Copyright: © Junfermann Verlag, Paderborn 2014
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Covergestaltung / Reihenentwurf: Christian Tschepp
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Satz & Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn
Alle Rechte vorbehalten.
Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2014
ISBN der Printausgabe: 978-3-95571-032-3
ISBN dieses eBooks: 978-3-95571-033-0 (EPUB), 978-3-95571-308-9 (PDF), 978-3-95571-307-2 (MOBI)
(Aus der Schweiz)
Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein Weg von vielen; sie ist weder der richtige noch der falsche. Nehmen Sie aus der Fülle des Angebotenen bitte nur das, was Sie als Bereicherung erleben, und bleiben Sie gleichzeitig offen für das, was Ihnen noch sperrig erscheint.
1 „Keine Zeit“ heißt: Anderes ist mir wichtiger. (Reinhard K. Sprenger)
Was ist Ihnen in Ihrem Leben wirklich wichtig? Schauen Sie doch einmal genau hin: Wozu entschließen Sie sich leichten Herzens, was setzen Sie ganz konkret um? Und was schieben Sie eher vor sich her?
2 Gewalt kommt von dem Glauben, dass andere Menschen unsere Schmerzen verursachen und dafür Strafe verdienen. (Marshall B. Rosenberg)
Denken Sie auch manchmal, andere trügen „Schuld“ an Ihrem Leid? Andere Menschen lösen manchmal Schmerz aus, doch die eigentliche Ursache des Schmerzes ist die Art, wie wir etwas bewerten und beurteilen. Unterscheiden Sie heute einmal Gefühlsauslöser (die andere Person) und Gefühlsursache (das eigene Denken, die eigenen Erfahrungen).
3 Anderen Vorwürfe zu machen und sie zu bestrafen sind oberflächliche Ausdrucksformen von Ärger. (Marshall B. Rosenberg)
Sie ärgern sich gerade und sehen die Schuld beim anderen? Dann halten Sie einen kurzen Moment inne und besinnen sich auf Ihr momentanes Gefühl. Welches Gefühl war kurz vor dem Ärger präsent? Schrecken, Angst, Irritation, Schmerz? Was brauchen Sie jetzt? Sicherheit, Klarheit, Orientierung, Empathie?
4 Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen. (Erich Kästner)
Hören Sie manchmal den Unmut und den Ärger von anderen? Wenn es Ihnen gelingt anzuerkennen, das nicht Sie der Grund dafür sind, und wenn Sie auch noch die Gefühle und Bedürfnisse dieses in Not geratenen Menschen sehen, kann das der erste Schritt sein, gemeinsam etwas Schönes zu entwickeln.
5 Bevor wir uns [z. B.] mit Bandenkriminalität und deren Ursachen beschäftigen, ist es wichtig, dass wir uns von dem befreit haben, wozu wir erzogen worden sind, und dass wir aus einer inneren Haltung unserer eigenen Wahl heraus handeln. (Marshall B. Rosenberg)
Forderungen und Verbote kommen selten gut an. Besonders sensibel reagieren hier Menschen, die sich eher am Rand der Gesellschaft sehen. Um gegenseitigen Respekt zu erzeugen, hilft eine Haltung der Gleichwertigkeit. Welchen Menschen könnten Sie heute mit mehr Verständnis und Respekt begegnen?
6 Die meisten von uns haben die Sprache des „Herrschens und Beherrscht-Werdens“„ gelernt und können folglich zehn Synonyme für eine Abstempelung wie „dumm“ nennen. Doch unsere Fähigkeit, Gefühle sprachlich auszudrücken, reicht meist über die Wörter „gut“ oder „schlecht“ nicht hinaus. (Marshall B. Rosenberg)
Trainieren Sie einmal eine Woche lang Ihr Gefühlswörterrepertoire. Wie? Schreiben Sie jeden Abend fünf Minuten lang auf, was Sie empfinden bzw. im Verlauf des Tages empfunden haben. Versuchen Sie, auch für feinere Gefühlsnuancen passende Worte zu finden.
Anregungen für Gefühlswörter finden Sie übrigens am Ende dieses Buches.
7 Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist: Beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen an diesem Tag eine Freude machen könne. (Friedrich Nietzsche)
Möchten Sie heute jemandem eine Freude machen? Entscheiden Sie jetzt, ob Sie das möchten. Und dann tun Sie es! Tatsächlich.
8 Das größte Übel, das wir unseren Mitmenschen antun können, ist nicht, sie zu hassen, sondern ihnen gegenüber gleichgültig zu sein. Das ist absolute Unmenschlichkeit. (George Bernhard Shaw)
Gefühle und Bedürfnisse wollen gesehen werden. Gibt es in Ihrem Umfeld jemanden, dem Ihre Aufmerksamkeit guttun würde und dem Sie heute Ihre Präsenz und Achtsamkeit schenken möchten?
9 Lernen ist etwas zu Kostbares, um andere dazu mithilfe von „Zwangstaktiken“ zu motivieren. (Marshall B. Rosenberg)
Durch Strafandrohung, Beschämung, Schmeichelei und Belohnung kann man Kinder zum Lernen „motivieren“. Doch weshalb lernen sie dann? Um Gefühle von Angst und Peinlichkeit zu vermeiden und um Ersatzbefriedigungen zu erhalten. Wie aber könnten Kinder wirklich Freude am Lernen haben?
10 Das Ziel im Leben ist, all unser Lachen zu lachen und all unsere Tränen zu weinen. Was auch immer sich uns offenbart, es ist das Leben, das sich darin zeigt, und immer ist es ein Geschenk, sich mit ihm zu verbinden. (Marshall B. Rosenberg)
Ihre Traurigkeit und Hilflosigkeit, aber auch Ihre Wut, Ihr Ärger und Ihr Hass zeigen Ihnen Ihren Weg zu den großen Themen Ihres Lebens. Sind Sie bereit, sich mit den darin enthaltenen Sehnsüchten zu verbinden?
11 Dein Leben ist so, wie du sagst, dass es ist. (Paul Watzlawick)
Der Konstruktivismus erklärt, weshalb die Wirklichkeit relativ und die Welt nicht so oder so „ist“. Vielmehr basteln wir uns gedanklich ein Bild von der Welt, das wir dann „Realität“ nennen. Achten Sie heute darauf, ob etwas „so ist“ – oder ob Sie denken, es sei so.
12 Depression ist die Belohnung fürs „Brav-Sein“. (Marshall B. Rosenberg)
Prüfen Sie heute genau, was Ihnen wichtiger ist: die Anerkennung anderer oder die Erfüllung Ihrer – möglicherweise schon lange an die Seite gestellten – Bedürfnisse?
13 Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden. (John Ruskin)
Lernen Sie zurzeit Gewaltfreie Kommunikation? Werden Ihre Erwartungen durch die Anwendung erfüllt? Haben Sie manchmal den Eindruck, dass Gewaltfreie Kommunikation nicht „funktioniert“? Sind Sie geduldig oder ungeduldig mit sich selbst?
14 Der Mensch bringt sein Haar täglich in Ordnung. Warum nicht auch sein Herz? (Indische Weisheit)
In der Gewaltfreien Kommunikation geschieht die „Herzenspflege“ u. a. durch das Ritual des „Feierns und Bedauerns“. Es gibt Ihnen die Möglichkeit, sich noch einmal mit dem zu verbinden, wofür Sie dankbar sind, und damit, welche Bedürfnisse genährt wurden. Und Sie können bedauern, welche Bedürfnisse nicht erfüllt wurden. Könnte das für Sie ein Abendritual mit Ihren Kindern oder Ihrem Partner / Ihrer Partnerin werden?
15 Das Ziel der „beschützenden Anwendung von Macht“ ist es, Verletzung und Ungerechtigkeit zu verhindern – niemals jedoch zu bestrafen, jemanden leiden oder bereuen zu lassen oder ihn oder sie zu verändern. (Marshall B. Rosenberg)
Ein Kind daran zu hindern, über eine viel befahrene Straße zu laufen, schützt das Kind. Es ist noch nicht erfahren genug, alle Gefahren zu erkennen. Ein Kind daran zu hindern, zum Spielen in den Garten zu gehen, weil es vorher ein gewünschtes Verhalten nicht gezeigt hat, ist ein Eingriff in seine persönliche Entscheidungsfreiheit.
16 Die Antwort auf die Frage nach der Ursache von Gewalt liegt in der Art und Weise, wie wir gelernt haben zu denken, zu kommunizieren und mit Macht umzugehen. (Marshall B. Rosenberg)
Überlegen Sie sich einmal: Aus welchem Grund möchten Sie, dass eine Person etwas für Sie tut? Weil sie Angst vor einer negativen Folge hat? Weil sie gehorsam ist und keine weiteren Gedanken dazu hat? Weil sie sich schuldig fühlt? Diese drei Motivationen sind potenzielle Auslöser für spätere Gewalt.
17 Die Dinge, die wir erst lernen müssen, bevor wir sie tun, lernen wir beim Tun. (Aristoteles)
Mit Zögern bedienen Sie vielleicht Ihr Bedürfnis nach Sicherheit oder Leichtigkeit; mit aktivem Tun vielleicht die Bedürfnisse nach Entwicklung und Wachstum. Egal, ob Sie etwas tun oder nicht tun: Sie machen in keinem Fall etwas „falsch“.
18 Die Gewaltfreie Kommunikation hilft uns, uns miteinander zu verbinden, auf eine Art, in der unser natürliches Mitgefühl gedeihen kann. (Marshall B. Rosenberg)
Jeder Mensch hat Gefühle und Bedürfnisse. Gelingt es, diese frei von Bewertungen wahrzunehmen, dann erwächst daraus Mitgefühl.
19 Die Grundlage für Gewalt ist, wenn Menschen sich in Schmerzen winden und nicht wissen, wie sie das klar zum Ausdruck bringen können. (Marshall B. Rosenberg)
Sie können andere Menschen darin unterstützen, die hinter dem Schmerz liegenden Bedürfnisse zu finden und auszusprechen. Verbinden Sie sich einfühlsam mit Ihrem Gegenüber und stellen Sie Vermutungen über seine Bedürfnisse an, die Sie ihm gegenüber als Fragen äußern. Der andere bekommt so die Chance nachzuspüren, was es ist, das ihn so bewegt.
20 Frieden kann nicht durch Drohungen hergestellt werden, sondern nur durch den ehrlichen Versuch, gegenseitiges Vertrauen herzustellen. (Albert Einstein)
Frieden erreicht man leichter, wenn man sich gegenseitig zeigt, wer man ist und wie man gerade ist. Tragen Sie zu einem Klima bei, in dem es Ihren Mitmenschen leichter fällt, sich zu öffnen und sich mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen angenommen zu erleben.
21 Die Schönheit in anderen zu sehen ist dann am schwierigsten, wenn es am nötigsten wäre. (Marshall B. Rosenberg)
Sie haben Streit mit jemandem, sind aufgebracht und wütend? Alles, was die Person tut, ist in Ihren Augen gerade verkehrt? Vermutlich merken Sie, dass Ihre Einstellung Sie im Konflikt nicht weiterbringt. Nehmen Sie sich dann eine Pause, um für sich zu klären: Liegt Ihnen die Person am Herzen und möchten Sie eine Verbindung zu ihr? Was brauchen Sie im Moment, was würde Ihnen guttun und welche Bedürfnisse wollen Sie leben?
22 Dinge zu tun, „weil sie von uns erwartet werden“, führt zu den potenziell gefährlichsten Verhaltensweisen. (Marshall B. Rosenberg)
Prüfen Sie heute für sich einmal: Was tun Sie alles tagtäglich, im Glauben, das würde von Ihnen erwartet? Wenn Sie sich frei dafür entscheiden würden, diese Dinge zu tun: Welche Bedürfnisse bedienen Sie damit?
23 Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, der bedeutendste Mensch immer der, der dir gerade gegenübersteht, und das notwendigste Werk ist immer die Liebe. (Meister Eckhart)
Entscheiden Sie sich heute einmal dafür, in jeder Situation des Tages präsent zu sein, für das, was Ihnen begegnet. Widmen Sie Ihre volle Aufmerksamkeit diesem einen Menschen bzw. dieser einen Sache.
24 Dinge 1:1 zu vergelten verschafft uns nicht mehr Sicherheit in der Zukunft. (Marshall B. Rosenberg)
Hegen Sie manchmal kleine Rachegedanken? Wie könnten Sie mit der betreffenden Person ins Gespräch kommen? Könnten Sie ihr mitteilen, wie es Ihnen mit dem Verhalten, das die Rachegedanken auslöst, geht?
25 Du kannst dein Leben nicht verlängern und auch nicht verbreitern. Aber du kannst es vertiefen. (Johann Kinau [bekannt als „Gorch Fock“])
Mit dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation kann es gelingen, Beziehungen sehr schnell zu vertiefen. Zu wem möchten Sie Ihre Beziehung vertiefen? Vertrauen Sie diesem Menschen heute etwas über Ihre Gefühle und Bedürfnisse an.
26 Durch statische Sprache macht man aus Menschen leblose Dinge. (Marshall B. Rosenberg)
Wenn wir Menschen zuschreiben, dass sie „auf eine bestimmte Art und Weise sind“, dann vergessen wir, dass wir uns alle in einem ständigen Veränderungsprozess befinden. Aus diesem Grund ist es hilfreicher, die Aufmerksamkeit auf das zu richten, was im Moment lebendig ist. Probieren Sie es aus.
27 Ein Fehler ist kein Fehler, sondern eine Erkenntnis, die später kommt, als wir sie uns gewünscht hätten. (Olaf Hartke)
Hadern Sie immer noch mit etwas, dass Sie in der Vergangenheit getan haben und heute anders machen würden? Möchten Sie jemand anderem Ihr Bedauern darüber ausdrücken, indem Sie von Ihren Gefühlen berichten, die noch immer lebendig sind, und von den Bedürfnissen, die Sie gerne berücksichtigt hätten?
28 Der Schlüssel zur Pflege von Beziehungen angesichts eines „Nein“ liegt darin, sich klarzumachen, dass ein „Nein“ auch immer ein „Ja“ zu etwas anderem beinhaltet. (Marshall B. Rosenberg)
Hinter jedem Nein steht die Möglichkeit, dass noch nicht alle Bedürfnisse erkannt sind. Nehmen Sie sich die Zeit im Austausch mit dem anderen, die Beweggründe für sein Nein zu erkunden.
29 Es fällt schwer, mit denen Empathie zu haben, die scheinbar mehr Macht, Status oder Mittel besitzen. (Marshall B. Rosenberg)
Möchten Sie Empathie unter erschwerten Bedingungen üben? Schauen Sie im Fernsehen oder in Zeitschriften wohlhabende Prominente an und prüfen Sie, wie empathisch Sie ihnen gegenüber sein können.
30 Fortschritt ohne Veränderung ist unmöglich, und wer seine Meinung nicht ändert, kann nichts verändern. (George Bernhard Shaw)
Welche Bedürfnisse erfüllen sich Menschen, wenn sie sich für Altes und Gewohntes entscheiden, und welche Bedürfnisse, wenn sie neue Wege gehen?
31 Lassen Sie sich nie dazu hinreißen, ungefragt Ratschläge zu erteilen. Wenn Sie einmal in die Verlegenheit kommen sollten, tun Sie es nur, wenn Sie die schriftliche, vom Anwalt unterzeichnete Aufforderung dazu erhalten. (Marshall B. Rosenberg)
Menschen neigen manchmal dazu, ihre Lieblingslösungen, die sie oftmals nur bedingt erklären können, auf Probleme anderer Menschen zu übertragen, wobei Letztere sie nur bedingt verstehen. Die Empfänger eines Ratschlags werden den Rat deshalb auch nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten bedingt umsetzen können. Unterstützen Sie ab heute Menschen darin, selbst herauszufinden, was gut für sie ist.
1 Geliebt werden macht stark. Lieben macht mutig. (unbekannt)
Spüren Sie heute einmal in das Erleben, geliebt zu werden, hinein. Wie fühlt es sich an? Wo spüren Sie es in Ihrem Körper? Welche Bedürfnisse nährt es? Und wie ist es, wenn Sie die Liebe selber leben? Wie macht sich das in Ihrem Körper bemerkbar? Was nährt es in Ihnen? Bemerken Sie einen Unterschied?
2 Alle moralischen Urteile, gleichgültig ob positive oder negative, sind der tragische Ausdruck von unerfüllten Bedürfnissen. (Marshall B. Rosenberg)
Was gut gemeint ist, kommt nicht immer gut an. „Du bist so eine tolle Freundin“ beispielsweise ist ein moralisches Urteil. Was zunächst doch ganz gut klingt, hat dennoch einen unangenehmen Beigeschmack (Warum sagt der Sprecher das? Was will er erreichen?). Wir empfehlen: Nehmen Sie sich die Zeit für ein paar Worte mehr: Was genau tat oder tut diese Freundin? Wandeln Sie also Urteile in Beobachtungen um. Sprechen Sie von Ihren Gefühlen und Bedürfnissen und schließen Sie ggf. mit einer Bitte ab.
3 Brich auf, solang du kannst, zum Land des Herzens. Freude wirst du im Land des Körpers niemals finden. (Rumi)
Möchten Sie in Ihrem Leben den Umgang mit anderen Menschen deutlich verändern? Die Gewaltfreie Kommunikation wird auch die Sprache des Herzens genannt. Sie zu lernen kann ein Aufbruch sein.
4 Gewaltfreie Kommunikation lehrt auch Ehrfurcht vor dem Leben und möchte Fähigkeiten vermitteln, die dazu beitragen, dass wir uns besser für unser eigenes und gleichsam für das Wohl anderer einsetzen können. (Marshall B. Rosenberg)
Haben Sie Ideen, deren Umsetzung Ihrer Auffassung nach die Welt zu einem besseren Ort machen könnte? Um die Welt zu verändern, ist nicht mehr – aber auch nicht weniger – nötig, als dass etliche Menschen damit in ihren Familien und an ihren Arbeitsplätzen beginnen würden.
5 Groll mit sich herumzutragen ist wie das Greifen nach einem glühenden Stück Kohle – in der Absicht, es nach jemandem zu werfen. Man verbrennt sich dabei nur selbst. (Buddhistische Weisheit)
Tragen Sie Groll im Herzen? Wem können Sie davon erzählen? Suchen Sie sich jemanden, der Sie darin unterstützen kann, den Groll in Mitgefühl mit sich selbst und anderen zu verwandeln.
6 Hinter einschüchternden Aussagen stehen ganz einfach Menschen, die an uns appellieren, auf ihre Bedürfnisse einzugehen. (Marshall B. Rosenberg)
Kennen Sie diese Sätze, in denen ein „Wenn du nicht … dann“ mitschwingt? Was empfinden Sie beim Hören solcher Botschaften? Selbst wenn es Ihnen schwerfallen mag, sich darauf einzulassen: Hinter solchen Aussagen verbergen sich Bedürfnisse des anderen. Wenn Sie eine derartige Situation erleben, stellen Sie doch einmal Vermutungen darüber an, welche das sein könnten. Sie brauchen sie Ihrem Gegenüber ja nicht mitzuteilen.
7 Niemand ist perfekt. Erinnern wir uns daran, dass alles, was es wert ist, getan zu werden, auch seinen Wert hat, wenn es nur unvollkommen getan wird. (Marshall B. Rosenberg)
Macht es aus Ihrer Sicht Sinn, die Gewaltfreie Kommunikation in Ihrem Leben zu verankern? Lautet die Antwort Ja, beginnen Sie sofort. Auch wenn Sie zunächst nur einen Bruchteil umsetzen: Es ist eine Veränderung in die von Ihnen gewünschte Richtung.
8 Ich denke, es ist problematisch, Belohnungen und Bestrafungen einzusetzen, auch wenn sie kurzfristig funktionieren. Denn tatsächlich ist es so, dass beide Spätfolgen haben. (Marshall B. Rosenberg)
Einmal Belohnte wollen immer wieder neu belohnt werden. Auch bei Strafen sind ständig die Aufmerksamkeit und der Einsatz des Strafenden gefragt. Wie wäre es, wenn wir auf beides verzichten könnten? Wenn Menschen erfahren könnten, wie es ist, freiwillig etwas beizutragen?
9 Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. (Sören Kierkegaard)
An einem Vergleich schließt sich meist sofort eine Bewertung an: besser oder schlechter, richtig oder falsch, gut oder böse. Sehen Sie die Gefahr, die darin lauert?
10 Ohne enorme Konsequenzen kann ich niemanden dazu bringen, etwas gegen seinen Willen zu tun. (Marshall B. Rosenberg)
Versuchen Sie gerade, Menschen in Ihrem Umfeld zu etwas zu überreden? Oder setzen Sie noch andere Mittel ein, um sie dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun? Fragen Sie sich, ob das Ergebnis wirklich so wichtig ist, dass Sie einen Preis auf der Beziehungsebene dafür zahlen wollen.
11 Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Soviel ist aber gewiss: Dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
Vielleicht gibt es wirklich nur einen einzigen Grund etwas zu verändern: Man hält den bisherigen Zustand einfach nicht mehr aus. Gibt es etwas, das Sie heute verändern möchten?
12 Ich wünsche mir Sicherheit, Freude und die gerechte Verteilung von Ressourcen, damit wir ein nachhaltiges Leben auf diesem Planeten führen können. Gewaltfreie Kommunikation ist eine Strategie, die mir hilft, diese Bedürfnisse zu erfüllen. (Marshall B. Rosenberg)
Wo können Sie sich heute mithilfe Gewaltfreier Kommunikation für Sicherheit, Freude und Gerechtigkeit einsetzen? In Ihrer Familie? Im Kindergarten? In der Schule? Am Arbeitsplatz? Im Verein? In der Gemeinde? In der Nachbarschaft oder irgendwo anders?
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