ELISABETH KÜBLER-ROSS

Sehnsucht nach
         Hause

Woher kommen wir, wohin gehen wir?

Alle Rechte vorbehalten.

Copyright © Elisabeth Kübler-Ross Family Limited Partnership

ISBN: 978-3-96933-027-2

Gestaltung & Satz: XPresentation, Güllesheim

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim
www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Inhalt

Vorwort

Sehnsucht nach Hause

Über die Autorin

Vorwort

Dies vorliegende Büchlein der berühmten Ärztin und Thanatologin Elisabeth Kübler-Ross ist gerade einen Tag vor dem Schlaganfall der Autorin beendet worden – und war zugleich ihr Vermächtnis. Elisabeth Kübler-Ross starb 2004, um, wie sie es ausdrückte, “zurück nach Hause zu gehen”.

Sie hatte an den Betten der Sterbenden viel über das Leben nach dem Tod erfahren, denn viele waren fähig gewesen, schon vor dem letzten Atemzug einen Blick hinter den Schleier zu werfen. Was sie erlebten, war ein freudiges Erwartetwerden von ihren geliebten Angehörigen, die ihnen vorausgegangen waren. Diese berichteten ihnen von den Schönheiten des nachtodlichen Lebens oder ließen sie bereits einen Blick auf eine Welt voller Licht und Liebe werfen. Somit können wir verstehen, dass die Autorin große “Sehnsucht nach Hause” hatte, durfte sie doch durch die Arbeit mit Sterbenden selbst schon den Schleier heben, um in diese lichtvolle Welt zu schauen.

Wir, liebe Elisabeth, danken dir für all dein Vertrauen, das du immer in uns als Verlag gesetzt hast. Wir wissen ganz sicher, dass du mit viel Freude und Liebe zu Hause angekommen bist.

In Liebe,

dein Verlag “Die Silberschnur”

Vor einigen Jahren bat mich mein deutscher Herausgeber, Trutz Hardo, ein Buch über bedingungslose Liebe zu schreiben. Ich sagte, ich würde das gerne tun, aber wie sollte ich über etwas schreiben, das ich hier auf Erden noch nie erlebt hatte – auch wenn ich den Begriff des Öfteren benutze? Diese Form von Liebe gibt es nur in höheren Dimensionen, doch davon möchte ich Ihnen nun erzählen.

Während meiner Forschungsarbeit über das Leben nach dem Tod hatte ich ein außergewöhnliches Erlebnis. Da ich zur damaligen Zeit noch nichts über das “kosmische Bewusstsein” wusste, gab es für meine Erfahrung keinerlei Erklärung.

Es war am Monroe Institut in Virginia, als ich Robert Monroe zum ersten Mal über Erfahrungen außerhalb des Körpers sprechen hörte. Er war in der Lage, solche außerkörperlichen Erfahrungen künstlich, durch die Einwirkung von Klang, herbeizuführen. Ich bin, wie alle Wissenschaftler, sehr skeptisch, und die Möglichkeit, eine solche Erfahrung, die ich mir noch nicht einmal vorstellen konnte, zu erleben, war sehr verlockend. So entschied ich mich, mit einer kleinen Gruppe von ebenso skeptischen Wissenschaftlern dieses Experiment mitzumachen. Ich war entschlossen, auf meine eigene Weise damit zu experimentieren. Außerdem versprach Monroe, sich nicht einzumischen. Er war sehr großzügig und sichtlich erfreut darüber, dass ich gekommen war.

Jeder von uns – wir waren 5 oder 6 an der Zahl – lag auf einem Wasserbett, und durch Ohrhörer lauschten wir Klängen, die für uns nicht identifizierbar waren. Ich hatte den Verdacht, dass unterschwellige Botschaften auf der Kassette waren, aber Monroe stritt dies entschieden ab. Als wir mit dem Experiment anfingen und er uns aufforderte, uns zu fokussieren, verließ ich meinen Körper. Ich hatte so etwas noch nie erlebt und fand es sehr aufregend. Sobald ich die Zimmerdecke erreicht hatte, beschloss ich, auf eigene Faust weiterzumachen. Ich wollte die Anzahl der Schichten der Decke herausfinden und später dann ein Loch durch die Decke bohren und überprüfen, ob meine Beobachtungen stimmten. Doch als ich an der Decke schwebte, rief Monroe mich zurück und sagte: “Elisabeth, Sie gehen zu weit.” Ich war sehr wütend auf ihn, denn ich wollte weitermachen.