Vorwort
Eine glückliche Kindheit
Kriegszeiten
Die Queen bei den Hilfstruppen
Das königliche Hochzeitskleid
Plötzlich Königin
Der falsche Geburtstag
Königliche Geschenke
Königliche Privilegien
Die Queen und König Abdullah
Die königliche E-Mail
Die Schwäne der Königin
Die Queen und die Störe
Auf den Hund gekommen
Königlicher Rennsport
Die Kronjuwelen
Das Bildnis der Königin Elizabeth
Die wächserne Königin
Eine königliche Photobomb
Die Queen auf dem Mond
Der rote Koffer
Die Queen und die Seefahrt
Die Rekordkönigin
Der königliche Wecker
Die Queen bleibt cool
Der unerwünschte Eindringling
Die Doppelgängerin
Die königliche Unterhose
Der ungezogene Diener
Der Kuchen der Königin
Der alberne Prinz
Quellennachweis
»Man muss mich gesehen haben, um es zu glauben.«
Queen Elizabeth II.
Die Queen ist in der Tat ein Hingucker. Dabei ist sie gerade einmal 1,63 Meter groß. Doch das schmälert die Wirkung Ihrer königlichen Majestät nicht im Geringsten. Und was ihr an Körpergröße fehlen mag, wiegt sie durch ihr einmaliges Wesen und ihr stets perfektes Auftreten locker wieder auf.
Selbst wenn einmal das Rednerpult zu hoch sein sollte und man oben auf dem Podium nur einen sprechenden Hut sieht, wie einst bei einer Reise in die USA, ist doch auch dem letzten Zuschauer klar: Dieser Hut da oben ist nicht irgendein Hut, sondern der Hut der Königin von England. Demnach sollte man gut zuhören, denn die Worte der Queen haben auf der ganzen Welt Gewicht – auch wenn sie sich bei ihren Reden meist kurzfasst.
Das Besondere sind nicht nur ihre Worte. Als Königin von England ist sie einerseits die wohl bekannteste Frau der Welt, andererseits aber weit entfernt vom Status einer reinen Berühmtheit. Sie ist weder Star noch Celebrity, sondern verkörpert vielmehr so zeitlose Werte wie Höflichkeit, Tradition und Disziplin. Auch wenn sie nur formal das englische Staatsoberhaupt ist, spielt sie als Aushängeschild Großbritanniens eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wo immer sie erscheint, wird sofort der rote Teppich ausgerollt und alles getan, damit sich Ihre königliche Majestät wohlfühlt.
Queen Elizabeth II. ist eine Ikone, deren Ruf ihr weit über die Landesgrenzen vorauseilt. Kein Wunder, dass sie auf der ganzen Welt Bewunderer findet, ist sie doch weitaus mehr als nur die Königin von England. In erster Linie ist sie nämlich eine Frau. Und nicht nur irgendeine Frau, sondern wohl eine der stärksten und einflussreichsten Frauen unseres Planeten. Sie ist aber auch eine Frau mit Herz, Verstand und vor allem mit Humor. Sie hat scheinbar unendlich viele Interessen. Die reichen vom idyllischen britischen Landleben inmitten einer Vielzahl von Tieren über die Seefahrt, Musik, Mode und Reisen bis hin zu Hundezucht und Pferderennen und noch viel weiter.
Die Queen versteht es wie keine Zweite, Traditionen und Moderne miteinander zu verflechten. Immer wieder wird sie für die beispiellose Leistung gelobt, wie sie der angekratzten britischen Monarchie zu neuem Glanz verholfen und sie mit sicherer Hand in das 21. Jahrhundert navigiert hat.
Bei all ihren offiziellen Pflichten ist die Queen jedoch vor allem ein Familienmensch. Ganz getreu dem englischen Motto Family First. Nun wäre ihre direkte Familie schon groß genug, dass die Beschäftigung mit ihr einem Fulltime-Job gleichkäme. Doch die Queen wäre nicht die Queen, wenn sie sich darauf beschränken würde. Denn als Königin von England, Großbritannien und des Commonwealth ist sie in gewisser Hinsicht auch die Mutter von Millionen von Untertanen. Sie kann also nicht einfach nur auf das Wohlergehen ihrer eigenen Familie achten, sondern muss stets das große Ganze im Blick behalten.
Und das tut sie während ihrer mittlerweile über 64 Jahre währenden Herrschaftszeit ununterbrochen. Dabei ist sie jedoch nicht nur die ernste Monarchin und vorbildliche Landesmutter. Manchmal ist sie einfach nur Elizabeth und es blitzen auch immer wieder die menschlichen Seiten der Queen durch ihre perfekte Fassade hindurch auf. So kommt mit der Zeit eine verblüffende Sammlung ganz unterschiedlicher Anekdoten zusammen. In diesen Geschichten ist die Queen nicht immer die treibende Kraft. Manchmal übernimmt sie auch den duldenden Part. Als Königin muss sie ja bisweilen so einiges über sich ergehen lassen. Doch sie weiß auch diese Rolle zu spielen: Selbst wenn es einmal brenzlig oder gar peinlich werden sollte, bleibt sie ganz Monarchin und tritt der Situation – je nachdem, was gerade gefragt ist – mit königlicher Contenance, royaler Würde oder unerschütterlichem Gleichmut entgegen.
Es ist das Jahr 1926 und England befindet sich wirtschaftlich in der Krise. Der Preis für Kohle ist im Keller, die Gewerkschaften drohen mit Streik und doch feiert das ganze Land, als am 21. April Nachwuchs im Hause Windsor zur Welt kommt. Es ist das erstgeborene Kind des Herzogs und der Herzogin von York. Ein süßes kleines Mädchen mit dem schönen Namen Elizabeth Alexandra Mary. Sie ist das jüngste Mitglied der englischen Königsfamilie und steht lediglich an dritter Stelle, was die Thronfolge betrifft. Vor ihr kommen erst einmal ihr Onkel, der Prinz von Wales, und ihr Vater, der Herzog von York, an die Reihe. Außerdem würde sie in der Thronfolge noch weiter nach hinten rücken, sobald ihr Onkel erst einmal eigene Kinder haben sollte.
Dementsprechend darf die kleine Elizabeth in einer sehr entspannten Atmosphäre aufwachsen. Der Druck der Krone lastet nicht auf ihren Schultern, ist es doch ohnehin äußerst unwahrscheinlich, dass sie eines Tages das Oberhaupt Großbritanniens werden könnte.
Ihr Großvater, König George V., frisst sofort einen Narren an der kleinen Elizabeth. Sie soll eine der wenigen Personen sein, die keine Furcht vor Seiner ehrwürdigen Majestät hat, und so verpasst sie ihm kurzerhand den drolligen Spitznamen Grandpa England.
Elizabeth wächst nur bedingt in einem königlichen Umfeld auf. Viele ihrer Freundinnen kommen aus bürgerlichem Hause. Erst 1930, als ihre Schwester Margaret das Licht der Welt erblickt, bekommt sie sozusagen eine Spielkameradin mit blauem Blut. 1933 – Elizabeth ist inzwischen sieben – zieht eine neue Gouvernante bei den Windsors ein. Ihr Name ist Miss Marion Crawford und sie ist von nun an für die Erziehung und Bildung der beiden Schwestern zuständig. Auf Anweisung der Herzogin von York lässt Miss Crawford den jungen Windsor-Schwestern eine sehr lockere Erziehung angedeihen. Elizabeths Eltern haben keine guten Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit und sie wünschen sich für ihre Töchter nur eines: »eine wirklich glückliche Kindheit mit vielen schönen Erinnerungen«. Dementsprechend sanft ist Miss Crawfords Umgang mit den Mädchen. Der Unterricht geht lediglich von 09:30 Uhr bis 11:00 Uhr vormittags. Den Rest des Tages haben Elizabeth und Margaret zur freien Verfügung und dürfen nach Lust und Laune im Garten spielen, singen und tanzen.
Während das sanfte Regiment von Miss Crawford der damaligen Königin Mary ein Dorn im Auge ist, begnügt und vergnügt sich Elizabeth in jenen Kindertagen mit den einfachen Dingen des Lebens. Sie liebt Tiere und würde eines Tages am liebsten einen Bauern heiraten, weil sie dann inmitten von Kühen, Pferden und Hunden leben könnte. Doch das Schicksal hat ganz andere Pläne für die junge Prinzessin.
Die unbeschwerte Idylle ihrer Kindheit findet ein jähes Ende, als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbricht. Mit unerhörter Aggression und Schnelligkeit unterwerfen die Nazis unter Hitlers Oberbefehl ein Land nach dem anderen und schon bald bleibt auch Großbritannien von den Angriffen der Deutschen nicht länger verschont.
Am Anfang des Krieges halten sich die beiden Prinzessinnen Elizabeth und Margaret noch zusammen mit Miss Crawford in Birkhall in der Nähe von Balmoral auf. Doch schon bald werden sie nach Schloss Windsor gebracht, dessen normalerweise zartrosa getünchten Mauern nun grün gestrichen sind, um den feindlichen Bombern das Zielen zu erschweren. Elizabeths Mutter, inzwischen selbst Königin, steht unter starkem Druck, die Kinder nach Kanada in Sicherheit zu bringen, doch sie bleibt standhaft und behält die Prinzessinnen in ihrer Nähe.
Als die Deutschen 1940 Dänemark und Norwegen einnehmen, fliehen die enteigneten skandinavischen Monarchen nach London. Die Prinzessinnen ihrer Dynastien schickt man nach Schloss Windsor. Dort suchen sie gemeinsam mit den englischen Prinzessinnen Zuflucht vor dem Krieg.
Obwohl Elizabeth und Margaret noch Kinder sind, kommt ihnen während des Krieges eine ganz entscheidende Rolle zu. Zu Propagandazwecken wird das Gerücht gestreut, die beiden wären irgendwo auf dem Land versteckt, wo sie ihr eigenes Gemüse anpflanzten und stets eine Gasmaske bei sich trügen, um das Überleben des britischen Königshauses zu sichern.