Mit mutigem Schritt zurück zum Glück

Prof. Dr. Margot Käßmann / Andreas Helm

Mit mutigem Schritt zurück zum Glück

Weil uns das Leben immer wieder überrascht

Knaur eBooks

Inhaltsübersicht

Über Margot Käßmann / Andreas Helm

Margot Käßmann

Margot Käßmann, Jahrgang 1958, ist eine der bekanntesten kirchlichen Persönlichkeiten Deutschlands. In und nach ihrer Zeit als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland gewann sie mit ihrer offenen und geradlinigen Art die Wertschätzung und Sympathien vieler Menschen. Sie ist Mutter von vier erwachsenen Töchtern und Großmutter von sieben Enkelkindern.

 

Andreas Helm

Andreas Helm, Jahrgang 1959, studierte Elektrotechnik und war drei Jahrzehnte als Ingenieur bei einem Staatsunternehmen beschäftigt. Ehrenamtlich engagiert er sich heute als Texter, Musiker und Clown für ein Kindertheater und als Posaunist in zwei Ensembles. Er ist Vater von vier erwachsenen Kindern.

Anmerkungen

  1. Hans Küng, Erlebte Menschlichkeit. Erinnerungen, München 2013, S. 15.

  2. »Stufen«, aus: Hermann Hesse, Sämtliche Werke in 20 Bänden. Herausgegeben von Volker Michels. Band 10: Die Gedichte. © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2002.

  3. Vgl. Susann Sitzler, Väter und Töchter, Stuttgart 2021, S. 27f.

  4. »Über die Ehe«, aus: Khalil Gibran, Der Prophet. Aus dem Englischen übersetzt von Karin Graf. 1973 Solothurn und Düsseldorf.

  5. Gernot Candolini, Segen. Kraftquelle des Lebens, © 2013 Claudius Verlag, München, S. 82.

Für unsere wunderbaren inzwischen erwachsenen Kinder:

 

Sarah

Sarah

Hanna

Lea

Lea

Jonas

David

Esther

Vorwort

Die Idee zu diesem Buch ist nach einem Spaziergang entstanden. Wir hatten Bekannte von Andreas getroffen. Und die sagten: So eine schöne Geschichte, die solltet ihr auch mit anderen teilen! Ja, dachten wir, das wäre vielleicht eine Idee. Und bevor es andere erzählen, machen wir das selbst.

Es geht dabei nicht so sehr um eine Liebesgeschichte. Das scheint uns immer ein wenig übertrieben, weil der Begriff »Liebe« so dramatisch daherkommt. Uns geht es eher darum, die Dankbarkeit für das Glück, sich wiederzufinden, mit anderen zu teilen. Wir erzählen in diesem Buch auch von dem Mut, im Alter noch einmal den Schritt in eine Beziehung zu wagen.

Beim Schreiben haben wir überlegt: Sich wiedersehen ist das eine. Doch wie entsteht daraus eine tragfähige Beziehung? Wir sind jetzt mehr als sieben Jahre wieder zusammen – wie wurde das möglich? Uns ist klar geworden: Es sind ähnliche Überzeugungen und Prägungen, die Erfahrungen einer Generation, die unserem Miteinander ein Fundament geben. Dazu gehören Wertvorstellungen, die uns früh mitgegeben wurden. Deshalb schildern wir nicht nur unser Wiedersehen und was sich daraus entwickelt hat, sondern blicken zurück auf das Lebensgefühl unserer Generation. Wir gehören zu den »Babyboomern«, die jetzt langsam abtreten. »Fridays for Future« übernimmt viele unserer Überzeugungen, aber es ist nicht so, dass sie »how dare you« – »wie könnt ihr es wagen?« – sagen müssten. Auch wir haben uns in der Friedens- und Umweltbewegung engagiert!

So ist ein Buch entstanden, das viele biografische Passagen hat. Der Theologe Hans Küng hat in seinen Lebenserinnerungen geschrieben, sein Freund Walter Jens habe gesagt: »Du darfst in deiner Autobiographie über alles schreiben, nur muss es immer einen Bezug zu dir haben.«1 So schildern wir gesellschaftliche Entwicklungen und Ereignisse mit dem Bezug, den wir zu ihnen oder sie zu uns hatten.

Wir sind inzwischen beide im Ruhestand. Es geht darum, herauszufinden, was jetzt wichtig ist. Wie wir die letzte Etappe leben wollen. Wir beide sind dazu viel im Gespräch, beim Essen, bei Spaziergängen – und wenn wir nicht zusammen sind, am Telefon. Deshalb hat dieses Buch größtenteils Gesprächscharakter. Verschiedene Schriftarten kennzeichnen, wer gerade schreibt.

 

Wir haben länger überlegt, wie wir unser Buch betiteln wollen. Um die Ecke der Wohnung in Hannover gibt es ein wunderbares Café mit dem Namen »Zurück zum Glück«, in dem wir uns gern mit anderen treffen. Eigentlich lächeln alle, wenn sie den Namen hören.

Wir denken, das passt auch als Titel für unsere Geschichte. Nicht, dass es kein Glück gab zwischen unserer ersten Beziehung und der jetzigen. Wir waren glücklich in unseren Ehen, wir waren und sind es mit unseren Kindern und Enkeln. Aber es war ein mutiger Schritt, in unserem Alter noch einmal zu wagen, eine neue Beziehung einzugehen. Und ja, wir haben das Glück gefunden.

Wir danken allen, die uns ermutigt haben, dieses Buch zu schreiben. Und wir wünschen allen, die es lesen, dass sie auch immer wieder Schritte zum Glück wagen.

 

Margot Käßmann und Andreas Helm

Usedom im Sommer 2021