Donhauser ein Stanz-Biege-Arbeitskreis ins Leben gerufen. Dieser setzt sich zusammen aus Mitarbeitern der Hochschule und führenden Vertretern dieser Technologie aus der Region. Der Arbeitskreis vergibt regelmäßig Projekt- und Abschlussarbeiten an Studierende aus dem Fachbereich Maschinenbau. Durch diesen Arbeitskreis wird es möglich, das in der Region notwendige Spezialwissen besser in die Lehre der Hochschule zu integrieren. Gleichzeitig wird den Studierenden ein Zugang zu dieser Fertigungstechnologie und zu den Unternehmen in der Region geboten. Den Unternehmen bietet der Arbeitskreis die Möglichkeit, außerhalb des Tagesgeschäfts und außerhalb von konkreten, meist terminkritischen Projekten wichtige und neue Untersuchungen in er Stanz- und Biegetechnik durchzuführen. Außerdem erlangen die teilnehmenden Unternehmen intensivierten Kontakt mit den Studierenden.

Ich hatte die Ehre das Vergnügen von Anfang an Mitglied dieses Arbeitskreises zu sein und konnte Prof. Dr. Donhauser von meiner Idee zu überzeugen, eine Vorlesungsreihe zu gestalten, die überwiegend von Referenten aus der Wirtschaft getragen wird. Im Jahr 2011 fand diese Vorlesungsreihe schließlich zum ersten Mal statt und war ein großer Erfolg.

Während der ersten Gespräche im Arbeitskreis, welche Themen von den einzelnen Referenten vorgetragen werden sollten, fiel mir sofort auf, dass die Technik alles dominierte, ergänzt allenfalls durch wenige organisatorische Themen. Wirtschaftliche Themen waren überhaupt nicht vertreten, obwohl gerade Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit unsere Handlungen im betrieblichen Alltag wesentlich bestimmen sollten. Ich stellte auch im Betrieb immer wieder fest, dass sich Ingenieure und Techniker der Zusammenhänge nicht sehr bewusst sind und Entscheidungen deshalb unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht immer optimal sind. Aus diesem Grund entschied ich mich, den Studierenden im Rahmen einer Vorlesung ein paar grundlegende Dinge mit auf den Weg zu geben und sie dafür zu sensibilisieren. Natürlich kann man in einer Doppelstunde keine Wirtschaftsingenieure ausbilden aber man kann ein kleines Fundament an Wissen, Neugier und Sensibilität legen.

Dieses Script war ursprünglich nur als Begleitmaterial und Nachschlagewerk für die Vorlesung gedacht. In der nunmehr 3. Ausgabe ist es nun aber eigenständig genug, dass auch Techniker und Ingenieure Anregungen daraus ziehen können, die meine Vorlesung nicht besucht haben.

Obwohl die prinzipielle Vorgehensweise sich auch sehr leicht auf andere Technologien übertragen lässt, ist das Script ausschließlich auf Beispiele zum Thema Stanzen beschränkt.

Ich danke Prof. Dr. Donhauser für sein Engagement und sein Durchhaltevermögen bei der Gründung des Arbeitskreises und bei der Gestaltung der Vorlesungsreihe.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einführung

Kostenstrukturen

Herstellkosten

Besonderheiten bei den Materialkosten

Direkte Personalkosten

Maschinenkosten

Werkzeugkosten

Gewichtung der Einflussfaktoren

Stanzsteifen und Endprodukt

Einsatzgewicht

Fertiggewicht (Produktgewicht)

Rücklaufgewicht

Maschinenstundensatz

Werkzeugstundensatz

Produktkalkulation

Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Einführung