Doris Iding
DIE ANGST,
DER BUDDHA
UND
ICH
Impressum
Umschlaggestaltung von STUDIO LZ, Stuttgart
unter Verwendung einer Zeichnung von
Shutterstock/Manju Mandavya.
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Die Erstausgabe dieses Buches erschien 2013
bei der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München.
© 2021, nymphenburger in der
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-96860-503-6
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
Mögen alle Wesen frei sein von Angst
Mögen alle Wesen glücklich sein
Der Mensch gleicht einem Gästehaus.
Jeden Tag neue Gesichter.
Augenblicke der Freude, der Niedergeschlagenheit,
der Niedertracht, alles unerwartete Besucher.
Heiße sie willkommen,
selbst den puren Ärger,
der die Einrichtung deines Hauses
kurz und klein schlägt.
Vielleicht räumt er dich leer für
eine neue Freude.
Behandle jeden Gast respektvoll.
Den finsteren Gedanken, die Scham,
die Bosheit, begrüße sie mit einem Lachen
an der Tür und bitte sie hinein.
Danke jedem für sein Kommen,
denn sie alle haben dir etwas
Wichtiges mitzuteilen.
DSCHALAL AD-DIN AL-RUMI
(Persischer Mystiker, Dichter und Sufi-Meister)
Inhalt
Vorwort
Teil 1
Aufgewacht!
Das eigene Leben unter die Lupe nehmen
Die Siebenmeilenstiefel ausziehen
Boden unter den Füßen
Auf neuen Wegen wandeln
Wiedersehen mit dem Buddha
Auf Tuchfühlung mit der Angst
Die Leiche im Wald
Mara, der Gott des Bösen
Der Mönch und die Angst
Der Buddha und Mara
Gesunde Angst – ein überlebenswichtiges Gefühl
Die Angst als Triebfeder
Jede Zeit hat ihre Ängste
Jeder Mensch hat Angst
Verschiedene Formen der krankhaften Angst
Zunahme von Ängsten
Der Flug
Der Buddha, der Schmerz und der Weg aus dem Leid
Die erste Edle Wahrheit: Leben ist Leid
Die zweite Edle Wahrheit: Es gibt Ursachen für das Leid
Die dritte Edle Wahrheit: Es gibt ein Ende des Leidens
Die vierte Edle Wahrheit: Es gibt einen Weg aus dem Leid
Sei dir selbst ein Licht auf dem Weg aus dem Leid
Mit der Hilfe des Buddha die Angst meistern
Im Körper ankommen
ACHTSAMKEIT ENTWICKELN
Ein Feld der Achtsamkeit aufbauen
Achtsames Erden
Die Atmung vertiefen
MITGEFÜHL ENTWICKELN
Der Kampf gegen mich selbst
Zulassen, was ist
GEDULD KULTIVIEREN
Mit Geduld Gewohnheiten erkennen
VERGÄNGLICHKEIT ANERKENNEN
Der Tod von Rumirah
Die Vier Grundlagen des achtsamen Wandels
Erkennen, was ist
In den Spiegel schauen
Durch Musik ins Hier und Jetzt
Die eigenen Gefühle wahrnehmen
Drei Gefühlskategorien
Gedanken erkennen
Nach Hause kommen
Die heilende Wirkung
des reinen Bewusstseins
Im Kino
Alles braucht Zeit
Ein gesundes Ich und das reine Bewusstsein
Teil 2
Die Achtsamkeit, der Mut und ich
Der Achtstufige Pfad
Traumata und ihre Auswirkungen
Die eigene Wunde heilen
Formen von Traumata
Auswirkungsbereiche von Traumafolgestörungen
Mit Narben leben
Heilung durch eine sanfte Praxis
Ein Daueralarm im Körper
Dem eigenen Körper zuhören
Schwierigkeiten im Umgang mit Traumata
Trauma und Meditation
Ein kleiner, wertvoller Werkzeugkasten
Das 7-Minuten-Versprechen
Kein Richtig und kein Falsch
Seien Sie gut zu sich selbst
Herausfordern statt überfordern
Es immer wieder tun
Atemzug für Atemzug
Alles was ist, darf sein
Würdevoll Abschied nehmen!
Zusammenfassung der wichtigsten Tipps
Anhang
Der Buddha und die Neurowissenschaft
Vorbereitende Schritte für eine Atemübung und eine Meditation
Feines Atmen zur Beruhigung des Geistes
Sankalpa finden
Nachwort
Weitere Informationen zur Autorin und Kontaktadresse:
Literatur
Vorwort
Wenn du anfängst, dich niedergeschlagen zu fühlen,
dann fängst du an, dir selbst zu helfen,
dann machst du dich in dir heimisch.
CHÖGYUM TRUNGPA
Seitdem dieses Buch im Jahr 2013 erschienen ist, erhalte ich Leserbriefe von Männern und Frauen, die mit Ängsten zu kämpfen haben. Viele von ihnen fühlten sich durch die Beschreibung meiner eigenen Angsterkrankung erstmalig in der Tiefe verstanden. In sehr persönlichen Mails und Telefonaten baten sie mich um Übungen, die sie auf ihrem Weg aus der Angst stärken und unterstützen können.
In dieser erweiterten Version dieses Buches komme ich den Bitten meiner Leserinnen und Leser nach und stelle im zweiten Teil des Buches viele Übungen vor, die Menschen darin unterstützen können, besser mit kleinen oder chronischen Ängsten klarzukommen oder sie möglicherweise sogar vollkommen zu überwinden. Dass die Übungen wirksam sind, kann ich aus eigener Erfahrung – und auch aus der Erfahrung meiner Kursteilnehmer – bestätigen. Jede einzelne Übung wirkt! Es gibt einen Haken: Sie wirken dann, wenn sie regelmäßig gemacht werden. Gemäß dem Motto: »Wer wenig übt, wird wenig ernten. Wer viel übt, wird viel ernten.« Die Übungen können idealerweise nur dann ihre tiefe Wirkung erzielen, wenn sie regelmäßig – und im Idealfall sogar täglich – ausgeübt werden. Die Ausdauer spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Wir scheitern häufig nicht daran, Übungen über einen langen Zeitraum zu machen, weil wir zu faul, zu dumm oder zu ängstlich sind. Wir bleiben nicht dran, weil wir glauben, dass sich Veränderungen im Handumdrehen einstellen müssten. Passiert dies nicht, glauben wir, dass es entweder an uns liegt oder aber die Übungen nichts taugen. Das ist häufig aber nicht der Fall. Dranbleiben lautet hier das Zauberwort. Und wissen Sie was?! Dranbleiben kann man lernen und dann maßgeblich davon profitieren. Glauben Sie mir! Ich habe es selbst erfahren auf meinem Weg in die innere Freiheit.
Anfangs mag es Überwindung kosten, sich immer und immer wieder hinzusetzen, um achtsam zu atmen, Verhaltensweisen zu reflektieren, den Körper bewusst zu spüren oder die Unterkiefer zu lockern. Aber ich kann Ihnen versprechen, dass sich die Mühe lohnt! Mit der Zeit werden Sie sich freier, wohler und selbstsicherer fühlen. Die Zeiten, in denen Sie sich von den Ängsten übermannt fühlen, werden kürzer. Die Abstände, in denen Sie das Gefühl haben, Herrin oder Herr im eigenen Haus bzw. Kopf und Körper zu sein, werden länger. In diesen Zeiten werden Sie vielleicht erstmals in Ihrem Leben innere Freiheit erfahren und genießen.
Im zweiten Teil des Buches werde ich weniger über meinen persönlichen Weg erzählen, kann aber so viel sagen, dass die vielen Übungen hier im Buch mich in den letzten Jahren intensiv begleitet haben. Auch die buddhistische Psychologie, Traumasensibles Yoga und die Achtsamkeit haben mir dabei sehr geholfen, mich mehr und mehr ins Hier und Jetzt zu entspannen. Auch heute mach ich viele dieser Übungen regelmäßig, um in meiner Mitte zu bleiben, bzw. in sie zurückzukehren, falls ich sie verloren habe. Mein Weg dorthin war kein einfacher. Ich muss auch heute immer wieder sehr auf mich aufpassen, um nicht in alte Denk- oder Verhaltensmuster zurückzufallen. Es war ein langer Weg, die Ignoranz meinen Körpersignalen gegenüber zu erkennen, meine Achtsamkeit immer wieder umzulenken und darauf zu achten, dass nicht Ängste meine Entscheidungen dominierten, sondern mein neu gewonnenes Vertrauen in die göttliche Fügung. Trotzdem bin ich diesen Weg gerne gegangen, weil sich jeder Schritt in die richtige Richtung gut anfühlt und ich mir heute so nah bin, wie nie zuvor in meinem Leben. Heute wird mein Leben geleitet von einem Gefühl der inneren Führung und nicht von der Angst. Was für ein großartiger Perspektivenwechsel.
Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Sie von all den Übungen profitieren würden.
Ich wünsche Ihnen viel Freude, Geduld und Zuversicht.
Herzlich
Doris Iding