Michael Gradias (www.gradias.de und www.gradias-foto.de) ist seit 1980 selbstständiger Grafikdesigner und Fotograf. Seit 1997 hat er über 120 Fachbücher in den Bereichen Grafik, Video und Fotografie veröffentlicht, die insgesamt weit über eine Million Mal verkauft und in acht Sprachen übersetzt wurden. Außerdem schreibt er regelmäßig für diverse Fachzeitschriften Artikel. Er fotografiert seit 1985 mit Nikon-Kameras und sammelt diese auch (17 Modelle von der F über die F3 bis hin zur D300, D800, P7000 und Nikon 1 V1). Seit 2005 hat er zu jeder digitalen Nikon-Spiegelreflexkamera – außer den einstelligen Profimodellen – ein Kamerahandbuch verfasst.
Michael Gradias
www.gradias.de, info@gradias.de
Lektorat: Gerhard Rossbach
Copy-Editing: Sandra Gottmann, Münster-Nienberge und Ursula Zimpfer, Herrenberg
Layout, Satz: Michael Gradias, Wolfenbüttel
Fotografien: Michael Gradias, www.gradias-foto.de
Produktfotos: Nikon GmbH, Deutschland und M. Gradias
Herstellung: Friederike Diefenbacher-Keita
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de
Druck und Bindung: Himmer AG, Augsburg
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Buch 978-3-86490-085-3
PDF 978-3-86491-308-2
ePub 978-3-86491-309-9
1. Auflage 2013
Copyright © 2013 dpunkt.verlag GmbH
Ringstraße 19b
69115 Heidelberg
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Liebe Leserin, lieber Leser,
seit einem Jahr hat sich bei Nikon eine ganze Menge getan – alle Modellreihen bekamen neue Modelle und neue Modellreihen kamen dazu (die Vollformatkameras D800 und D600). Nun wurde auch das Flaggschiff der Kameras mit einem DX-Sensor aktualisiert: Die D7100 kam auf den Markt.
Auf spektakuläre Neuerungen hat Nikon bei der D7100 verzichtet. Inzwischen wurde bei allen Modellen die Megapixelzahl vereinheitlicht – so bietet auch die D7100 nun 24,1 Megapixel. Glücklicherweise leidet die Bildqualität nicht unter den vielen Megapixeln. Natürlich benötigen Sie für die Nachbearbeitung nun mehr Speicherkapazität und auch recht leistungsfähige Rechner, um die großen Dateigrößen zügig verarbeiten zu können.
Erwähnenswert ist das neue Autofokusmodul, das von der D300s übernommen wurde und 51 Messfelder bietet. Der sehr schnelle Bildprozessor EXPEED 3 kam schon bei der D4 zum Einsatz – der 2.016-Pixel-Sensor wurde von der D600 übernommen. Für Tablet-Benutzer ist der optional zu erwerbende Funkadapter WU-1a von Bedeutung, mit dem Sie die Kamera fernsteuern und Bilder übertragen können.
Nun sind Sie bestimmt schon gespannt, wie Sie all die vielen Funktionen sinnvoll in der Praxis einsetzen können. Dann ist dieses Buch genau das richtige für Sie! Ich habe die Kamera für Sie auf das Genaueste in der Praxis getestet und schildere Ihnen im Buch, welche Möglichkeiten Ihnen die D7100 bietet. Sie erfahren auch, welche Menüfunktionen meiner Meinung nach empfehlenswert sind oder eben nicht. Die vielen Fotos, die alle von mir selbst aufgenommen wurden, sollen Sie auch für Ihre nächste Fototour inspirieren – außerdem lernen Sie dabei die Möglichkeiten der heutigen digitalen Spiegelreflexfotografie kennen. Zur Orientierung und zum Nachmachen werden bei allen Fotos die wichtigsten Aufnahmedaten angegeben. Im letzten Teil des Buches lernen Sie die Software kurz kennen, die Nikon anbietet.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Fotografieren mit Ihrer Nikon D7100 und hoffe, dass Ihnen dieses Buch viele Tipps und Anregungen zum Thema geben wird.
Kapitel 1: Die ersten Schritte mit der D7100
1.1 Die Geschichte der D7100
1.2 Vergleich der Megapixel
1.3 Die ersten Vorbereitungen
1.4 Objektive
1.5 Weitere Vorbereitungen
1.6 Nützliche Menüeinstellungen
1.7 Bilder schießen
Kapitel 2: Fotos perfekt belichten
2.1 Automatiken
2.2 Vollautomatik
2.3 Aufnahmeprogramme
2.4 Das SCENE-Menü
2.5 Programmautomatik
2.6 Blendenautomatik
2.7 Zeitautomatik
2.8 Manueller Modus
2.9 Belichtungsmessung
2.10 Feinabstimmung
Kapitel 3: Sicher fokussieren
3.1 Die Technik
3.2 Autofokus aktivieren
3.3 Die passende Messfeldsteuerung
3.4 Grundsätzliches
3.5 Individualfunktionen
Kapitel 4: Nutzen Sie das gesamte Potenzial
4.1 Vielfalt
4.2 Aufnahmemodus
4.3 Der Pufferspeicher
4.4 Selbstauslöser
4.5 Leise Auslösung
4.6 Langzeitbelichtungen
4.7 Spiegelvorauslösung
4.8 Live-View
4.9 Displaybeleuchtung
4.10 Abblendtaste
4.11 Reinigung
4.12 Die Datenstruktur
4.13 Fotos direkt drucken
4.14 Anschlüsse
4.15 Netzadapter
Kapitel 5: So passen Sie die Aufnahmeinformationen an
5.1 Auf die Schnelle
5.2 Die Aufnahmeinformationen
5.3 Die verfügbaren Optionen
Kapitel 6: Die passenden Aufnahme-Funktionen
6.1 Die D7100 personalisieren
6.2 Einstellungen zurücksetzen
6.3 Den Ordner festlegen
6.4 Funktion der Karte in Fach 2
6.5 Die Bildqualität variieren
6.6 Weißabgleich
6.7 Bildoptimierung
6.8 Konfigurationen verwalten
6.9 Farbraum
6.10 Aktives D-Lighting
6.11 HDR
6.12 Auto-Verzeichnungskorrektur
6.13 ISO-Empfindlichkeit
6.14 Mehrfachbelichtungen
6.15 Intervallaufnahmen
6.16 Videoeinstellungen
Kapitel 7: Betrachten Sie Ihre Bilder
7.1 Die Bildwiedergabe
7.2 Bilder löschen
7.3 Ausblenden
7.4 Infos bei Wiedergabe
7.5 Bilder kopieren
7.6 Bildkontrolle
7.7 Nach dem Löschen
7.8 Hochformat
7.9 Diaschau anzeigen
7.10 Druckauftrag
Kapitel 8: Individualfunktionen sinnvoll anpassen
8.1 Die Möglichkeiten
8.2 Belichtung-Optionen
8.3 Timer & Tastenbelegungen
8.4 Aufnahme & Anzeigen
8.5 Belichtungsreihen & Blitz
8.6 Bedienelemente
8.7 Video
Kapitel 9: Geeignete System-Funktionen
9.1 Grundlegendes
9.2 Formatieren
9.3 User Settings
9.4 Monitorhelligkeit
9.5 Referenzbild (Staub)
9.6 Flimmerreduzierung
9.7 Bildausrichtung
9.8 Akkudiagnose
9.9 Bildkommentare
9.10 Copyright-Informationen
9.11 Einstellungen speichern
9.12 Virtueller Horizont
9.13 Objektivdaten
9.14 AF-Feinabstimmung
9.15 HDMI
9.16 GPS
9.17 Wireless-LAN-Adapter
9.18 Firmware
9.19 Benutzerdefiniertes Menü
Kapitel 10: Bildbearbeitung-Funktionen sinnvoll einsetzen
10.1 Die Möglichkeiten
10.2 Der EFFECTS-Modus
10.3 Das Menü Bildbearbeitung
10.4 D-Lighting
10.5 Beschneiden
10.6 Monochrom
10.7 Filtereffekte
10.8 Farbabgleich
10.9 Bildmontage
10.10 NEF-(RAW-)Verarbeitung
10.11 Verkleinern
10.12 Schnelle Bearbeitung
10.13 Ausrichten
10.14 Verzeichnungskorrektur
10.15 Fisheye
10.16 Farbkontur
10.17 Farbzeichnung
10.18 Perspektivkorrektur
10.19 Miniatureffekt
10.20 Selektive Farbe
10.21 Film bearbeiten
Kapitel 11: Videos aufnehmen
11.1 Neue Möglichkeiten
11.2 Live-View starten
11.3 Anpassungsmöglichkeiten
11.4 Filme übertragen
Kapitel 12: Nützliches Zubehör
12.1 Viel Equipment
12.2 Externe Blitzgeräte
12.3 Praktische Stative
12.4 Fototaschen
12.5 Objektive
Kapitel 13: Nikon ViewNX 2 einsetzen
13.1 Bildbearbeitung
13.2 Nikon Transfer
13.3 Die Optionen
13.4 ViewNX 2
13.5 Der Arbeitsbereich
13.6 Die Kameraeinstellungen
13.7 Ansichten ändern
13.8 GPS-Daten auswerten
13.9 Fotos strukturieren
13.10 Zusätzliche Optionen
13.11 Filme bearbeiten
Kapitel 14: Die D7100 fernsteuern
14.1 Ferngesteuert
14.2 Der Programmstart
14.3 Der Arbeitsbereich
14.4 Die Registerkarten
14.5 Die Menüfunktionen
14.6 Die D7100 per Tablet-PC steuern
Kapitel 15: Mit Nikon Capture NX 2 arbeiten
15.1 Das Danach
15.2 Der Programmstart
15.3 Der Arbeitsbereich
15.4 Der Browser
15.5 Browserfunktionen
15.6 Die Palettenfenster
15.7 Die Bearbeitungsliste
15.8 Erweiterte Funktionen
Anhang
Menüreferenz
Glossar
Stichwortverzeichnis
Exkurse
Speicherkarten
Datum und Uhrzeit einstellen
Programmverschiebung
Lichtwert
Was ist Schärfe?
AF-Messwertspeicher
Die Schärfentiefe
Okularabdeckung
Die JPEG-Komprimierung
RAW-Bilder
Einschränkungen beim Bit-Wert
Weißabgleich
Multifunktionshandgriff
Verschluss
Begriffe zum Blitzen
Leitzahl
Die Blitzmodi
Zusätzliche Filter
Diadups
Abkürzungen für Objektivbezeichnungen
Abbildungsmaßstab
1 AF-Hilfslicht 81
Selbstauslöser-Kontrollleuchte 97
2 vorderes Einstellrad 64
3 Abblendtaste 111
4 Spiegel 113
5 Bajonett 22
6 Autofokusantrieb 21
7 Funktionstaste 32
8 Blitzschuh 273
9 vorderer Infrarotempfänger 129
10 Tragegurt-Öse 37
11 Blendenmitnehmer 21
12 Objektiventriegelung 22
13 Anschlüsse 120
14 Autofokus-Betriebsart 75
15 Fokusschalter 75
16 Akkufach 19
17 Abdeckung für MB-D15 194
18 Stativgewinde 277
19 Löschen 36, 171
20 Wiedergabe 33
21 Menü 28
22 Weißabgleich 144
Schützen 175
Hilfe 119
23 Bildqualität 26
Vergrößerung 35
24 ISO-Einstellung 164
Bildindex 35
Verkleinerung 35
25 »i«-Taste 108
26 Dioptrienausgleich 100
27 Messwertspeicher 59
28 hinteres Einstellrad 64
29 TFT-Monitor 28
30 Multifunktionswähler 76
31 Sperrschalt. f. Messfeldvorwahl 24
32 Speicherkartenfach 21
33 Speicherkartenzugriffsleuchte 20
34 Live-View/Video/Foto 103
35 info-Taste 126
36 hinterer Infrarotempfänger 122
37 Lautsprecher 258
38 Belichtungsreihe 56
39 internen Blitz aufklappen 275
Blitzkorrektur 61, 275
40 Mikrofon (Stereo) 260
41 Sperrschalter f. Moduswahlrad 27
42 Moduswahlrad 92
43 Sperrschalt. f. Betriebsartenwähler 92
44 Ein-/Aus-Schalter 23
45 Auslöser 33
46 Belichtungskorrektur 56
47 Videoaufnahme-Taste 262
48 Messsystemauswahl 67
49 LC-Display 26
50 Markierung der Sensorebene
Durch den Einsatz eines Makroobjektivs mit einer größeren Brennweite ließ sich das Mädchenauge gut vom Hintergrund trennen, was sehr ästhetisch wirkt.
200 ISO | 180-mm-Makro | 1/1000 Sek. | f 10
Herzlichen Glückwunsch zur neuen Nikon D7100! Nun wollen Sie natürlich gleich zur ersten Fototour starten. Vielleicht nehmen Sie sich aber doch erst einmal einen Moment Zeit, um dieses Kapitel durchzulesen. Hier erfahren Sie, auf was Sie vor Ihrer ersten Fototour achten sollten. So erfahren Sie beispielsweise, wie Sie Ihre D7100 für die erste Fototour vorbereiten und welche Menüeinstellungen für den Start von besonderer Bedeutung sind.
Als Nikon Mitte 2006 den Nachfolger der erfolgreichen D70s vorstellte – die D80 –, war ein Coup gelungen. Bei der D80 waren die Anwender von der üppigen Ausstattung begeistert – sie wurde zu einem großen Verkaufserfolg. Mit der D90 stellte Nikon im September 2008 den Nachfolger vor und überraschte die Fachwelt mit nützlichen und sinnvollen Neuerungen – es wurde keineswegs nur Modellpflege betrieben. So wurde auch die D90 zu einem Verkaufsschlager. Auf die D90 folgte im Oktober 2010 die D7000 – Nikon hatte die Modelle zwischenzeitlich auf eine vierstellige Nummerierung umgestellt.
Als das Datenblatt der D7000 vorgelegt wurde, waren viele Anwender positiv überrascht. Die D7000 bot einen riesigen Funktionsumfang, und das zu einem recht günstigen Preis – etwa 1.200 Euro kostete die Kamera bei der Markteinführung, ebenso viel wie die neue D7100. Für Nikon selbst war die D7000 eher die »größere Schwester« der D90 als deren Nachfolger. So sind die D90 und D7000 weiterhin parallel im Sortiment – ein Ende der Produktion ist momentan nicht in Sicht.
Einige Gehäuseteile sind aus einer Magnesiumlegierung gefertigt, was die D7100 zu einer robusten Kamera macht.
Die D7100 ist eine robuste Kamera – sie hat einen ebenso guten Wetterschutz wie zum Beispiel die größere D300s. Außerdem sind einige Gehäuseteile an der Ober- und Unterseite aus einer Magnesiumlegierung gefertigt – Sie sehen dies im Bild unten links. Die Neuerungen der D7100 sind nicht spektakulär – Nikon hat sich auf sinnvolle Modifikationen beschränkt.
Wie bei neuen Modellen heutzutage üblich, wurde die Megapixelzahl wieder aufgestockt – so verfügt der Sensor der D7100 über 24,1 Megapixel. Denselben Megapixelwert bieten auch die D3200 und D5200. Auch die Vollformatkamera D600 hat einen ähnlichen Megapixelwert. Nikon passt sich hier inzwischen der Geschäftspolitik der Mitbewerber an – über den Sinn oder Unsinn solch hoher Megapixelwerte kann man diskutieren.
Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass Nikon – wie schon bei der D800E – auf einen optischen Tiefpassfilter über dem Sensor verzichtet, um die Details so gut wie möglich auflösen zu können. Das Ergebnis sind etwas schärfere Fotos.
Neu ist auch das Autofokusmodul MultiCAM 3500 DX, das 51 Messfelder bietet. Das Modul kam bereits bei der D300(s) zum Einsatz und deckt einen großen Teil des Bildfelds ab.
Die D7100 verfügt – wie das Vorgängermodell – über zwei Speicherkartenschächte, die SD(HC/XC)-Speicherkarten aufnehmen. Der Monitor ist auf nun 3,2 Zoll gewachsen, was sich bei der Bildbeurteilung und dem Einsatz des Live-View-Modus positiv bemerkbar macht, zumal der Monitor mit einer VGA-Auflösung das Bild sehr fein auflöst. Der sehr helle Sucher deckt den Bildausschnitt zu 100% ab. Neu ist der EFFECTS-Modus, der bereits von der D5000/D5100 bekannt ist. Dabei können Sie verschiedene Spezialeffekte gleich bei der Aufnahme anwenden.
Wenn Sie den optional zu erwerbenden Funkadapter WU-1a einsetzen, lässt sich die Kamera von Ihrem Smartphone oder Tablet-PC aus steuern. Außerdem können Sie den Multifunktionshandgriff MB-D15 gesondert erwerben, um die Reichweite der Kamera durch einen zusätzlichen Akku zu erweitern und die Kamera für hochkante Aufnahmen griffiger zu machen.
Auf der Weide
Mit der Nikon D7100 können Sie Aufnahmen mit einer exzellenten Bildqualität schießen – oben sehen Sie einen 100%-Bildausschnitt.
100 ISO | 36 mm | 1/250 Sek. | f 8
Nach den ersten Praxiserfahrungen war klar, dass Nikon auch bei der D7100 innovative Neuerungen untergebracht hat. Die D7100 ist eine faszinierende digitale Kamera, die für den Einsteiger in die aufregende Welt der digitalen Fotografie kaum Wünsche offenlässt. Mit einem Preis von knapp 1.200 Euro ohne oder knapp 1.400 Euro mit einem 18- bis 105-mm-VR-Objektiv ist die Nikon D7100 sicherlich für viele Umsteiger von der analogen Spiegelreflexfotografie oder Aufsteiger von einem kleineren Nikon-Modell sehr interessant – sodass einem neuerlichen Verkaufserfolg kaum etwas im Wege steht. In den ersten Testberichten schnitt die Kamera daher auch sehr gut ab. Die Fachpresse lobt neben der guten Bildqualität vor allem die Geschwindigkeit des Autofokus und den großen Funktionsumfang. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis wurde lobend hervorgehoben.
Megapixelvergleich
Hier sehen Sie einen Megapixelvergleich. Ganz außen befindet sich die Bildgröße, die bei der neuen D7100 entsteht. Der mittlere Rahmen kennzeichnet die Größe des Vorgängermodells und innen ist die Größe der D90 zu sehen.
100 ISO | 16 mm | 1/320 Sek. | f 9
Wenn man das Datenblatt liest, mag man zunächst etwas erschrocken sein über den großen Sprung bei dem Megapixelwert. Waren bei Nikons letzten DX-Modellen oft etwa 16 Megapixel der Normalfall, bietet die D7100 nun 24,1 Megapixel an – wie bereits die D3200 und die D5200.
Ich habe bei der Abbildung auf der vorherigen Seite einmal die Entwicklung der letzten Modelle dieser Serie markiert. Dort habe ich verschiedene Megapixelwerte verglichen. Das Gesamtbild kennzeichnet die Megapixelanzahl der Nikon D7100 mit 24,1 Megapixeln.
Der mittlere Rahmen stellt die 16,1 Megapixel des Vorgängermodells D7000 dar. Am inneren Rahmen erkennen Sie, welche Bildgröße die 12,3 Megapixel der D90 ergeben würden, die im September 2009 erschienen ist.
Die Sensorgröße hat sich während dieser Zeit nicht geändert – insofern sind im Laufe der Zeit die Fotodioden immer kleiner geworden. Da aber die Entwicklung der Sensoren im Laufe der Zeit nicht stehen geblieben ist, wirkt sich dies nicht negativ auf die Bildqualität aus – auch nicht bei höheren ISO-Werten. Mit noch mehr Fotodioden sollte man die DX-Sensoren allerdings nach heutigem Stand der Technik nicht bestücken.
Die D7100 verwendet – wie das Vorgängermodell auch – den Akkutyp EN-EL15, der sehr schlank gestaltet ist. Nikon gibt an, dass mit einer Akkuladung etwa 950 Bilder geschossen werden können. Auch bei häufigem Gebrauch des Monitors, der einigen Strom benötigt, werden Sie in der Regel deutlich mehr Fotos schießen können, ehe der Akku leer ist.
Außerdem beeinflussen weitere Faktoren die Lebensdauer einer Akkuladung. Das Scharfstellen ohne ein abschließendes Auslösen verbraucht Energie – genauso wie das Betrachten der Aufnahme nach dem Auslösen und der Live-View-Modus. Auch das Speichern von RAW-Fotos benötigt einige Energie.
Der aktuelle Ladezustand des Akkus wird im Monitor mit dem im Bild rechts markierten Symbol angezeigt.
Die D7100 nutzt – wie die Vorgängermodelle – die SD(HC/XC)-Speicherkarten, die heute sehr verbreitet sind. Nach dem Einlegen der Speicherkarte leuchtet die Kontrollleuchte für den Speicherkartenzugriff, die Sie rechts unter dem Multifunktionswähler sehen, ungefähr eine Sekunde lang auf. Daran erkennen Sie, dass die Speicherkarte korrekt eingelegt wurde.
Wenn Sie die Speicherkarten entnehmen wollen, drücken Sie nach dem Öffnen der Abdeckklappe auf die betreffende Speicherkarte. Sie springt dann etwas nach vorne und kann herausgenommen werden.
Die Speicherkartenzugriffsleuchte leuchtet beim Einlegen einer Speicherkarte kurz auf.
Die D7100 unterstützt auch ältere Objektive. Natürlich ist klar, dass Nikon – in alter Tradition – das alte Bajonett beibehalten hat. Man kann so auch die älteren, manuell zu fokussierenden AI- und AI-S-Nikkore nutzen. Dabei können Sie die Zeitautomatik oder die manuelle Belichtungssteuerung nutzen.
Die D7100 verfügt über einen Blendenmitnehmer, der die Blendeneinstellung der älteren Objektive ermitteln kann. Ich habe ihn im Bild rechts markiert.
Damit der korrekte Blendenwert im Display angezeigt wird und in die Exif-Daten aufgenommen werden kann, gibt es im System-Menü die Möglichkeit, die Objektivdaten anzugeben. Wird neben der Brennweite auch die Lichtstärke des Objektivs angegeben, können Sie damit außerdem die Color-Matrixmessung zur Belichtungsmessung verwenden. Die gute Unterstützung der älteren Objektive ist sehr nützlich – früher war dies den größeren Nikon-Modellen vorbehalten.
Der Blendenmitnehmer erlaubt den Einsatz älterer AI- und AI-S-Nikkore.
Wie das Objektiv an der Kamera angesetzt werden muss, erkennen Sie an den Punkten auf dem Bajonett der Kamera und dem Objektiv – sie sind bei der Abbildung unten jeweils gekennzeichnet. Drehen Sie das Objektiv nach dem Aufsetzen nach links, bis es einrastet. Soll das Objektiv gewechselt werden, muss der Objektiventriegelungsknopf gedrückt und das Objektiv nach rechts gedreht werden. Den Entriegelungsknopf finden Sie neben dem Bajonett – er ist in der Abbildung links markiert.
Gehen Sie beim Objektivwechsel vorsichtig vor und halten Sie das Kameragehäuse nach unten, um das Eindringen von Staub zu verhindern, der sich ansonsten eventuell auf dem Sensor absetzen könnte.
Die Objektiventriegelung ist rechts neben dem Bajonett angebracht.
Während verschiedene andere Anbieter bei neuen Kameramodellen auch einmal ein neues Bajonett einführen, können Sie bei Nikon auch noch Objektive nutzen, die schon bei der legendären Nikon F verwendet wurden, die 1959 auf den Markt kam. Das spart natürlich eine ganze Menge Geld, wenn Sie bereits eine größere Objektivsammlung besitzen.
Auf der Nikon-Webseite kann man nachlesen, dass bisher 80 Millionen Nikkore (so heißen Nikons Objektive) gebaut wurden – eine beeindruckende Zahl. Es wird wohl kaum ein Objektiv geben, das Sie in dem reichhaltigen Sortiment vermissen.
Wie viele Objektive Sie wirklich benötigen, hängt natürlich ganz von Ihren Aufgabenstellungen und dem zur Verfügung stehenden Budget ab. Wenn Sie am Anfang den gängigen Brennweitenbereich von 18 bis 200 mm abdecken wollen, reichen sogar meist schon zwei Zoomobjektive aus. Im Kit ist ein 18–105-mm-Objektiv enthalten – ein zweites Zoomobjektiv kann den verbleibenden Brennweitenbereich abdecken. Damit können Sie die meisten gängigen fotografischen Aufgabenstellungen bewältigen.
Bevor Sie das erste Foto schießen, sollten Sie sich noch einigen sinnvollen Vorbereitungen widmen. Viele Werkeinstellungen sind sinnvoll und nützlich – einige sollten Sie aber dennoch anpassen.
Schalten Sie nun die Kamera mit dem ON/OFF-Schalter an. Die OFF-Stellung sollten Sie nur verwenden, wenn Sie die Kamera für längere Zeit nicht einsetzen wollen. Da das LC-Display nur sehr wenig Strom verbraucht, kann die ON-Stellung beibehalten werden. Den dritten Modus dieses Schalters können Sie übrigens nutzen, um das LC-Display vorübergehend zu beleuchten – sehr praktisch!
Den Ein-/Aus-Schalter finden Sie vor dem Auslöser.
Je nachdem, von welcher Kamera Sie umsteigen, müssen Sie sich mehr oder weniger umgewöhnen. Wegen des größeren Monitors und einigen neu hinzugekommenen Tasten ist die Tastenanordnung zum Beispiel gegenüber der D80 ganz anders. Gegenüber dem Vorgängermodell hat sich nicht allzu viel verändert – es sind nur einige Tasten etwas anders angeordnet. Daher ist in diesem Fall nur wenig Umgewöhnung nötig.
Bei der D7100 werden viele Einstellungen – wie auch schon bei den Vorgängermodellen – im Menü vorgenommen. Diverse Einstellungen lassen sich zusätzlich zum Display auch im Sucher kontrollieren. Hier besteht ein Unterschied zu den größeren NikonModellen – wie beispielsweise der D300s, bei der es noch mehr zusätzliche Schalter gibt, um die Einstellungen ohne das Menü vornehmen zu können.
Als Erstes sollten Sie einstellen, auf welche Art und Weise die Kamera das Motiv scharf stellen soll – dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gehen Sie folgendermaßen vor:
1 Durch Drücken der nebenstehend markierten Autofokus-Taste haben Sie die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Autofokus-Messmethoden zu wählen. Drehen Sie dazu das vordere Einstellrad und beobachten Sie die Anzeige im LC-Display.
2 Haben Sie die Einzelfeld-Option eingestellt, kann ein einzelnes der insgesamt 51 Autofokus-Messfelder zum Scharfstellen ausgewählt werden. Zur Auswahl wird der Multifunktionswähler verwendet, der nachfolgend links markiert ist.
Dies ist die Autofokus-Taste, mit der Sie die Messfeldsteuerung einstellen können.
3 Wenn das passende Autofokus-Messfeld eingestellt wurde, drehen Sie den im rechten Bild markierten Sperrschalter für die Messfeldvorwahl auf die L-Position. Damit verhindern Sie ein versehentliches Verstellen. Das ist sehr nützlich, da der Multifunktionswähler ja unterschiedliche Aufgaben erfüllt. Beobachten Sie die neuen Einstellungen entweder im Sucher oder im Display.
4 Voraussetzung für die automatische Fokussierung ist, dass Sie auf der Frontseite der Kamera den Fokusschalter nicht auf die M-Position für die manuelle Fokussierung eingestellt haben. Sie finden ihn unter dem Objektiventriegelungsschalter.
Mit diesen beiden Schaltern kann in den Modus zum manuellen Fokussieren gewechselt werden.
Falls Sie ein entsprechendes Objektiv besitzen, muss natürlich auch dort der manuelle Modus deaktiviert sein – wie bei der oberen Markierung im Bild links.
Honigbiene bei der Arbeit
Wenn sich das zu fokussierende Objekt nicht in der Bildmitte befindet, können Sie ein anderes Autofokus-Messfeld nutzen.
200 ISO | 180-mm-Makro | 1/250 Sek. | f 8
Mit dem im Bild unten rechts markierten Schalter, den Sie links unter dem Hauptschalter finden, wird die Belichtungsmessung vorgegeben. In den meisten Fällen eignet sich die sogenannte »3D-Color-Matrix II«-Option am besten – die auch standardmäßig voreingestellt ist.
Diese Nikon-spezifische Mehrfeldmessmethode ermittelt die geeignete Belichtungsmessung auf Basis von Helligkeit, Kontrast und Motivabstand. Bei der Analyse wird auf die Daten einer integrierten Datenbank zurückgegriffen, die Beispiele aus alltäglichen Aufnahmesituationen enthält.
In den allermeisten gängigen Aufnahmesituationen entstehen ausgewogen belichtete Ergebnisse. Oft eignet sich diese Methode sogar bei schwierigen Lichtverhältnissen – wie etwa bei Gegenlichtaufnahmen – gut. Lediglich für einige wenige Aufgabenstellungen werden Sie die anderen Belichtungsmessmethoden benötigen.
Mit diesem Schalter stellen Sie die Belichtungsmessmethode ein.
Die Matrixmessung wird mit dem links markierten Symbol im LC-Display gekennzeichnet.
Alternativ können Sie außerdem auf die mittenbetonte Integralmessung oder die Spotmessung zurückgreifen. Die Spotmessung benötigen Sie, um die Lichtverteilung innerhalb eines sehr kleinen Bereichs zur Belichtungsmessung zu verwenden. Dabei erfolgt die Belichtungsmessung innerhalb eines Kreises von 3,5 mm Durchmesser im Zentrum des aktiven Fokusmessfeldes. Dies entspricht einer Bildabdeckung von 2,5 %. So werden auch Motive korrekt belichtet, deren Helligkeit sich deutlich vom Umfeld unterscheidet.
Stepptanz
Mit der 3D-Color-Matrix II-Belichtungsmessung erzielen Sie auch bei schwierigen Lichtsituationen in den allermeisten Fällen ausgewogen belichtete Ergebnisse.
1600 ISO | 22 mm | 1/200 Sek. | f 4.5
Mit den Tasten links neben dem Monitor werden im Aufnahmemodus die Bildqualität, die Art des Weißabgleichs und der ISOWert eingestellt.
1 Zum Ändern der vorgegebenen Einstellungen verwendet man nach dem Drücken der entsprechenden Taste die beiden Einstellräder.
2 Die Bildqualität ist standardmäßig auf Normal eingestellt. Um die bestmögliche Bildqualität zu erhalten, sollten Sie den Wert auf Fine ändern. Bei einer Kamera mit einer so guten Bildqualität gibt es keinen Grund, eine verminderte Bildqualität einzustellen.
Mit den Tasten links neben dem Monitor werden verschiedene Einstellungen angepasst.
3 Drehen Sie nach dem Drücken der QUAL-Taste das hintere Einstellrad, bis im LC-Display die Anzeige FINE erscheint – Sie sehen dies rechts markiert.
Links neben dem Sucher finden Sie das Moduswahlrad, mit dem Sie die Art der Belichtungsmessung festlegen. Es hat sich gegenüber dem Vorgängermodell etwas verändert, weil ein neuer Modus hinzugekommen ist.
Außerdem ist das Wahlrad nun gegen ein versehentliches Verstellen geschützt – es ist nämlich arretiert. Um die Einstellung zu ändern, müssen Sie erst den Arretierungsknopf – der im Bild rechts markiert ist – drücken, bevor Sie das Moduswahlrad drehen können.
Um Einstellungen zu ändern, müssen Sie den Arretierungsknopf drücken. Erst dann lässt sich das Moduswahlrad drehen.
Neben der Vollautomatik stehen die Programm-, Zeit- und Blendenautomatik zur Verfügung. Außerdem gibt es den manuellen Modus. Zusätzlich gibt es eine Option zum Deaktivieren des Blitzgeräts und einen SCENE-Modus, über den diverse Aufnahmeprogramme bereitgestellt werden. Das gewünschte Motivprogramm können Sie dann durch Drehen des hinteren Einstellrads auswählen.
Außerdem gibt es die U1- und U2-Einstellungen (U für User Settings). Mit diesen benutzerdefinierten Einstellungen können Sie schnell auf eigene Zusammenstellungen zurückgreifen. Dies ist sehr nützlich, wenn Sie bei ähnlichen Aufnahmesituationen immer wieder dieselben Einstellungen benötigen.
Neu hinzugekommen ist der EFFECTS-Modus, mit dem Sie sieben unterschiedliche Effekte gleich bei der Aufnahme anwenden können. Die Auswahl erfolgt auch hier mit dem hinteren Einstellrad.
Die vorgenommenen Einstellungen können Sie wahlweise im Sucher oder im LC-Display kontrollieren. Alle wichtigen Informationen zeigt die Kamera auch im Sucher an. Eine Übersicht aller Parameter, die angezeigt werden, sehen Sie in der folgenden Abbildung.
Einige Menüeinstellungen sollten Sie überprüfen beziehungsweise anpassen, bevor Sie die D7100 das erste Mal einsetzen – einige Werkeinstellungen sind nicht optimal.
1 Rufen Sie das Menü mit der MENU-Taste links neben dem Monitor auf – sie ist nebenstehend links markiert.
2 Die unterschiedlichen Einstellungen werden nach dem Aufruf einer Funktion mit dem Multifunktionswähler geändert, der rechts neben dem Monitor zu finden ist.
Mit der MENU-Taste (links) rufen Sie das Menü auf – mit dem Multifunktionswähler (rechts) navigieren Sie im Menü.
Auf der System-Registerkarte sollten Sie die Funktion Monitorhelligkeit aufrufen. Die Werkeinstellungen führen gelegentlich zu einem etwas zu hellen Monitorbild. Probieren Sie einmal die Einstellung –1 aus – für mich ist dieser Wert gut geeignet. Zur Beurteilung wird ein zehnstufiger Graukeil angezeigt. Alle einzelnen Felder sollten sich voneinander unterscheiden.
Auch auf der Individualfunktionen-Registerkarte – der dritten Registerkarte – sollten Sie einige Einstellungen überprüfen und Ihren Bedürfnissen anpassen.
Hier liste ich subjektiv einige Funktionen für Sie auf, die sich bei meiner Arbeit als praktisch erwiesen haben – für Sie persönlich sind vielleicht ganz andere Schwerpunkte wichtig.
Insgesamt stellt die D7100 Ihnen 50 verschiedene Individualfunktionen zur Verfügung.
Unter der Individualfunkion a7 Integriertes Hilfslicht ist standardmäßig das Autofokus-Hilfslicht aktiviert. Sie können diese Option deaktivieren, da das Hilfslicht nicht oft benötigt wird und andererseits stören kann – beispielsweise bei Veranstaltungen. In vielen Fällen werden Sie ohne diese Option klarkommen – hinzuschalten können Sie die Option bei Bedarf jederzeit.
Wechseln Sie zur Individualfunktion c4 Ausschaltzeit des Monitors. Im Menü können Sie wählen, welche Ausschaltzeit verändert werden soll. Sie finden hier fünf Voreinstellungen für die unterschiedlichen Aufgaben – wie etwa die Wiedergabe oder die Informationsanzeige.
Mit der Bildkontrolle-Funktion legen Sie zum Beispiel fest, nach welcher Dauer der Monitor bei der Kontrolle des aufgenommenen Fotos abgeschaltet wird. Sieben Vorgabewerte stehen im Menü zur Verfügung – von 2 Sekunden bis zu 10 Minuten. Um Energie zu sparen, ist es empfehlenswert, einen möglichst niedrigen Wert zu wählen – beispielsweise 2 oder 4 Sekunden.
Sehr nützlich ist auch die Individualfunktion d2 Gitterlinien. Ist sie aktiviert, werden im Sucher Gitternetzlinien eingeblendet, die für ein sauberes Ausrichten der Kamera hilfreich sind. Standardmäßig sind die Gitterlinien deaktiviert. Ich empfehle Ihnen, diese Option zu aktivieren, um etwa unschöne schiefe Horizonte zu vermeiden. Ein Sternchen über der Nummernbezeichnung der Individualfunktion kennzeichnet übrigens, dass die vorgenommene Einstellung von der Standardvorgabe abweicht – wie im folgenden rechten Bild abgebildet.
Vorharz-Landschaft
Die Gitterlinien-Option sollten Sie aktivieren, um eine Hilfe beim Ausrichten der Kamera zu erhalten, damit beispielsweise kein schiefer Horizont entsteht.
100 ISO | 16 mm | 1/320 Sek. | f 11
Nutzen Sie bei der Individualfunktion d7 Nummernspeicher die Ein-Option – dies ist die Standardvorgabe. Damit werden die Fotos fortlaufend durchnummeriert, unabhängig davon, ob die Speicherkarte neu formatiert oder eine andere Speicherkarte eingesetzt wird. Bei der Aus-Option beginnt dagegen die fortlaufende Nummerierung wieder bei 0001. Bei der Zurücksetzen-Option wird die Nummerierung nach der höchsten Nummer fortgesetzt.
Rechts unter dem Objektivbajonett finden Sie eine weitere Taste – die sogenannte Funktionstaste. Diese Taste kann mit einer von 18 Funktionen belegt werden. Belegen Sie diese Taste mit einer Funktion, die Sie besonders häufig benötigen. Damit sparen Sie sich den Umweg über das Menü. Diese Möglichkeit ist sehr praktisch.
Die verfügbaren Funktionen erreichen Sie über die Option f2 Funktionstaste in der Bedienelemente-Rubrik der Individualfunktionen. So können Sie etwa mit dem Drücken der Funktionstaste die Spotmessung aktivieren oder den Blitz unterdrücken.
Die Funktionstaste können Sie mit einer von 18 Funktionen belegen.
Praktisch ist auch die Option, bei der neben dem JPEG-Bild zusätzlich eine RAW-Version aufgenommen wird, wenn Sie die Funktionstaste drücken. Diese Einstellung empfehle ich Ihnen, wenn Sie häufiger RAW-Bilder aufnehmen wollen. Standardmäßig ist die Funktionstaste beim einfachen Drücken nicht belegt.
Auch im Wiedergabe-Menü, das Sie auf der ersten Registerkarte finden, ist eine Anpassung vor der ersten Fototour sinnvoll. Standardmäßig werden nämlich die Bilder nach der Aufnahme nicht auf dem Monitor angezeigt.
Um aber einen kurzen Kontrollblick auf das geschossene Foto zu werfen, sollten Sie die Option Bildkontrolle aktivieren. Sie beenden die Wiedergabe, wenn Sie den Auslöser kurz antippen.
Abschließend empfehle ich Ihnen noch, eine Einstellung im Aufnahme-Menü zu ändern. Das Aufnahme-Menü finden Sie auf der zweiten Registerkarte.
Ist bei der Funktion JPEG-Komprimierung die standardmäßig vorgegebene Option Einheitliche Dateigröße aktiviert, versucht die D7100, alle Bilder auf eine annähernd einheitliche Dateigröße zu komprimieren. Dabei entstehen unterschiedliche Qualitäten – daher ist diese Option nicht empfehlenswert.
In der Praxis zeigt sich zudem, dass die Dateigrößen auch bei dieser Option teilweise deutlich voneinander abweichen – je nachdem, um welche Motive es sich handelt.
Flächige Motive – zum Beispiel bei unscharfem Hintergrund – ergeben standardmäßig kleinere Dateigrößen. Daher werden diese Bilder weniger komprimiert. Fotos mit vielen Details sind dagegen größer und werden daher stärker komprimiert, um dieselbe Dateigröße zu erhalten.
Um das Motiv automatisch scharf zu stellen, drücken Sie den Auslöser halb durch. Neben der Schärfemessung wird dabei auch die passende Blende-Verschlusszeit-Kombination für eine korrekte Belichtung eingestellt. Zum Auslösen wird der Auslöser dann ganz durchgedrückt.
Drücken Sie den Auslöser halb durch, wird fokussiert und die passende Blende-VerschlusszeitKombination ermittelt.
Wenn im Wiedergabe-Menü unter der Funktion Bildkontrolle die Option Ein aktiviert wurde, wird nach der Aufnahme das Foto für die voreingestellte Dauer auf dem Monitor angezeigt, sodass eine Kontrolle möglich ist. Unter dem Bild werden der Ordner und der Speicherkartenslot, in dem das Bild gespeichert wurde, sowie der Name des Bildes angezeigt. Zusätzlich finden Sie dort die Aufnahmedaten und die Qualitätseinstellungen. Oben rechts wird die Bildnummer der Aufnahmesession angezeigt.
Sie können weitere Bildinformationen abrufen, wenn Sie die obere Pfeiltaste des Multifunktionswählers drücken. Bei zweimaligem Drücken wird dann rechts das Histogramm angezeigt. Unten sehen Sie die relevantesten Aufnahmedaten in einer Übersicht. Sie sehen diese Ansicht in der nachfolgenden Bilderreihe links. Wird die Taste nur einmal gedrückt, wird übrigens nur das Bild – ohne weitere Zusatzinformationen – angezeigt.
Welche zusätzlichen Informationen angezeigt werden sollen, wird mit der Funktion Opt. für Wiedergabeansicht auf der Wiedergabe-Registerkarte festgelegt. Alle mit einem Haken versehenen Informationen zeigt die Kamera danach an.
Die Metadaten erstrecken sich auf drei Menüseiten. Hier finden Sie alle relevanten Infos zum aktuell ausgewählten Bild.
Mit dem RGB-Histogramm wird die Verteilung der Tonwerte geprüft. Es kann zur Beurteilung einer Fehlbelichtung verwendet werden. Rechts und links sollten keine größeren leeren Bereiche zu sehen sein, wenn das Foto korrekt belichtet wurde. Links werden die Häufigkeiten der dunklen Tonwerte angezeigt – rechts die der hellen. Je höher der »Tonwertberg« ist, umso mehr Vorkommnisse gibt es von diesem Tonwert. Die grafische Darstellung der Tonwerte wird zusätzlich für jeden der drei Farbkanäle Rot, Grün und Blau getrennt angezeigt.
Um zu überprüfen, ob eine Überbelichtung des Bilds vorliegt, ist die Lichter-Option nützlich. Hier werden alle potenziell überbelichteten Stellen mit einer schwarzen, blinkenden Markierung hervorgehoben – Sie sehen ein solches Beispiel links.
Die Beurteilung der Lichterbereiche ist wichtig, da hier keine nachträglichen Korrekturen per Bildbearbeitung möglich sind. Zu dunkel geratene Bilder lassen sich mit einem Bildbearbeitungsprogramm oft noch retten. Ausgefressene Lichterbereiche dagegen meistens nicht.
Um eine Übersicht über die aufgenommenen Fotos zu erhalten, können Sie sich mehrere Bilder gleichzeitig ansehen. Drücken Sie dazu die Indexbild-Taste – sie ist im Bild rechts markiert. Sie können entweder vier, neun oder 72 Fotos gleichzeitig anzeigen. Außerdem ist eine Kalenderansicht verfügbar. Nachfolgend sehen Sie sie links. Alle Tage, an denen Bilder aufgenommen wurden, zeigen Miniaturbilder.
Mit dieser Taste rufen Sie den Miniaturbildmodus auf.
Drücken Sie dazu die Indexbild-Taste mehrfach. Verwenden Sie die Vergrößerungslupen-Taste, um wieder zur Anzeige eines einzelnen Bilds zu gelangen. Das Scrollen in den Bildern erledigen Sie anschließend mit der oberen und unteren Pfeiltaste des Multi-funktionswählers. Wurden viele Bilder aufgenommen, fällt so das Navigieren leicht. Rechts unten wird bei jedem Indexbild die Ordner- und Bildnummer eingeblendet.
Das aktuell markierte Bild wird mit einem Rahmen hervorgehoben. Videofilme werden mit einem Filmstreifen symbolisiert – Sie sehen dies nachfolgend rechts.
Um das aufgenommene Foto genau beurteilen zu können, bietet die D7100 die Möglichkeit einer Ausschnittsvergrößerung an. Je nachdem, in welcher Bildgröße Sie das Foto aufgenommen haben, kann das Bild 19- oder 38-fach vergrößert angezeigt werden. Bei der mittleren Bildgröße ist maximal eine 28-fache Vergrößerung möglich. Natürlich ist die exakte Beurteilung erst nach der Übertragung der Bilder auf den PC möglich – aber der Einsatz der extremen Vergrößerung kann Ihnen helfen, Details des Fotos zu analysieren. Der ausgezeichnete Monitor der D7100 hilft auch im Freien durch seine Größe und den möglichen Betrachtungswinkel – bei früheren digitalen Nikon-Modellen war dies schwieriger.
1 Drücken Sie die Taste mit dem Lupensymbol so oft, bis die gewünschte Ausschnittsvergrößerung zu sehen ist.
2 Mit den Pfeiltasten kann auch in dieser Darstellung der Bildausschnitt verschoben werden. Um die Ansichtsgröße wieder zu reduzieren, drücken Sie mehrfach auf die Taste mit dem Symbol der Verkleinerungslupe.
3 Um die vergrößerte Ansicht zu beenden, drücken Sie die OK-Taste oder kehren Sie mit der Verkleinerungslupe schrittweise zurück.
Bilder, die misslungen sind oder Ihnen nicht gefallen, löschen Sie ganz einfach durch Drücken der Taste mit dem Mülleimersymbol, die Sie links neben dem Sucher finden. Erst nach dem Bestätigen einer Sicherheitsabfrage wird das Bild, das aktuell im Monitor angezeigt wird, gelöscht.
Detail
Es muss nicht immer »das Ganze« sein – Details, die Ausschnitte zeigen, wirken auch attraktiv, wenn Sie sie gekonnt in Szene setzen. Im Beispiel wirkt vor allem die Farbkombination schön.
320 ISO | 500 mm | 1/500 Sek. | f 6.3
Nikon hat bei der D7100 auf einen optischen Tiefpassfilter verzichtet, was zur Folge hat, dass mehr Details aufgenommen werden und das Bild so etwas schärfer erscheint.
100 ISO | 18 mm | 1/400 Sek. | f 10