Doc Baumanns
Photoshop-Sprechstunde
Über 100 Schritt-für-Schritt-Workshops
zur Bildbearbeitung
In Kooperation mit
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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Bei der Herstellung des Werkes haben wir uns zukunftsbewusst für umweltverträgliche und wiederverwertbare Materialien entschieden.
Der Inhalt ist auf elementar chlorfreiem Papier gedruckt.
ISBN 978-3-95845-610-5
1. Auflage 2017
www.mitp.de
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Lektorat: Katja Völpel
Covergestaltung: Christian Kalkert
Coverfoto: blackday – Fotolia, Montage: Doc Baumann
Satz: Astrid Stähr
Druck: Medienhaus Plump GmbH, Rheinbreitbach
Inhalt
Einleitung 8
Teil 1: Montage 12
1. Lichtstrahlen 12
2. Laternenschein 17
3. Objekte beleuchten 21
4. Ebenenstil Schein nach außen bei Flammen 27
5. Schatten übernehmen 33
6. Spiegelung ergänzen 36
7. Glanz auf Oberflächen 42
8. Schattenwurf in Zahlen 46
9. Verblassende Spiegelung 52
10. Oberflächen plastisch strukturieren 55
11. Tattoo auftragen 60
12. Gras-Logo 68
13. Buchstaben aus Stoff 77
14. Wasserwellen 82
15. Geschnitzter Holzkopf 85
16. Gesicht mit Struktur überlagern 89
17. Rostige Oberfläche 93
18. Zersplitterter Spiegel 99
19. Textur an Oberfläche anpassen 111
20. Herabrieselnde Smartphone-Pixel 118
21. 3D-Partikel – Pseudo-Extrudieren 126
22. 3D-Partikel erzeugen 130
23. Transparente Zeichnung 138
24. Unregelmäßiger Verputz 141
25. Brennender Dornbusch 142
26. Personenkreis erweitern 146
27. Formgitter-Bänder schlingen 151
28. Schaum auf Haut 158
29. Wasserspritzer 166
30. Rauchender Kopf 170
31. Zerrissene Kleidung 181
32. Röntgenbilder nachahmen 185
33. Sternenhimmel erzeugen 193
34. Spitzenwechsel 197
35. Autoreifen ohne 3D 198
36. Gemischt hart-weiche Auswahlkante 200
37. Nähte 204
38. Schnee fallen lassen 207
39. Logo verzerren 210
40. Objekte wie aus Glas 215
41. Seifenblasen selbst gemacht 221
42. Kumuluswolken 229
43. Poster mit vielen Passepartouts 231
44. Halbtransparente Bereiche 235
45. Wasserstrahl einmontieren 238
Teil 2: Bildoptimierung 243
46. Hautfarbe bei Foto-Kolorierung 243
47. Fotostruktur entfernen 251
48. HDR ohne HDR-Funktion 253
49. Verblasstes Plakat 261
50. Sättigungs-Masken anlegen 264
51. Gezähmte Schattierung 272
52. Farbhelligkeit steuern 275
53. Foto vom Filmende restaurieren 281
54. Artefakte retuschieren 285
55. Reflexion retuschieren 287
56. Dunkle Haut 293
Teil 3: Grafik und Typo 298
57. Bildertunnel 298
58. Portät als QR-Code 304
59. Bild in QR-Code 308
60. Farbiger Schein 311
61. Porträt-Zeichnung nachahmen 314
62. Gemälde im Richter-Stil 321
63. Gemälde digital restaurieren 327
64. Comic mit Rastereffekt 335
65. Kontur ausfransen 337
66. Farbstift-Striche 340
67. Binärcode-Bildmuster 341
68. Gouillochen erzeugen 344
69. Gemeißelte Inschrift 345
70. Inschrift auf Steintafel ersetzen 348
71. Inschrift perspektivisch anpassen 354
72. Schrift in Sand 357
73. Wunderkerzenspur 362
74. Plastischer Typoeffekt 366
75. Kreideschrift 371
76. Schrift auf Schmutzscheibe 374
Teil 4: Workflow 378
77. Wie funktioniert eine Matrix? 378
78. Ebenen ziehen 386
79. Bereiche auf Transparenz vergrößern 388
80. Exakt freistellen 389
81. Ebenenkomposition 393
82. Verflüssigen-Retusche 398
83. Winzige Datei-Ansichten 401
84. Schrift auf Ansichtskarten löschen 403
85. Elemente verschieben 411
86. Kanal für Lackflächen 414
87. Stufenloses »Protokoll« 417
88. Ebenenstil Kante 419
89. Eckenformen 422
90. Werte-Feld ausblenden 424
91. Ansicht Ebenenbedienfeld 425
92. Maskenränder kombinieren 426
93. Stoff umfärben 434
94. Vorbereitung komplizierter Muster 440
95. Ebenen, Masken & Kanäle 448
96. Kreise in Segmente teilen 453
97. Ebenen-Verwirrung 457
98. Metallische Oberfläche 461
99. Ebenen ausrichten 465
100. Erneut transformieren 469
101. Ebenenstile kombinieren 476
102. Falten erzeugen 482
103. Herablaufende Schmutzspuren 485
104. Schräge Hilfslinien 488
105. Schwarz zu weiss 489
Index 492
Sprechstunde ohne weißen Kittel
Dies ist kein Buch, das Sie ordentlich von vorn bis hinten durchlesen sollen. Die mehr als hundert Tutorials bauen nicht aufeinander auf und haben keinen thematischen Zusammenhang – außer dem, dass Leser/innen Lösungen für ihre Photoshop-Projekte gesucht haben. Tipps und Tricks gehören zu den beliebtesten Beiträgen des Bildbearbeitungs-Magazins DOCMA, das ich 2002 mit meinem Kollegen Christoph Künne gegründet habe. Aber nicht für alles, was Anwender/innen mit Photoshop praktisch umsetzen möchten, finden sie einen passenden Tipp.
So war es kein Wunder, dass bald entsprechende Zuschriften kamen: »Ich habe folgendes Problem – können Sie mir vielleicht weiterhelfen?« Natürlich haben wir das getan – und schnell gemerkt, dass die Antworten auf viele dieser individuellen Fragen auch andere Leser interessieren würden. Daraus wurde die Rubrik »Nothilfe-Workshop«; aber weil das zu dramatisch nach Erster Hilfe bei blau gehauenem Daumennagel klang, benannten wir es nach einigen Ausgaben um in »Doc Baumanns Photoshop-Sprechstunde«.
Die Fragen und Problemstellungen, die ich in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten in dieser Heftrubrik beantwortet und gelöst habe, hatten nur eine gemeinsame Eigenschaft: Sie sollten weder zu einfach noch zu speziell sein. So wäre etwa die Anfrage »Wie wende ich den Filter Rauschen hinzufügen an?« ungeeignet, weil die meisten ohnehin wissen, wie das geht. Da reicht eine knappe Mail als Hilfestellung. Hingegen ist es für die meisten durchaus spannend zu erfahren, wie man mit ebendiesem Filter einen nächtlichen Sternenhimmel darstellen kann.
Aber auch das Thema »Wie verteile ich 773 Ameisen so auf dem Gesicht der Mona Lisa, dass sich dabei die Form eines Telefonhörers ergibt?« kommt nicht in Frage, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass das außer den Fragesteller niemanden interessiert. Allerdings ist es für die Praxis durchaus lohnend, sich dem Problem zu widmen, wie sich ein Kreis in x gleiche Segmente teilen lässt.
Ich habe – von wenigen Ausnahmen abgesehen – Workshops und Tutorials immer für langweilig gehalten, in denen vorgeführt wurde, wie ein bestimmtes Bild entsteht. Denn dabei lernt man die Werkzeuge und Einstellmöglichkeiten von Photoshop nicht so kennen, dass man sie mühelos auf eigene Projekte anwenden kann. Ebenso bin ich kein Freund schnell und mühelos anwendbarer Rezepte – obwohl ich weiß, dass heute viele Anwender/innen genau nach so etwas suchen. Am liebsten eine App aufrufen, die genau das Gewünschte kann, Knopf drücken, fertig.
Ich möchte verstehen, was ich tue und warum ein Werkzeug in dieser oder jener Weise mit diesen oder jenen Parameter-Einstellungen funktioniert, wenn ich es anwende. Darum habe ich den Teilnehmer/innen meiner Seminare immer mit auf den Weg gegeben: Experimentiert erst mal ohne konkretes Ziel mit allen Möglichkeiten der Software, bis ihr sie im Schlaf beherrscht. Wenn Sie ein Glas Wasser trinken, planen Sie auch nicht: Arm ausstrecken, Finger um das Glas schließen, Unterarm anheben, dabei den Winkel des Handgelenks so anpassen, dass kein Wasser herausfließt, zum Mund führen, trinken. Sie tun es einfach, automatisch. Ebenso sollten Sie mit Photoshop umgehen.
Beim Schachspiel sollte man etliche Züge im Voraus planen, um zum Ziel zu gelangen. Bei komplexen Projekten für digitale Montagen oder Bildverbesserungen ist es mitunter genauso. Sie nehmen etliche Änderungen vor, von denen jede scheinbar das am Monitor sichtbare Bild unansehnlicher macht – dann ein letzter Klick, und alle staunen. Wie haben Sie denn das gemacht?
Als ich 1984 mit digitaler Bildbearbeitung begonnen habe, gab es noch keine Tutorials. Letztlich war das auch nicht nötig, denn die Software bot nur schwarze und weiße Pixel sowie eine Handvoll Werkzeuge und Funktionen. Ein paar Jahre danach verfasste ich meine ersten Texte darüber für verschiedene Zeitschriften (wen’s interessiert: Nach einem Kunst-Studium habe ich eine kunstwissenschaftliche Dissertation über den Bildbegriff geschrieben, daher der »Doc«).
Um für dieses Buch eine – hoffentlich – sinnvolle und hilfreiche Auswahl von mehr als 100 Kurzworkshops zusammenzustellen, habe ich die »Sprechstunden«-Tutorials von Anfang an durchgesehen – und war erstaunt, wie aktuell die meisten noch heute sind. Die ersten entstanden mit Photoshop 7 und CS, und es wäre verwunderlich, würde das Programm so viele Jahre und Versionen später nicht Funktionen anbieten, die etliche Umweg-Lösungen überflüssig machen, für die es aber damals keine anderen Verfahren gab. Solche Tipps habe ich natürlich ausgelassen. Ohnehin werden Sie weniger Beiträge aus der Anfangszeit finden und mehr aus den letzten Jahren, auch deshalb, weil heute interessante Bilder einfach anders aussehen als damals. Gelegentliche Verweise auf Beiträge in DOCMA-Ausgaben wurden beibehalten, falls Sie dort nachschlagen möchten. Stören Sie sich bitte auch nicht daran, wenn Bedienfelder oder Symbole zum Teil etwas anders aussehen, als Sie das gewohnt sind – die vorgeschlagenen Methoden lassen sich noch immer anwenden (auch, wenn in einzelnen Fällen Photoshop auf dem Weg dorthin Arbeitserleichterungen anbietet).
Die Beiträge sind in vier Hauptteile gegliedert: Montage, Bildoptimierung, Grafik und Typo sowie Workflow. Zu fast allen – bei manchen wäre es überflüssig – gibt es das passende Arbeitsmaterial zum Nachvollziehen unter www.mitp.de/610. Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß; blättern Sie das Buch durch und steigen Sie dort ein, wo Sie etwas für Ihre eigene Arbeit Hilfreiches entdecken.
Doc Baumann