Das afrikanische Weihnachtstrommelfest

´Weihnachten ist´s!´ rufen die Trommeln schon den ganzen Tag. ´Gefeiert wird heute. Kommt schnell herbei, Leute!´
"Hörst du die Trommeln?", fragt Fatba ihren Bruder Mbo. "Sie klingen nach Weihnachten."
Mbo nickt. "Bald werden die Gäste dasein. Ich freue mich auf das Festmahl. Weißt du noch im letzten Jahr? Was hat es nicht alles zu essen gegeben!"
Fatna hält sich lachend den Bauch. "Fast wäre ich geplatzt, so viel habe ich gegessen. Richtig schön satt hat sich mein Bauch angefühlt."
"Hmmm!" Mbo schließt genießerisch die Augen. "Wenn nur öfter Weihnachten wäre!"
Während die Frauen das Festmahl zubereiten und die Männer ihre Musikinstrumente stimmen und auf den Bongos Freunde und Verwandte herbeitrommeln, laufen Fatna, Mbo und die anderen Kinder ungeduldig durchs Dorf.
Hoffentlich reichen die Gastgeschenke für das Festmahl, denkt Fatna. Sie sorgt sich ein wenig, denn die Ernte ist dieses Jahr schlecht gewesen.
Endlich ist es so weit: Von allen Seiten eilen die Gäste herbei. Sie schwatzen, lachen und tragen Krüge und Körbe mit sich. Groß ist die Freude, als sich alle auf dem Dorfplatz versammeln. Es wird schönes Fest. Das Essen schmeckt köstlich. Es ist das einzige Weihnachtsgeschenk für die Menschen heute, aber alle dürfen so oft zugreifen, wie sie nur mögen, selbst Arme und Kranke, die nichts zu dem Mahl beisteuern können. Später wird musiziert und die ganze Nacht getanzt.
Fatna und Mbo sind glücklich.
"Danke", sagt Fatna leise und lauscht der Botschaft der Bongotrommeln, die allüberall hin ihr "Weihnachten ist´s" verkünden.
„Sie brauchen keine Geschenke“, sagt Pia leise.
„Und trotzdem freuen sie sich“, meint Pit. Er kann es sich nicht vorstellen, dass man sich über Essen so sehr freuen kann. Und er kann es sich auch nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, nicht jeden Tag einen vollen Magen zu haben.
Wunschkind schweigt für einen Moment, dann nimmt es Pia und Pit an der Hand und schüttelt seine roten Locken.
„Besuchen wir die Kinder in Südamerika!“, schlägt es vor. „Auch hier wird der Heiligabend ganz anders gefeiert. Ihr werdet staunen.“
Psssst!

 

 

Das holländische Nikolausfest

Voller Vorfreude haben Antje, Pieter und Aart Sinterklaas durch die Stadt begleitet.
"Hoffentlich hat er mir Legos mitgebracht!", murmelt Pieter.
"Ha", lacht Aart. "Für dich gibt´s Rutenhiebe vom Swarten Piet. Sinterklaas beschert nur brave Kinder."
Da heult Pieter los, aber Antje tröstet ihn:
"Sinterklaas passt schon auf, dass dir der Swarte Piet nichts tut."
Zu Hause stellen die Geschwister ihre Stiefel vor die Tür. Daneben legen sie Möhren für das Pferd von Sinterklaas. Dann beginnt das Warten. Pieter schielt aus dem Fenster. Zu gerne würde er Sinterklaas über die Dächer reiten sehen! Aber erst, als sie mit ihren Eltern und Großeltern Kakao trinken und Spekulatius essen, ist es so weit: Wie durch ein Wunder liegt auf einmal ein Päckchenberg im Flur.
"Jetzt haben wir ihn wieder nicht gesehen", mault Aart.
Antje aber staunt. "Soo viele Geschenke!"
"Für dich!", sagt Pieter und reicht Mama ein Päckchen.
"Für mich?" Vorsichtig packt Mama das Geschenk aus. Ein kleineres Päckchen kommt zum Vorschein.
"Nein", sagt Mama, "es ist für Aart. Da steht sein Name."
Sogleich macht sich Aart ans Auspacken. Doch auch er hat Pech. Er findet ein weiteres Päckchen und darauf steht: "Für Pieter!"
"Juchhu!", ruft Pieter und packt ein Auto und einen Zettel aus.
"Pieter, der gute, verdient keine Rute. Wenn er nur etwas lieber wär, freuten sich alle noch viel mehr",
steht auf dem Zettel.
Alle lachen.
Ein guter Spruch!", meint Papa. "Mal sehen, was wir heute sonst noch zu hören bekommen."
Es gibt noch viel zum Auspacken - und auch noch viele Sprüche zum Lachen. Antje, Aart und Pieter sind glücklich. So ein schönes Fest! Danke, Sinterklaas!