Ursula Kreuzberger

Die Meso-Therapie

Das neue Heilverfahren bei akuten und chronischen Beschwerden

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Impressum

© 2015 der eBook-Ausgabe Knaur eBook

© 2015 Knaur Verlag

Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit

Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Redaktion: Sandra Czech

Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung: FinePic®, München

 

Besuchen Sie uns im Internet:

www.mens-sana.de

 

((FSC-Logo))

 

Originalausgabe August 2015

© 2015 Knaur Verlag

Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit

Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Redaktion: Sandra Czech

Covergestaltung:ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung: FinePic®, München

Satz: Adobe InDesign im Verlag

Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck

ISBN 978-3-426-65747-8

 

2 4 5 3 1

ISBN 978-3-426-42390-5

Hinweise des Verlags

Noch mehr eBook-Programmhighlights & Aktionen finden Sie auf
www.droemer-knaur.de/ebooks.


Sie wollen über spannende Neuerscheinungen aus Ihrem Lieblingsgenre auf dem Laufenden gehalten werden? Abonnieren Sie hier unseren Newsletter.


Sie wollen selbst Autor werden? Publizieren Sie Ihre eBooks auf unserer Akquise-Plattform www.neobooks.com und werden Sie von Droemer Knaur oder Rowohlt als Verlagsautor entdeckt. Auf eBook-Leser warten viele neue Autorentalente.


Wir freuen uns auf Sie!

Einleitung

Seit vielen Jahren praktiziere ich als hausärztliche Internistin. Für mich ist dies der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann. Dass ich kranken Menschen bei der Heilung und Linderung ihrer Krankheiten helfen darf, erfüllt mich immer wieder mit großer Dankbarkeit.

Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass ein nachhaltiger Heilerfolg nur dann möglich ist, wenn zwei Dinge zusammenkommen: Zum einen müssen Patienten gut über ihre Beschwerden, deren Zusammenhänge und die Möglichkeiten der Heilung informiert sein. Der viel gerühmte »aufgeklärte Patient« hat wesentlich bessere Heilungschancen als ein Patient, der wenig über seine Erkrankung weiß und die Behandlung einfach über sich ergehen lässt. Deshalb ist mir stets daran gelegen, meine Patienten mit möglichst vielen Informationen zu versorgen. Je mehr sie wissen und verstehen, desto überzeugter lassen sie sich auf einen »gesunden Weg« ein, der Krankheiten gar nicht erst entstehen lässt und so langfristig zu einem selbstbestimmten, lebenswerten Dasein führt.

Das andere ist aber mindestens ebenso wichtig: Jeder Patient braucht einen Arzt, eine Ärztin seines Vertrauens, bei dem/der er sich gut aufgehoben fühlt. Ihr Arzt, Ihre Ärztin muss genau hinhören, hinschauen und Sie gründlich untersuchen. Wenn Sie das Gefühl haben, er oder sie hört Ihnen nicht zu, erkennt Ihr Problem nicht – dann ist er/sie vielleicht nicht der passende Mediziner für Sie. Nur durch genaues Hinschauen und Hinhören, eine gründliche Untersuchung, genaues Abtasten und eine detaillierte Erzählung der Krankengeschichte ist eine gute Diagnose möglich. Und nur mit einer guten Diagnose kann eine erfolgreiche Behandlung stattfinden.

Für mich gilt: Jede Patientin, jeder Patient soll mein Arztzimmer mit dem Gefühl verlassen, ernst genommen worden zu sein. Und ich wünsche mir, dass meine Patienten mit dem beruhigenden Gefühl leben, dass Hilfe möglich ist.

Mein zweites Standbein neben der klassischen Schulmedizin sind seit vielen Jahren die Naturheilverfahren. Hier habe ich in den letzten Jahren die größten positiven Überraschungen erlebt. Gerade in der naturheilkundlichen Schmerztherapie gibt es ungeahnte Möglichkeiten, Menschen zu helfen.

Mein Schwerpunkt ist dabei inzwischen die Mesotherapie geworden. Diese Schmerztherapie, die schulmedizinische und naturheilkundliche Ansätze miteinander verbindet, führt immer noch ein Nischendasein – unverdient, wie ich meine. So höre ich immer wieder von dankbaren Patienten die Frage: »Wieso kennt diese Therapie denn keiner?«

Das möchte ich ändern, nicht zuletzt mit dem Buch, dass Sie nun in der Hand halten. Ich habe zu Beginn dieser Einleitung von der Bedeutung des »aufgeklärten Patienten« gesprochen. Darum geht es auch hier: um die Aufklärung über eine Behandlungsmethode, die bei einer ganzen Reihe von Krankheiten schnell und schonend hilft, ohne den Körper mit großen Nebenwirkungen zu belasten.

 

Im ersten Teil des Buches wird die Mesotherapie vorgestellt. Sie erfahren viel Wissenswertes über die Geschichte und Entwicklung der Mesotherapie, über ihre Grundlagen, die wichtigsten Einsatzgebiete und die genaue Anwendungsweise. Auch über Nebenwirkungen und Risiken – die es in der Medizin immer gibt – wird informiert. Und Sie erfahren Genaueres über die rechtliche Situation und die Möglichkeiten der Kostenübernahme durch Ihre Krankenversicherung.

Im zweiten Teil des Buches will ich Ihnen an einigen wichtigen Beispielen zeigen, bei welchen Krankheiten die Mesotherapie besonders erfolgversprechend eingesetzt werden kann. Und was Sie sonst noch tun können, um gesund zu werden und zu bleiben.

Der dritte Teil versorgt Sie mit weiterführenden Informationen, z.B. für die Suche nach einem Mesotherapeuten in Ihrer Nähe. Dort finden Sie auch nützliche Adressen, Internetangebote und Hinweise zu weiterführender Literatur.

 

So bleibt mir nur noch, Ihnen viel Freude beim Lesen zu wünschen. Und natürlich hoffe ich, dass für Sie und Ihre Gesundheit genau das Richtige dabei ist.

Was ist die Mesotherapie?

Geschichte und Entwicklung der Mesotherapie

Die Mesotherapie ist eine relativ junge Behandlungsmethode. Als ihr »Erfinder« gilt der französische Arzt Michel Pistor (1924–2003). Er kombinierte in seiner Methode Elemente verschiedener traditioneller und neuerer Behandlungsansätze: darunter Akupunktur, klassische Medikamententherapie, Homöopathie und Neuraltherapie. Auch Elemente aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) flossen in die Entwicklung der Mesotherapie ein.

Pistors Ziel bestand darin, das Medikament zur Behandlung von Krankheiten und Beschwerden näher an den eigentlichen Einsatzort zu bringen. Also nicht, wie bis heute in der klassischen Medikamententherapie üblich, dem Patienten z.B. eine Tablette zu verabreichen, deren Wirkstoffe dann durch den Magen und Darm in den Blutkreislauf übergehen und von dort aus an ihren Wirkungsort gelangen, sondern möglichst nah an den Ort der Beschwerden zu kommen.

Anlass für diese Überlegungen war ein Schlüsselerlebnis, das Michel Pistor 1952 als Arzt in seiner hausärztlichen Praxis in Bray-et-Lû hatte, einem kleinen Ort etwa siebzig Kilometer nordwestlich von Paris. Er behandelte den seit vielen Jahren hörbehinderten Schuster des Ortes wegen eines akuten Asthmaanfalls mit einer Procain-Spritze – und stellte als Nebenwirkung fest, dass der Patient plötzlich wieder hören konnte. Tatsächlich vernahm der Mann zu seiner Verblüffung die nahen Kirchenglocken, die er seit Jahren nicht mehr gehört hatte. Begeistert von diesem Erfolg, setzte Pistor die Behandlung mit Procain fort, jedoch jetzt ganz in der Nähe des Ohres. Und der Erfolg gab ihm recht: Der Patient erlangte dauerhaft seine Hörfähigkeit wieder. Kein Wunder, dass Michel Pistor nach diesem außerordentlich vielversprechenden Anfang seinen neuen Ansatz bei der Behandlung der verschiedensten Krankheiten erprobte – mit ganz erstaunlichen Erfolgen.

1958 fühlte sich Pistor sicher genug, um eine erste Veröffentlichung zu wagen. Dort benutzte er für seine neue Behandlungsmethode zum ersten Mal den Begriff »Mesotherapie«. Ab 1960 hatte er in Frankreich die Möglichkeit, seine Methode auch zu unterrichten. Zunächst in der Ausbildung von Tierärzten, bald jedoch auch in der Humanmedizin. Ein Leben lang widmete er sich der weiteren Erforschung der Mesotherapie, nicht zuletzt mit der Entwicklung von speziellen Injektionsnadeln, die eine leichte, weitgehend schmerzfreie und für die Patienten besonders schonende Behandlung möglich machen.

Michel Pistor, der im August 2003 starb, durfte noch erleben, dass die Mesotherapie einen weltweiten Siegeszug antrat. Spätestens seit den achtziger Jahren verbreitete sie sich schnell über die Grenzen Frankreichs hinaus, zunächst in Kanada und den USA, später global. Heute verwenden weltweit etwa achtzehntausend Ärzte diese Methode, die seit 1987 in Frankreich auch als schulmedizinische Therapieform anerkannt ist. Es gibt internationale Gesellschaften, internationale Kongresse und Forschungspreise, so dass eine gute Vernetzung der Therapeuten gewährleistet ist. Auf diese Weise profitieren Ärzte weltweit von neueren Forschungsarbeiten, die vor allem aus Frankreich kommen, wo die Mesotherapie an den Universitäten gelehrt wird. Und so können Patienten überall auf der Welt von der Weiterentwicklung dieser jungen Methode profitieren.

Die Mesotherapie in Deutschland

Seit den achtziger Jahren findet die Mesotherapie zunehmend auch in Deutschland Verbreitung. 1984 wurde die Deutsche Gesellschaft für Mesotherapie e.V. (DGM) in München von Dr. Britta Knoll gegründet. Die Gesellschaft widmet sich der weiteren Erforschung und Verbreitung der Methode. Sie hat sich auch die Forschungsförderung zum Ziel gesetzt, u.a. mit einem jährlich vergebenen Forschungspreis. Außerdem fördert sie die Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Heilpraktikern in mesotherapeutischen Verfahren. Die DGM richtet sich dabei nach den Standards, die an den französischen Universitäten bei der Ausbildung in der Mesotherapie gelten.

In Frankreich wird die Mesotherapie jungen Ärzten als freiwilliges Aufbaustudium nach dem Medizinstudium vermittelt. In Deutschland sind mehrere aufeinander aufbauende Weiterbildungskurse für erfahrene Ärzte (seit 2012 auch für Heilpraktiker) und ein Praxisjahr notwendig, bevor die Diplomprüfung abgelegt werden kann. Ärzte, die diese Prüfung erfolgreich absolviert haben, erhalten das »Deutsche Mesotherapie-Zertifikat«. Heilpraktiker bekommen nach der Prüfung das »Diplom naturheilkundliche Mesotherapie«.

Etwa fünftausend Ärzte behandeln ihre Patienten in Deutschland mit der Mesotherapie. Zumeist sind es Hausärzte, Orthopäden, Dermatologen und Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Auch die Zahl der Heilpraktiker, die sich in Mesotherapie ausbilden lassen, nimmt ständig zu. Regelmäßige Weiterbildungen und Verbandspublikationen sorgen dafür, dass diese Ärzte und Heilpraktiker von den neuesten Entwicklungen auf dem Feld der Mesotherapie profitieren und stets auf dem neuesten Stand der Forschung bleiben. Auch in Österreich und in der Schweiz gibt es Fachverbände für Mesotherapie.

Der Begriff »Mesotherapie«

Wie kam Pistor nun aber auf den Begriff »Mesotherapie«? Das Wort »Meso« leitet sich von einem wichtigen Entwicklungsschritt des Menschen vor seiner Geburt ab. In der dritten Woche bildet sich beim Embryo das sogenannte Mesoderm heraus, das mittlere Keimblatt, aus dem sich im Laufe der Zeit sehr viele Körperstrukturen bilden. Darunter die Knochen, die glatte Muskulatur, Blutgefäße, Nieren, Keimdrüsen und Geschlechtsorgane sowie eine bestimmte Art von Gehirnzellen. Vor allem aber entwickeln sich aus dem Mesoderm die Haut und das Bindegewebe. Und genau in diesen Bereichen, also im unter der Haut liegenden Fettgewebe und im Bindegewebe, wird die Mesotherapie eingesetzt, um dann nahe am Injektionsort ihre Wirkung zu entfalten.

Eine ungewöhnliche Verbindung: Schulmedizin und Naturheilverfahren