Fußnoten

F1 Unter einem Chart versteht man die grafische Darstellung von Kursverläufen. Die Darstellungsmöglichkeiten sind vielfältig, ebenso die Zeithorizonte, in denen sie dargestellt sind. Im Daytrading werden in der Regel Ein- bzw. Fünf-Minuten-Charts bevorzugt. Im Gegensatz dazu nutzen technisch orientierte Positionshändler Tages- und Wochen-Charts.

F2 Die Überlegung, Schlaf-, Ess- und andere Gewohnheiten des persönlichen Lebensstils mit in die Trading-Planung mit aufzunehmen, resultiert aus der Feststellung, dass nur ein gesunder, ausgeruhter und von psychischen Belastungen freier Händler am Markt erfolgreich arbeiten kann. Nur wer ausgeruht ist, den Rücken frei hat und sich nicht mit Problemen außerhalb des Marktes herumschlagen muss, hat die notwendige Energie, auf Dauer dem Stress zu widerstehen und seine persönlichen psychischen Schwächen unter Kontrolle zu halten.

F3 Auf dieses Phänomen gehen wir noch genauer ein.

F4 Zum Thema Stopp-Kurse kommen wir noch ausführlich.

F5 Unter Slippage versteht man die Differenz zwischen dem Kurs, zu dem Sie sich entschieden haben, in den Markt zu gehen, bzw. zu dem Sie Ihr Handelssignal erhalten haben, und dem dann tatsächlich erhaltenen Kurs. Die Slippage kann umso höher ausfallen, je länger die Orderübertragungszeit dauert und je schneller der Markt ist. Slippage kann dann zu einem Problem werden, wenn die Order „Market“ aufgegeben wird und man dem Kurs förmlich hinterherspringt. Umgehen können Sie dieses Problem natürlich, wenn Sie Ihre Orders limitieren; nur besteht dann das Risiko, dass Sie gerade in schnellen Märkten nicht zum Zuge kommen.

F6 Geldkurs = der Preis, zu dem der Anleger bereit ist zu kaufen, Brief = der Preis, zu dem der Anleger bereit ist zu verkaufen.

F7 Unter einem Block-Trade versteht man eine hohe Anzahl von Aktien, die im Block (in der Regel in Absprache beider Kontrahenten) gehandelt werden. Diese treiben dann zwar das Handelsvolumen nach oben, nützen Ihnen als Daytrader aber nichts.

F8 Abstand zwischen Geld- und Briefkurs.

F9 Unter Charting versteht man das „Lesen“ eines Charts, die grafische Darstellung eines historischen Kursverlaufes eines börsengehandelten Werts.

F10 Der erste konkrete Durchbruch bei der Interpretation von Kursverläufen und Kursmustern (und damit die Geburtsstunde der klassischen Formationslehre) gelang 1948 mit der Herausgabe des Werkes „Technical Analysis of Stock Trends“ von R. D. Edwards und J. Magee. Sie beschrieben in ihrem Buch typische Kursformationen, die sich auch heute noch zum Teil als recht hilfreich erweisen.

F11 Die Sentimenttechnik oder auch Stimmungsanalyse ist ein Teilgebiet der Markttechnik und untersucht das Stimmungsbild der Marktteilnehmer. Die Grundüberlegung dieser Analysemethode ist die Annahme, dass sich der Mensch als Anleger bei seinen Handelsentscheidungen von Meinungen und Gefühlen leiten lässt und kaum rationales Verhalten an den Tag legt. So kommt es in gewissen Phasen der Kursentwicklung zu Fehlentscheidungen, die als Kontraindikatoren bewertet werden. Zu den bekanntesten Sentimentindikatoren gehört das so genannte „Put-Call Ratio“, das die Anzahl gehandelter Verkaufsrechte (Puts) zu den Kaufrechten (Calls) ins Verhältnis setzt. Zu den Untersuchungen der Sentimenttechnik gehören auch die Analysen, wie viele Börsenbriefe positiv und wieviel Börsenbriefe negativ „gestimmt“ sind oder wie viele Leerverkäufe an Aktien von Seiten des Berufshandels getätigt wurden usw. Eine Weiterentwicklung erhielt die Sentimenttechnik im Laufe der Jahre und gipfelt derzeit in den heutigen Wissenschaftsbereich der „Behavioral Finance“. Für weitere Informationen zu diesem Thema empfiehlt sich das Buch „Behavioral Finance“ von Joachim Goldberg und Rüdiger von Nitzsch, FinanzBuch Verlag, München, 1999.

F12 Sie werden in einem späteren Abschnitt typische Regelwerke bei der Analyse und dem folgenden Handel kennen lernen. Hierbei geht es um konkrete Handelssystematiken, die dem Marktteilnehmer einen „Leitfaden“ in die Hand geben, wie man sich durch den „Börsendschungel“ kämpft.

F13 Als Unterstützung definiert der technische Analyst Kursniveaus, an denen er mit einem Nachfrageüberhang rechnet und somit eine recht hohe Wahrscheinlichkeit annimmt, dass Kursrückgänge auf diesen Niveaus gestoppt bzw. gebremst werden. Als Widerstand werden dagegen Kursniveaus bezeichnet, an denen mit einem erhöhtem Angebot gerechnet werden muss, das steigende Kurse bremsen, stoppen bzw. umkehren kann. Siehe dazu auch die noch folgenden Literaturhinweise.

F14 Ein klassisches Sprichwort an der Börse unterstreicht diese Feststellung:„Die Hausse nährt die Hausse, die Baisse nährt die Baisse.“

F15 Die Formationslehre ist ein Teilbereich der heutigen Technischen Analyse. Die Formationslehre behandelt die systematische Definition von immer wiederkehrenden Mustern im historischen Kursverlauf eines Börsenwertes und leitet daraus Wahrscheinlichkeiten für kommende Bewegungsrichtungen und potenzielle Kursziele ab. In ihren Anfängen war die Formationslehre eine sehr subjektive Angelegenheit, wodurch nicht selten, besonders durch laienhafte Anwendung, Fehlprognosen getroffen wurden, die dann auch zu Fehlentscheidungen führten. Das Besondere an der Formationslehre ist jedoch ihre Bedeutung für die beginnende Systematisierung innerhalb der Technischen Analyse und damit ihr Stellenwert als Wegbereiter des Übergangs zu mehr Objektivität bei der Marktanalyse und dem technischen Handel.

F16 Die Indikatorlehre ist ein Teil der so genannten Markttechnik, die wiederum ein Teilgebiet der Technischen Analyse darstellt. Die Indikatorlehre ist das Gebiet der Technischen Indikatoren und Instrumentarien, die ausschließlich auf vordefinierten mathematischen und statistischen Berechnungen die tatsächlichen Kursverläufe der Börsengüter zerlegen, glätten bzw. Ableitungen durchführen. Hierbei werden höchst objektive Ergebnisse erzielt, Subjektivität ist fehl am Platz. Die Aussagen, die sich aus der Indikatorlehre herleiten lassen, sind nur durch die Kombination mit anderen Indikatoren zu relativieren. Innerhalb der Indikatorlehre gibt es nochmals eine Unterteilung der Indikatoren selbst in „trendfolgende Indikatoren“, in die so genannten „Oszillatoren“, die „Trendintensitätsindikatoren“, die „Umsatzindikatoren“ und die „Volatilitätsindikatoren“.

F17 Die Random-Walk-Anhänger vertreten die Meinung, dass Zyklen oder andere Indikatoren, die etwas über Liquiditätssituationen, Marktgeschlossenheit oder psychologische Verfassung aussagen, für die Erstellung von Marktprognosen ungeeignet sind. Vielmehr vertreten sie die Theorie, dass Märkte bloßen Zufallsbewegungen unterworfen sind.

F18 Die nun folgenden Ausführungen zum Thema des Risikobegriffs sind an Ausarbeitungen von Peter L. Bernstein in seinem Werk „Wider die Götter. Die Geschichte von Risiko und Risikomanagement von der Antike bis heute“ angelehnt und können dort nochmals zur Vertiefung nachgelesen werden. Erschienen ist dieses Buch im Gerling Akademie Verlag, 1998.

F19 Der Delta-Faktor ist eine Risikokenngröße, die aus der Optionspreistheorie stammt und die Veränderung des Optionspreises bei einer Kursschwankung des Basiswertes um eine Geldeinheit misst. Während sich das Delta bei Optionen verändert (es reicht bei Kaufoptionen von 0 bis +1, bei Verkaufsoptionen von –1 bis 0), steht es bei Aktien fest bei 1. Bei Aktien-Futures kann man sich als Faustregel merken, dass es im Grunde auch bei 1 steht.

F20 Thomas DeMark stellt in seinem Buch „The New Science of Technical Analysis“, erschienen 1994 bei John Wiley & Sons Inc., New York, fest, dass „das Zeichnen von Trendlinien ein im Grunde willkürlicher Vorgang ist. Bei ein und demselben Chart zeichnen verschiedene Leute unterschiedliche Trendlinien. Tatsächlich zeichnete dieselbe Person unterschiedliche Trendlinien ein, als man ihr den gleichen Chart in unterschiedlichen Zeitabständen vorlegte“. (Schwager on Futures, Technische Analyse, Jack D. Schwager, FinanzBuch Verlag, 1998, S. 40.)

F21 Optimierungen haben ohnehin ihre Tücken, sodass diese Methode nur in äußerst seltenen Fällen angewendet wird, und dann auch nur für Test- bzw. Orientierungszwecke. Mit einer Optimierung nähern Sie sich genau den Bedingungen optimal an, die im betrachteten Zeithorizont galten. Damit wird Ihr Handelsansatz im Sinne seiner Definition jedoch instabil, da es unwahrscheinlich ist, dass sich auch die künftige Kursentwicklung in diesem Maße fortsetzen wird.

F22 Unter einer „Opening-Price“-Strategie sind Handelsansätze zu verstehen, die auf der Grundlage der Positionierung der Eröffnungskurse im Verhältnis zu den Schlusskursen des Vortages getätigt werden. Interessante Ausführungen zu diesem Thema finden Sie bei Erich Florek: „Neue Trading-Dimensionen“, FinanzBuch Verlag, München, 2000. Bei „Seasonal Trades“ handelt es sich um eine Handelsstrategie, bei der bestimmte Tage eines Jahres (interessant für Positions-Trader) bzw. bestimmte Stunden eines Tages (interessant für Daytrader) herausgefiltert werden, an denen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Kursverläufe wiederholen, die profitabel umgesetzt werden können. Beispiele für interessante „Seasonal“-Strategien auf US-amerikanische Commodity–Märkte finden Sie auf der Website von Jake Bernstein (www.trade-futures.com) oder dem More Research Center (www.mrci.com/seastat.htm). Florek / Börse NOW 07/00 S.114.

Quellen

Q1 Jesse Livermore, „Das Spiel der Spiele“, Thomas Müller Börsenverlag, Rosenheim, August 1995

Q2 Joe Ross / Mark Cherlin, „Aktien-Trading“, Band I, Ross Trading Deutschland, 1999, Seite 147

Q3 Joe Ross und Mark Cherlin heben in ihrem oben genannten Buch genau diese Eigenschaften hervor. Können Sie eine der beiden Schwerpunkte nicht erfüllen, ist Ihre Karriere als Händler rasch beendet. Siehe dazu ebenda, Seite 146

Q4 Ebenda

Q5 Joe Ross / Mark Cherlin, „Aktien-Trading“, Band I, Ross Trading Deutschland, 1999, Seite 150

Q6 Angelehnt an die Ausführungen von Joe Ross, in:„Futures-Trading“, Ross Trading Deutschland, 1998, S. 34

Q7 Jack D. Schwager, „Technische Analyse“, FinanzBuch Verlag, München, 1998, S. 824

Q8 „Daytrading“, Joe Ross, Ross Trading Deutschland, 1998, S. 19

Q9 „Schwager on Futures, Technische Analyse“, FinanzBuch Verlag, München, 1998

Q10 „Elliott-Wave-Finanzmarktanalyse“, Werner H. Heussinger, Gabler Verlag, 1997, siehe dazu Seite 3

Q11 Ebenda, S. 4

Q12 Ebenda, S. 5

Q13 Siehe dazu:„Wohlstand und Armut der Nationen“, David Landes, Siedler, 1999

Q14 Siehe dazu auch: „Chart-Analyse mit Candlesticks“ (Beyond Candlesticks), Steve Nison, Verlag Hoppenstedt, 1996, S. 9 ff.

Q15 Siehe dazu auch:„Psychologie des Börsenhandels“, Lars Tvede, Gabler Verlag, 1991, S. 99 ff.

Q16 Siehe zu diesem Thema auch Ausführungen in den Büchern:„Psychologie des Börsenhandels“ von Lars Tvede, Gabler Verlag, 1991, S. 186 f., oder auch „Wider die Götter. Die Geschichte von Risiko und Risikomanagement von der Antike bis heute“ von Peter L. Bernstein, Gerling Akademie Verlag, 1998, S. 186, 189 ff., 227, 252

Q17 „Wider die Götter“, S. 186

Q18 Siehe hierzu die Ausführungen Abells in: „Day Trading“, FinanzBuch Verlag, München, 1998, S. 24 ff.

Q19 Ebenda, S. 24 ff.

Q20 Siehe hierzu auch:„Erfolgreiche Devisenkursprognose“, Joachim Goldberg, Verlag Börsen-Zeitung 1990, S. 48

Q21 „Day Trading“, Howard Abell, FinanzBuch Verlag, München, 1998, S. 50 f.

Q22 Ebenda, S. 52

Q23 Ebenda, Seite 52 f.

Q24 „Wider die Götter. Die Geschichte von Risiko und Risikomanagement von der Antike bis heute“ von Peter L. Bernstein, Gerling Akademie Verlag, S. 10 ff.

Q25 Ebenda

Q26 Ebenda, S. 11

Q27 Ebenda, S. 12

Q28 Ebenda

Q29 Ebenda

Q30 Siehe dazu Ausführungen von Erich Florek in seinem Buch „Neue Trading-Dimensionen“, FinanzBuch Verlag, München, 2000, S. 141 ff.

Q31 „Technische Analyse der Terminmärkte“, John J. Murphy, Hoppenstedt 1994, S. 65

Q32 Ebenda

Q33 John Wiley & Sons Inc., New York, 1994

Q34 Ausführungen und Formeln zu gewichteten und exponentiell gewichteten Durchschnitten entnehmen Sie bitte der Fachliteratur. Empfehlenswert: „Das große Buch der Technischen Indikatoren“, Thomas Müller Börsenverlag, 1993

Q35 Siehe hierzu beispielsweise: „Aktien-Trading“, Joe Ross / Mark Cherlin, Ross Trading Deutschland, 1999, S. 39 ff.; siehe auch andere Werke von Ross

Q36 Siehe dazu:„Psychologie des Börsenhandels“, Lars Tvede, Gabler, 1991, S. 70 f.

Q37 „Aktien-Trading“, Joe Ross / Mark Cherlin, Ross Trading Deutschland, 1999, S. 39

Q38 Siehe dazu beispielsweise: „Aktien-Trading“, Ross / Cherlin, Ross Trading Deutschland, 1999, S. 62 ff., ebenso seine anderen Werke

Q39 Ebenda, S. 62 f.

KAPITEL 1

Bevor es konkret wird

Kennen Sie den Spruch „Der Markt muss jetzt steigen, er kann nicht mehr weiter fallen, das ist unmöglich“? Kenner der Börse halten dagegen: „Der Markt muss gar nichts, können kann er alles, und unmöglich ist nichts.“

Trader, die bereits mehrere Jahre an der Börse erfolgreich tätig sind, werden bestätigen, dass die eigentliche harte Arbeit vor dem eigentlichen Akt, dem umgesetzten Kauf oder Verkauf, steht. Der Übersichtlichkeit halber kann man die notwendigen Vorarbeiten in drei Gruppen aufteilen:

Erstens:

das Erkennen seiner selbst und der Notwendigkeit eines Regelwerkes zum Handeln

Zweitens:

die Selektion der Märkte und die Frage nach der Art des Handels

Drittens:

das Erlernen des passenden Werkzeuges

Sie sollten sich als zunächst mit sich selbst beschäftigen, um zu verstehen, warum Sie so sind, wie Sie sind. Sie werden erfahren, was zu tun ist, um sich selbst zu zähmen. Bitte merken Sie sich: Ihr stärkster Gegner an der Börse sind Sie selbst. Erst wenn Sie sich selbst kennen gelernt haben, verstehen Sie den Markt. Der Markt hält Ihnen täglich, stündlich und minütlich einen Spiegel vor Augen.

In einem zweiten Schritt wird die Selektion der Märkte zum Thema gemacht. Nicht jeder Markt ist für Erfolg versprechendes Trading geeignet. Des Weiteren werden Sie sich mit der Frage beschäftigen, welche Ansprüche verschiedene Formen des Handels an Sie stellen.

Das zu Ihnen passende Werkzeug herauszufinden und zu lernen, richtig damit umzugehen, ist die dritte Aufgabe, der Sie sich stellen müssen, wenn Sie an der Börse auf Dauer erfolgreich sein wollen.

Punkt 1:
Das Erkennen Ihrer selbst und die Notwendigkeit
eines Regelwerkes zum Handeln

Der Feind in Ihnen

Wir leben heute in einer hoch entwickelten Gesellschaftsform. Sie ist sehr komplex und nicht naturgegeben (was viele noch heute hin und wieder vergessen). Wir müssen täglich etwas dafür tun, um sie zu erhalten. Unser heutiges Zusammenleben ist in seiner Vielschichtigkeit und seinen Anforderungen an jeden Einzelnen nicht mehr vergleichbar mit dem vor hundert oder noch mehr Jahren. Wir Menschen leben im Grunde immer schneller, immer vielschichtiger, wir arbeiten in wenigen Tagen mitunter ein Programm ab, wofür man früher noch Wochen oder Monate benötigte.

Doch sind wir im Vergleich zu unseren Vorfahren so anders geworden? Was ist es, was uns treibt, all das zu tun, was wir tun, und viel wichtiger noch: wie wir es tun?!

In unserem tiefsten Inneren unterscheiden wir uns von unseren Vorfahren von vor einer Million von Jahren eigentlich kaum. Noch immer ist unser Leben geprägt von der Erfüllung ureigener Bedürfnisse. Unser gesamtes Verhalten ist auf das Prinzip Ursache/Wirkung abgestellt. Wir tun etwas, weil wir uns davon etwas versprechen. Dieses Prinzip treibt uns voran, es motiviert uns, eine Handlung zu begehen. Wir essen, um vordergründig das Hungergefühl zu unterdrücken, wir arbeiten, um Geld zu verdienen, mit dem wir wiederum Bedürfnisse befriedigen können. Wir streben nach Bestätigung durch andere, wir bemühen uns, mit dazuzugehören. Wir halten uns an gesellschaftliche Regelnormen, um die Vorzüge einer funktionierenden Gesellschaft nutzen zu können. Es gibt auch Menschen, die bewusst gegen Normen verstoßen, jedoch ebenfalls mit einem Ziel, das am Ende mit dieser Aktion erreicht werden soll.

Nun sind gewisse Ursache-Wirkung-Mechanismen nicht nur dem Menschen eigen, auch Tiere folgen (vereinfacht) diesem Prinzip. Auf Grund einer geringer ausgeprägten – oder anderen – Intelligenz als bei einem Menschen sind diese Aktivitäten jedoch überwiegend auf die Bedürfnisbefriedigungen beschränkt, die dem eigenen Überleben und dem Erhalt der Art dienen. Bei uns Menschen laufen in etwa die gleichen Schemata ab, doch auf Grund unserer intellektuellen Fähigkeiten und den damit möglichen Emotionen erweitert sich das Spektrum unserer Verhaltensweisen auf eine ungeheure Bandbreite. Hier liegt die Ursache für unsere Einzigartigkeit, hier liegen aber auch die Ursachen für die Komplikationen, mit denen wir uns im zwischenmenschlichen Beziehungsgeflecht mitunter herumschlagen müssen.

Jeder von uns hat bestimmt schon des Öfteren erlebt, dass die Befriedigung unsere innersten Bedürfnisse, selbst wenn es sich nicht nur um die rudimentärsten und grundlegendsten Bedürfnisse handelt, mitunter nicht mit einem geordneten Zusammenleben innerhalb einer Gesellschaft vereinbar ist. Da Menschen aber auch hier nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung denken, haben sie sich Normen gegeben, haben sich diese auferlegt, um eine höhere Wirkung zu erzielen, nämlich den Nutzen dieses Zusammenlebens für sich selbst direkt und unmittelbar zu erhöhen. Wir haben Regelwerke (Gesetze, Verhaltensregeln) definiert, die ein Zusammenleben mit anderen Menschen nicht nur möglich machen, sondern zu unserem eigenen Erhalt, zur Verbesserung unseres Lebens und Lebensgefühls notwendig sind. Erst die Schaffung von Regeln und deren Akzeptanz durch die jeweiligen Individuen einer Gesellschaft machen das, was wir heute sind und worüber wir heute verfügen, möglich.

Mittlerweile sind fast alle Ebenen unseres Lebens durch Regelwerke abgedeckt, und viele nehmen wir gar nicht mehr als solche wahr. Doch auch die Grundlagen bildende Erziehung ist nichts anderes als die Weitergabe von Regeln, die ein Überleben möglich machen. Man sagt Ihnen: „Gehe nicht bei Rot über die Kreuzung!“ Diese Regel ist Ihnen verinnerlicht, sie läuft schon im Unterbewusstsein ab, und Sie halten sich daran, da Sie die möglichen Konsequenzen kennen. Man sagt Ihnen: „Im Restaurant isst man mit Messer und Gabel.“ Der Umkehrschluss wäre: Wenn Sie mit den Fingern essen, könnte es unter Umständen Ärger geben (es sei denn, Sie sitzen bei McDonald’s). Doch neben diesen trivialen und auf niedrigerer Ebene betrachteten Regeln gibt es auch größere, substantiell wichtigere, wie zum Beispiel Gesetze und geschäftliche und politische Verträge, die das Zusammenleben von Individuengruppen überhaupt regeln und kalkulierbar machen.

Warum akzeptieren und halten wir uns an Regeln? Warum gehen wir nicht einfach bei Rot über die Straße (viele tun es ja auch)? Warum essen wir mit Messer und Gabel? Warum stehen wir morgens auf und gehen zur Arbeit, wo wir doch noch müde sind? Aber auch folgende Fragen dürfen erlaubt sein: Warum führen wir nicht täglich Krieg mit irgendjemandem – Gründe, um etwas anzuzetteln, gibt es sicher genug. Was hindert uns daran, uns das aus den Supermärkten zu holen, was wir wollen, ohne den Gegenwert in Geld an der Kasse zu hinterlegen? Es ist ein Schutzmechanismus, es ist unser Prinzip zu denken in den Kategorien Ursache und Wirkung.

Wir wären aber keine Menschen, wenn wir uns nicht Nischen suchen würden, in denen wir zumindest einige der allgemein akzeptierten Regeln lockern oder ablegen können. Im Fußballstadion tauchen wir in der Masse unter und können zumindest einige Verhaltensnormen ablegen, ohne gleich am übergeordneten Ursache-Wirkung-Prinzip zu rütteln. Videospiele oder andere Freizeitspiele bieten uns Freiräume, in denen wir unsere von Natur aus gegebenen Aggressivitäten ausleben können, ohne gleich mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Die Palette an Beispielen ließe sich unendlich lang fortsetzen. Was ist es, was diese „Freiräume“, diese „Blasen“ im eng gestrickten Normennetz unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, eigentlich so erfolgreich macht? Es ist die Chance unterzutauchen, sich nicht direkt für eine Aktivität rechtfertigen zu müssen, anonym zu sein – in unserer heutigen Gesellschaft ein seltenes Gut.

Mitunter verlieren wir jedoch auch das Urteilsvermögen und erkennen nicht mehr, wann und wo die Grenzen des „Untertauchens“ und des „Sich-nur-allein-Rechenschaft-ablegen-Müssens“ liegen. Nur so lässt sich erklären, warum der Großteil der Marktteilnehmer an den Börsen wie in einem Kasino oder Videospiel agiert.

Hierfür kann es nur folgenden Erklärungsansatz geben: An der Börse fühlt sich jeder mehr oder weniger unbeobachtet und damit frei. Hier kann er tun und lassen, was er will. Zudem suggerieren Presse, Funk und Fernsehen ja nicht selten, wie einfach es angeblich ist, auf dem „Abenteuerspielplatz Börse“ Geld zu verdienen. Das Thema Börse wird verniedlicht und in die Ecke der Unterhaltung und des Zeitvertreibs geschoben. Die Ernsthaftigkeit dieses Themas wird oft unterbewertet.

Hier liegt das Grundproblem, die Ursache für fatale Misserfolge, die Sie unter Umständen teuer zu stehen kommen.

Haben Sie das Problem lokalisiert, stellt sich die Frage nach einer Lösung. Diese liegt in der Erarbeitung eines Regelwerkes, nach dem Sie Ihre Aktivitäten in der Welt des Kapitalmarktes steuern. Ähnlich wie im richtigen Leben, brauchen Sie auch an der Börse ein Korsett, das Ihre Emotionen und die daraus erwachsenden Impulse eingrenzt, bündelt und steuert. Sie brauchen einen Plan, der Ihnen sagt, wann Sie was und wie Sie es tun sollen. Nur diesmal fügen Sie sich damit nicht in eine Gesellschaft ein und erhalten diese, sondern Sie tun es für sich allein. Sie treten als Trader am Markt auf und schaffen sich ein Regelwerk, das Sie durch die Stürme der Börse führt.

Trading ist Arbeiten nach Plan

Trading kann eine sehr nervenaufreibende Aktivität sein. Jeder Marktteilnehmer, der bereits einige Erfahrungen im Trading gesammelt hat, wird bestätigen können, dass er bei aller Disziplin plötzlich von einer unüberlegten Handlung übermannt wurde, einer Handlung, die von seiner üblichen Handelsstrategie abgewichen ist. Hatte er Glück, gewann er infolge dieser „Eingebung“ mehr Geld, als er üblicherweise gewonnen hätte. Nicht selten vernichtet er aber aus Unachtsamkeit den (unter Umständen bereits angelaufenen) Gewinn. Im Nachhinein schüttelt man dann den Kopf und fragt sich, was eigentlich passiert ist.

Dauerhaft erfolgreiches Trading hat in der Regel wenig mit Intuition zu tun. Sicher, es gibt viele Marktteilnehmer, unter ihnen die größten Schwätzer ihres Metiers, die ihre tatsächlichen oder angeblichen Erfolge mit Intuition erklären. Intuition hilft, zweifellos, aber auf Dauer ist sie kein Garant für Erfolg. Dauerhafter Erfolg verlangt nach Kontinuität, nach einer straffen Systematik und nach einem Plan. Es gibt Händler, die auf Dauer erfolgreich sind und dennoch von sich behaupten, völlig planlos im Markt zu arbeiten. Hier kann man nur sagen: Entweder ist dieser Händler ein Aufschneider, oder, was viel häufiger vorkommt, er verfolgt eine Systematik, unter Umständen auch unbewusst. Unterhält man sich länger mit einem solchen Marktteilnehmer, erkennt man, dass er durchaus einem gewissen Regelwerk folgt. Und das ist nichts weiter als eine Systematisierung des Handels.

Trading-Bücher im Allgemeinen und Daytrading-Bücher im Besonderen erinnern meist an Bücher der Psychologie. Man kauft ein Buch über Trading und findet sich dann auf Seiten wieder, die von Geduld, Fleiß und Selbstkontrolle, von Flexibilität, Konzentration, Entschlossenheit und anderen herausragenden Tugenden sprechen, ohne die Trading nicht erfolgreich sein soll. Man ist geneigt, müde zu lächeln oder sein Geld zurückzufordern (je nach Mentalität). Aber irgendwann merkt man, dass die Autoren dieser Bücher Recht haben. Tatsache ist: Nicht der Markt macht den Fehler, sondern Sie machen ihn. Wenn Sie Geld verdienen, sind Sie es gewesen, nicht der Markt, der es Ihnen gab. Verlieren Sie Geld, waren das auch Sie. Nicht der Markt war es, der sich an Ihnen „rächen“ wollte. Nicht die Börse ist schuld daran, Sie haben Schuld, wenn es nicht so läuft, wie Sie es wollen. Der Markt ist absolut neutral, er gibt und nimmt. Vor dem Markt sind in der Regel alle gleich (Insider haben manchmal gewisse Vorteile). Erfolg an der Börse fängt bei Ihnen an, im Kopf und im Herzen. Wenn Sie sich im Griff haben, Ihre persönlichsten Verhältnisse geordnet haben und frei im Denken sind, haben Sie den halben Gewinn bereits in der Tasche. Glücksritter gibt es immer wieder. Der Spruch „Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln“ trifft auch an der Börse zu, kann aber nicht die Regel sein.

Eines der ältesten Klischees der Welt sagt: „Plane deine Arbeit – arbeite deinen Plan.“Q2 Trading ist harte Arbeit, also verlangt es nach einem Plan. Es gibt sicherlich viele Gründe, warum ein Handelsplan unbedingt notwendig ist, aber man kann sich auf zwei Gründe beschränken:

(1) Trading lässt meist wenig Zeit und Raum, während des Handels größere Überlegungen über das Für und Wider einer Positionierung anzustellen. Die Zeit drängt, sie sitzt Ihnen im Nacken. Sind Sie positioniert, und der Markt läuft gegen Sie, dann müssen Sie wissen, was zu tun ist – es geht um Ihr Geld, nicht um das anderer. Läuft der Markt in die gewünschte Richtung, müssen Sie auch dann wissen, was zu tun ist: Wann werden Gewinne realisiert, wo positionieren Sie Ihre Stopp-Kurse, und wie geht es weiter? Es werden unermüdlich Entscheidungen verlangt, auch solche, die Ihnen sagen, dass Sie sich vom Markt fernhalten sollten.

(2) Der zweite Grund ist der eigene Schutz vor Reizüberflutung und der damit verbundenen unüberlegten Handlung, zu der man sich dann und wann gerne hinreißen lässt (und die dann in der Regel viel Geld kosten kann). Der Markt bietet unendlich viele Gewinnmöglichkeiten, man kann nicht alle Möglichkeiten überdenken und planen. Somit ist es notwendig, Strategien parat zu haben, mit denen man sich wohl fühlt, mit denen man sich sicher fühlt. Wenn der Markt sich nicht so bewegt, wie Sie es wollen – das heißt, wenn der Markt Ihnen nicht das von Ihnen erwartete Einstiegssignal gibt -, dann bleiben Sie draußen, egal ob ein anderer Marktteilnehmer damit einen ordentlichen Batzen Geld verdient. Sie kommen schon noch zum Zuge.

Der Handelsplan sollte zunächst zwei Schwerpunkten Rechnung tragen: „Bleiben Sie lebendig“ und „Bleiben Sie im Wasser“.Q3 Der erste Schwerpunktes besagt: Bewahren Sie Ihr Kapital, und behalten Sie Ihre Würde.Q4 Finanzielle oder emotionale Schläge hält niemand dauerhaft aus. Ihr Selbstvertrauen wird untergraben, und Sie verlieren das Vertrauen zu sich und Ihren Entscheidungen. Damit verlieren Sie aber gleichzeitig Ihre Basis, Ihr Fundament, auf dem Sie stehen. Im Gegensatz zum außerbörslichen Leben, in dem auch entscheidungslose Menschen überleben können, weil ihnen Ihre Lebens- und Ehepartner, die Großfamilie oder die Gemeinschaft alle Entscheidungen abnehmen, werden diese an der Börse zweifellos untergehen. Wer an der Börse das Vertrauen zu seiner Entscheidung verliert, hat bereits komplett verloren und sollte sich aus dem Markt zurückziehen.

Finanzielle und emotionale Schläge sind aber nicht mit einfachen Verlusten gleichzusetzen. Verluste sind notwendig und ein fester Bestandteil des Geschäfts. Sie reinigen sozusagen die Seele des Händlers und halten ihn auf dem Boden der Tatsachen. Verluste sind die notwendigen Kosten des Geschäfts.

Der zweite Schwerpunkt soll mit einem Klischee aufräumen: dem großen Wurf, das Millionengeschäft zu landen. Trading ist für diese Art von Hoffnung das denkbar ungünstigste Element des Börsenhandels. Die Philosophie des Tradings ist nicht der Versuch, den großen Coup zu machen, sondern kontinuierlich Geld zu verdienen. Wenn Sie gut sind, verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt mit Trading. Der Vermögensaufbau obliegt eher dem traditionellen, strategischen Positionsaufbau. Um kontinuierlich alle sich bietenden Chancen nutzen zu können, müssen Sie im Markt sein. Sie gewinnen und verlieren ein wenig, aber Sie sind da, wenn es losgeht. Sie verschlafen nicht den Trade. Es gibt ein Sprichwort: „Wer keine Aktien hat, wenn es runter geht, hat auch keine, wenn es hoch geht.“ Abgewandelt auf das Trading lautet es: „Wer nicht im Markt ist, ist auch nicht da, wenn es losgeht.“

Trading ist ein Geschäft der kurzfristigen Chancen. Der Marktteilnehmer hat nicht den langfristigen Trade im Kopf, sondern jagt dem schnellen Geschäft nach: laden, zielen, feuern – und weg. Den Rest holen sich andere.

Als Trader planen und managen Sie Ihre Geschäfte. Dieser Plan umfasst alle wichtigen Komponenten, die für den erfolgreichen Abschluss eines Geschäfts notwendig sind. Ross und Cherlin gehen in Ihren Büchern so weit, dass sie sogar Informationen über Essens-, Trainings- und Schlafgewohnheiten in ihre Planung aufnehmen.Q5 Ihrer Ansicht nach sollte ein Plan alles enthalten, was einem hilft, ein erfolgreicher Trader zu werden. Ob nun Schlafgewohnheiten und Ähnliches in einem Trading-Plan enthalten sein müssen, sei dahingestellt,F2 doch Punkte wie Profitziele und höchstmögliche Verluste pro Trade sind ein Mindestmaß.

Nun zu den Verlusten. Viele Trader haben eine klare Vorstellung von dem Höchstbetrag, den sie bereit sind zu verlieren. Ist dieser Betrag erreicht, beenden sie das Trading. Mitunter setzen sie dann auch noch einige Tage mit dem Handeln aus, sie nehmen eine Aus-Zeit. Sie werden sich nun fragen, ob das sinnvoll ist. Könnte man nicht in dieser Zeit versuchen, die Verluste wieder auszugleichen? Sicher, man kann. Aber ob es funktionieren wird, ist fraglich. In der Regel setzen Sie sich unter einen zusätzlichen Druck, Sie wollen es erzwingen. Und schon sind Sie da, wo wir nicht hinwollen: Das Ego hat Sie wieder. Gekränkte Eitelkeit, das Nicht-akzeptieren-Wollen von Verlusten, der Wunsch, es dem Markt doch noch zeigen zu wollen, wer der Bessere ist. Kurzum: der direkte Weg in den Ruin.

Profitziele sind eine indirekte Belobigung und besonders im Daytrading sinnvoll. Hier sollte man sie sich zunächst niedrig setzen. Beispielsweise könnte man ein tägliches Profitziel von 500 Euro nach Abzug aller Kosten anstreben. Sind diese erreicht, beendet man den Tag und kann sich in der Gewissheit wiegen, an diesem Tag sein Ziel erreicht zu haben. Ein solches Ziel verschont Sie auch davor, den Rest des Tages noch irgendwelche „Dummheiten“ zu begehen, die den angelaufenen Gewinn wieder vernichten. Mit einem Profitziel lösen Sie auch ein weiteres Problem: den inneren Drang, den ganzen Tag handeln zu müssen. Welchen sinnvollen Grund gibt es, stundenlang vor dem Schirm zu sitzen und dann durch angestauten Aktionismus einen großen Fehler zu begehen? Keinen. Die Aufmerksamkeit eines Menschen ist nicht immer zu jeder Tageszeit gleich hoch, denn er baut über den Tag hinweg ab. Ebenso ist der Markt nicht über den ganzen Tag hinweg gleich. Die Struktur ändert sich: Mal ist es ein Trendmarkt, dann wechselt er plötzlich in einen Range-Markt hinein, um dann zum Ende hin für gewöhnlich wieder eine Trendrichtung einzuschlagen.F3 In der Regel liegen nicht jedem Menschen alle Marktphasen. Der eine handelt bevorzugt Ausbrüche und hat seine Stärken somit in Trendmärkten. Andere handeln gern antizyklisch und bevorzugen somit Range-Märkte. In der Regel weisen Märkte in „normalen“ Zeiten eine Tendenz dahingehend auf, ein bestimmtes Strukturverhalten in bestimmten Zeiträumen an den Tag zu legen. So können sie in den ersten Handelsstunden ein ausgeprägtes Trendverhalten aufweisen, verharren dann in der Mittagszeit, bis zur Eröffnung der Wall Street, in einer mehr oder weniger engen Range, um dann gegen Handelsende wieder eine bestimmte Trendrichtung einzuschlagen. Kann man mit der Zeit solche Phasen lokalisieren, kann sich der Händler entsprechend anpassen.

Ihr Trading-Plan sollte aber noch weitere Fragen berücksichtige, beispielsweise: Welche Märkte möchte ich handeln? Unter welchen Umständen (Kurskonstellationen) gehe ich in den Markt? Wie hoch muss das Chance-Risiko-Verhältnis sein, bevor ich mich positioniere? Nach wie vielen Punkten soll der Stopp-Kurs greifen? Wie werden Trailing-Stops angepasst?F4 Wann steige ich aus dem Geschäft aus? Und: Wie erfolgt der Wiedereinstieg?

Der inhaltlicher Schwerpunkt eines Trading-Planes, quasi das Herzstück, sollte jedoch Regeln enthalten, die nach folgendem Muster gegliedert sind:

Ich kaufe einen Kontrakt/eine Aktie bei einem Stand von x Punkten, da ich erwarte, dass der Kontrakt/die Aktie aus seinem/ihrem aktuellen Staubereich nach oben hin ausbricht. Der Sicherungs-Stopp wurde positioniert. (Das ist die Erwartung des Marktteilnehmers, deshalb hat er gekauft!)

Was mache ich, wenn der Kontrakt/die Aktie in die gewünschte Richtung ausbricht und wieder zurückfällt?

Was mache ich, wenn der Kontrakt/die Aktie in die gewünschte Richtung ausbricht, jedoch wieder zurückfällt, meinen Stopp-Kurs aktiviert und sich dann innerhalb des Staubereiches hält?

Was mache ich, wenn der Kontrakt/die Aktie in die gewünschte Richtung ausbricht, dann jedoch dreht, meinen Stopp-Kurs auslöst und sich weiter in die entgegengesetzte von mir erwartete Richtung bewegt?

Was mache ich, wenn der Kontrakt/die Aktie in die gewünschte Richtung ausbricht, sich auch weiterhin in die richtige Richtung bewegt, allerdings mein Kursziel nicht erreicht?

Was mache ich, wenn mein Kursziel erreicht wird?Q6

Des Öfteren wird zusätzlich die Führung eines Trading-Tagebuchs empfohlen. Hier zeichnen Sie Ihre Schritte auf, die Bedingungen, die Sie dazu veranlasst haben, und Ereignisse, die Ihnen aufgefallen sind und die Sie bewegt haben. Es ist keine Zeitverschwendung, sondern es bringt Kontinuität in Ihr Handeln. Sie sind noch näher am Markt und formulieren Gedanken zusätzlich aus. Der viel größere und somit wohl entscheidende Vorteil einer solchen Vorgehensweise ist aber die Tatsache, dass Sie sich über einen gewissenhaft geführten Trading-Plan und ein täglich aktualisiertes Tagebuch eine Systematik angewöhnen, mit der Sie einen Leitfaden in der Hand halten werden, der Sie durch das tägliche Geschäft führen wird. Jack D. Schwager empfiehlt in seinem Buch „Technische Analyse“ folgende Schwerpunkte für ein Handelstagebuch:

1. Grund des Trades:

Auf längere Sicht gesehen kann diese Information dem Spekulanten helfen herauszufinden, ob eine seiner Handelsstrategien besonders zu Gewinnen oder Verlusten neigt.

2. Entwicklung des Trades:

Diese wichtige Hintergrundinformation ist für die Bewertung jedes Trades notwendig.

3. Die Lehre aus dem Trade:

Der Spekulant sollte die falschen oder richtigen Entscheidungen im Verlauf des Trades einzeln aufführen. Der bloße Akt, eine niedergeschriebene Aufzeichnung aufzubewahren, kann dem Trader sehr dabei helfen, vergangene Fehler nicht zu wiederholen – insbesondere dann, wenn wiederholte Fehler mit Großbuchstaben und mehreren Ausrufezeichen gekennzeichnet werden.

Das Trading-Tagebuch sollte regelmäßig durchgesehen werden, um solche Untersuchungen zu verstärken. Nach einer Weile kann diese Vorgehensweise dazu dienen, wiederholt begangene Fehler zu vermeiden.Q7

Punkt 2:
Die Selektion der Märkte und die Frage
nach der Art des Handels

Der Markt…

…ist das Schlachtfeld, auf dem sich der Trader zu bewähren und auf dem er sich den anderen Marktteilnehmern zu stellen hat. Deshalb soll an dieser Stelle über den Markt im Allgemeinen und im Besonderen gesprochen werden.

Joe Ross widmet sich in seinen Strategiebüchern diesem Thema auf eine sehr interessante Weise. Er sagt…

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das ist der Markt.Q8

Und er hat Recht: Das ist der Markt. Hier treffen Angebot und Nachfrage aufeinander und ringen um „Bodengewinne“. Der Chart ist dabei nur die Landkarte, oder besser gesagt, die Gefechtsfeldkarte, auf welcher der Verlauf des Kampfes nachgezeichnet wird. Hier lassen sich „Widerstandsnester“ (Widerstände) und „Verteidigungslinien“ (Unterstützungen) finden, hier zeichnen sich „Rückzugsgebiete“ und „Kesselschlachten“ (Schiebezonen und Staubereiche) ab. Der Kursverlauf eines Börsenwertes zeichnet sozusagen das Reiz-Reaktions-Schema der Marktteilnehmer nach, deren Einzelverhaltensweisen in der Gesamtheit wieder zu einer massenpsychologischen Gesamtverhaltensweise gebündelt werden.

Das auffallendste Phänomen der Märkte ist, dass sich ihre Struktur in allen Zeitebenen ähnelt. Das ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich das Ringen zwischen Angebot und Nachfrage auf allen zeitlichen Ebenen nach dem gleichen Prinzip abspielt. Somit lassen sich im Grunde nahezu alle Techniken, die im klassischen Sinne auf Tagescharts angewandt werden, auch im kürzeren Zeitrahmen (auf Minutenbasis) nutzen. Kleinere Anpassungen auf Besonderheiten sind zwar auf jeden Fall notwendig, sollten aber doch rasch verinnerlicht werden. Hierzu zählt beispielsweise das relativ hohe Volatilitätsverhalten des Marktes auf Minutenbasis (im Verhältnis zu den sich ausbildenden Formationen und Kursmustern), das in der Regel deutlich vom „Intraday“-Maßstab abweicht und somit hohen Einfluss auf die Arbeit mit Stopp-Kursen und andere Absicherungsvarianten hat.

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FDAX auf Zehn-Minuten-Basis. Der Unterschied zu einem Tageschart ist auf den ersten Blick kaum feststellbar. Lediglich die hohe Volatilität fällt auf.

Quelle: Money-Line

Ein weiterer Unterschied besteht in der Bedeutung und Nachhaltigkeit von Kursformationen bzw. Handelssignalen, von Widerständen und Unterstützungen, die generiert werden. Je weiter der Zeithorizont, desto nachhaltiger bzw. bedeutender sollte auch ein Signal bzw. eine Formation oder Formationsbegrenzung sein. So hält ein Trader entsprechende Marken in einem Fünf-Minuten-Chart für wichtiger als in einem Ein-Minuten-Chart und behandelt diese Marken auf einem Tageschart mit höherem Respekt als auf einem Stundenchart. Der Grund liegt in der Berücksichtigung der verschiedenen Anlagehorizonte der Marktteilnehmer, die sich in den unterschiedlichen Zeitebenen tummeln. So arbeiten in erster Linie die kurzfristig orientierten Daytrader mit Charts auf Tick- oder Minutenbasis, während sich mittelfristig orientierte Trader eher an einem Tageschart orientieren. Nimmt man Bezug auf die oben genannte Metapher zur Militärpraxis, so haben auch Gefechte, die mit Regimentern geführt werden, in der Regel eine höhere strategische Bedeutung, als das bei Scharmützeln in Gruppenstärke der Fall ist.

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FDAX auf Tagesbasis

Quelle: Money-Line

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FDAX auf Wochenbasis

Quelle: Money-Line

Interessant wird es, wenn Widerstands- bzw. Unterstützungsmarken verschiedener Zeithorizonte zusammentreffen. Lässt sich z.B. in einem Wochenchart eine Unterstützung identifizieren, so hat diese selbstverständlich eine große Bedeutung im Tages- und Minutenbereich. Umgekehrt werden kurzfristige Unterstützungen, die im Minutenchart auftreten, nicht immer auch im Tages- und Wochenbereich bestätigt.

Durch diese unterschiedliche Gewichtung der Formationen und Kursmuster wird jedoch deutlich, dass der Trader durchaus den Gesamtmarkt mit seiner übergeordneten Trendrichtung im Hinterkopf haben muss. Die Kenntnisse von wichtigen Widerständen und Unterstützungen, übergeordneten Formationen oder unmittelbar bevorstehenden Handelssignalen im Tageschart sind es, die ein wichtiges Gerüst für erfolgreiches Trading bilden und Entscheidungshilfen im Zusammenhang etwa mit der Positionsgröße liefern.

Wie wichtig die Kenntnis der charttechnischen Großwetterlage ist, wird besonders in den, für das Daytrading wichtigen, „Hit and Run“-Strategien deutlich. Machen Sie sich nichts vor: Die Durchschnitts-Trader (und erst recht der Daytrader) bewegen in der Regel nicht den Markt. Sie sind eher wie die Grenadierfische, die an einem Haifisch hängen und ihm überallhin folgen, um etwas von seiner Beute zu erhaschen. Trader sind Trittbrettfahrer, keine Mover! Demnach ist es wichtig, sich ein Gefühl dafür zu verschaffen, wie die Struktur der übrigen Marktteilnehmer ist. Märkte, in denen sich auch die „Großen“ tummeln, sind für das Trading/Daytrading mitunter besser geeignet als Märkte in denen die „Zocker“ unter sich sind. Hier sind die Bewegungen nur sprunghaft, unzuverlässig und ohne Bewegungsstabilität. Große Marktteilnehmer dagegen bringen Tendenz in die Bewegung und kümmern sich um den „großen Brocken“, doch fällt auch genug für den „kleinen“ Trader ab.

Welche Gruppe dominiert den Markt?
Und wie steht es mit der Liquidität?

Man kann die Marktteilnehmer in zwei Gruppen unterteilen: in die Gruppe der institutionellen Akteure und in die Gruppe der Privatanleger. Eine Unterteilung in diese zwei Gruppen ist notwendig und sinnvoll, da das Anlageverhalten beider Gruppen zum Teil unterschiedlich ist und somit unterschiedliche Auswirkungen auf das Kursverhalten zu erwarten sind. Dies wird besonders deutlich, wenn man die Gültigkeit von Chartmarken, besonders von Widerständen und Unterstützungen, betrachtet. Auf diesen Sachverhalt geht das Buch an späterer Stelle näher ein.

In hochliquiden Indizes bzw. Einzelaktien bewegen sich bevorzugt institutionelle Anleger wie Fondsmanager und andere volumenstarke Vermögensverwalter. Zahlenmäßig können hier durchaus die Privatanleger dominieren, aber kursbewegende Aktivitäten sollten hier in erster Linie durch die institutionellen Marktteilnehmer verursacht werden. Nur diese Gruppe verfügt über ausreichend Kapital und Aktienmasse, um anhaltende Bewegungsschübe zu bewirken.

Wenig liquide Märkte und Einzeltitel werden dagegen von institutionellen Anlegern gemieden; so dominieren hier in der Regel Privatanleger. Um es auf den Punkt zu bringen: Die international bekannten Standardwerte-Indizes, wie der deutsche DAX 30, aber auch der EURO STOXX 50, der US-amerikanische Dow Jones, der S&P 500 Index und andere, sind institutionell dominierte Märkte. Der neue TecDAX ist dagegen in erster Linie durch Privatanleger dominiert, aber auch Standardwerte aus dem breiteren Umfeld des deutschen bzw. europäischen Marktes. Hier ist die Liquidität in der Regel sehr gering.

Für erfolgreiche Trader, speziell für Daytrader, ist die Frage nach ausreichend hoher Liquidität jedoch von extremer Bedeutung. Stellen Sie sich einmal den Alptraum vor, Sie möchten eine Position in einem Wert aufbauen, der für Sie interessant erscheint, und bekommen schon eine unbefriedigende Ausführung, weil Sie auf mangelndes Angebot gestoßen sind. Noch schlimmer wird es, wenn Sie verkaufen müssen, weil Ihr Stopp-Kurs erreicht wurde, und Sie keinen Käufer auf akzeptablem Kursniveau antreffen. Hier entstehen unter Umständen (Zusatz-)Verluste, die bei ausreichender Liquidität nicht hätten anfallen müssen.

Institutionell dominierte Märkte sind in der Regel liquider als privat dominierte Märkte oder Einzelwerte. Die Praxis zeigt jedoch, dass es auch Phasen geben kann, in denen selbst diese Märkte höchst illiquide werden. In solchen Fällen muss man dann ernsthaft überlegen, ob es nicht mehr Sinn macht, völlig dem Markt fern zu bleiben.

Haben Sie sehr liquide Märkte oder Einzelwerte ausgesucht, rufen Sie sich noch einmal in Erinnerung: Nicht Sie machen die Märkte, es sind weitaus größere Marktteilnehmer, welche die Tendenzen vorgeben. Unsere Aufgabe besteht darin, deren Aktivitäten, die sich in Kursveränderungen niederschlagen, rechtzeitig und vor allen Dingen richtig zu erkennen und für sich selbst auszunutzen. Bedenken Sie bitte: Große, institutionelle Marktteilnehmer haben in der Regel andere Anlageinteressen als Trader. Sie investieren längerfristig und schneiden keine Einzelpunkte. Dieses Feld belassen sie Ihnen. Und hier versuchen Sie sich Ihren Teil zu holen.

Mitunter fällt auf, dass marktdominierende Investoren bevorzugt technische Marken (Widerstände bzw. Unterstützungen) anhandeln, um diese zu testen. Das Motiv ist die Suche nach Stopp-Kursen, die dort eventuell durch andere Marktteilnehmer positioniert wurden und dann bei „Aktivierung“ eine Tendenzbeschleunigung hervorrufen könnten, in die Erstere ihre „Ware“ einfließen lassen können. Stellen Sie sich bitte Folgendes vor:

Sie sind Händler einer großen Bank und haben einen großen Bestand an Aktien, die Sie verkaufen müssen. Um diesen Verkauf halbwegs „schmerzfrei“ über die Bühne zu bekommen, benötigen Sie eine hohe Nachfrage. Eine Möglichkeit, diese zu „provozieren“, ist zunächst eigene Nachfrage. Befindet sich der Kurs nahe einer Widerstandsmarke, liegt es nahe zu versuchen, diese Widerstandszone anzuhandeln. Liegen dort Stopp-Orders von Marktteilnehmern, die in diesem Markt leerverkauft haben, sollten diese bei Erreichen des Widerstandes einen sprunghaften Anstieg an Nachfrage bewirken, in die Sie dann Ihre bereits reichlich vorhandenen Aktienbestände hineinverkaufen können. Je nachdem, wie stark diese Nachfrage sich entfaltet, könnte es zu einem klassischen Ausbruch kommen, dem sich eine noch weitaus lukrativere Bewegung anschließt. Reicht die erwartete Nachfrage jedoch nicht aus, um zu weiteren Kursanstiegen zu führen, wird der Ausbruchsversuch misslingen, und es kommt in der Regel zu einer heftigen Gegenbewegung, da Sie dann in den sauren Apfel beißen und Ihre Stücke verkaufen müssen, was zu einem Angebotsdruck führen wird. (Im Falle einer großen leerverkauften Position geht das „Spiel“ in die andere Richtung.)

Dieses Handelsverhalten wird von Tradern/Daytradern sehr gern ausgenutzt. Sie suchen sich vor Erreichen der technischen Marke einen Einstiegspunkt, von dem aus sie noch einen guten Schnitt vor Erreichen der technisch interessanten Marke machen können. Glückt der Ausbruch über bzw. unter die technische Marke (Widerstand/Unterstützung), sind sie auf jeden Fall dabei. Misslingt er, kann der Trade unter Umständen bei einem guten Risikomanagement noch mit einem leichten Profit oder zu null abgeschlossen werden. An diesem Beispiel sehen Sie, dass es sehr wichtig ist, sich über die Struktur der Marktteilnehmer in „Ihrem“ Markt Gedanken zu machen und deren bevorzugte Strategien zu erkunden. Denn merken Sie sich bitte eins: „Große“ Marktteilnehmer verfolgen ein „großes“ Ziel, sie kleckern nicht. Das „Punkteschnippeln“ überlassen sie den Tradern/Daytradern, und genau hier liegt Ihre Chance.

Wahl der Märkte und der Ausstattung

Welche Märkte eignen sich für das Trading?

Diese Frage impliziert bereits die Feststellung, dass nicht alle Märkte gleichermaßen für das Trading geeignet sind. Vor Beantwortung dieser Frage müssen Sie sich jedoch zunächst Klarheit darüber schaffen, welche Art von Trading Sie durchführen wollen. Ist Ihr Ziel das schnelle Daytrading, werden die Anforderungen an die jeweiligen Märkte höher, als es bei Positions-Trading der Fall ist. Aber auch für Positions-Trading werden die Anforderungen an die jeweiligen Märkte hoch sein. Die geringsten Anforderungen hinsichtlich Liquidität und Volatilität stellen Sie an Märkte, wenn Sie als Investor, also Langfristanleger, agieren.

Märkte für das Daytrading

Die meisten Märkte sind nicht oder nur eingeschränkt für das Daytrading geeignet. Eine wesentliche Bedingung ist die Liquidität. Fehlt diese, und kommen Kurse mehr oder weniger „zufällig“ zustande, ist dieser Markt völlig ungeeignet. Es gibt Märkte, die über den Chart ein hervorragendes Trendverhalten aufweisen, jedoch nur einen sporadischen Umsatz an Kontrakten/Wertpapieren haben. Hier nutzt der beste, intakteste Trend nichts, denn dieser Markt ist lediglich für Investoren, Hedger und Spieler geeignet, nicht aber für ernsthafte Trader. Man kann es nicht oft genug hervorheben: Nur eine hohe Liquidität garantiert, dass der Trader jederzeit mit einem akzeptablen Risiko aus dem Markt herauskommt bzw. seine Position drehen kann. Eine hohe Liquidität sollte auch das SlippageF5-Risiko klein halten. Was nutzt ein Markt, bei dem die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs überproportional groß ist? Selbst bei hochliquiden Aktien im DAX-Index (deutsche Standardwerte) kann es manchmal vorkommen, dass zwischen Geld- und BriefkursF6 eine Spanne von einem halben Prozentpunkt liegt.